Kapitel 38 ( Celina)

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Ich rannte in den Wald. Schaute weder nach links noch nach rechts.

Rannte, ohne mir darüber Gedanken zu machen, wohin ich rannte.

Rannte, bis mir die Lunge schmerzte und ich keinen Atem mehr hatte.

Dann brach ich laut schluchzend zusammen.

Hielt die Luft an und versuchte meine Gefühle zu stoppen.

All die Trauer, die Wut und Hoffnungslosigkeit verdoppelten sich.

Wurden unerträglich...

Ich atmete tief ein , weil jede Faser meines Körpers nach Luft schrie.

Kaum das mein Körper den Lebenswichtigen Stoff wieder aufgenommen hatte schlugen wieder meine Gefühle über mir zusammen.

Sie raubten mir den Atem und trieben mir Tränen in die Augen.

„ Nein", schrie ich in die Stille des Waldes hinein.

„ Nein"

„Nein"

„Nein"

Erst als ich das Gefühl hatte, dass mir die Stimme versagte blieb ich still.

Ich lag am Boden, weinte und stieß immer wieder unkontrollierte Schluchzer aus.

Ich konnte nicht mehr schreien, obwohl noch so viel Schmerz auf meiner Seele lag, den ich einfach weg schreien wollte.

Ich wollte, aber ich konnte nicht.

Ich hoffte, wusste aber, dass es vergeblich war.

Er würde sterben.

Diese Erkenntnis traf mich mit solch einer Wucht, dass ich nicht anders konnte, als aufzustehen und wieder zu rennen.

Ich versuche weg zu rennen vor dem Schmerz, der mich schon längst eingeholt hatte.

Ich wollte nicht, dass er mich verschlang.

Besiegt von der Liebe.

Verzweifelt am Leben.

Es stimmte und dass ließ in mir jegliche Hoffnung sterben.

Ich konnte nicht mehr, wollte nicht mehr.

Mein Leben war vorbei.

Harry hatte mich am Leben gehalten.

Harry und mein Schwur.

Ohne Harry war mein Schwur sinnlos und ohne beide lebte ich nicht mehr.

Ich war nicht stark genug, um den König zu besiegen.

Was war ich doch töricht gewesen.

Naiv...

Ich hatte gedacht, ich könnte es mit der Welt aufnehmen.

Jetzt wusste ich, dass dies nicht so war, doch die einzige Person auf der Welt, die ich über alles liebte würde sterben, weil ich mich selbst über schätzt hatte.

Weil ich aus Wut heraus gehandelt hatte.

Warum?

Warum?Warum?

Warum musste er mir alles nehmen?

Warum musste ausgerechnet ich seine Tochter sein?

Warum war ich dazu verdammt, jeden zu verlieren, den ich liebte?

Warum durfte ich nicht einfach leben?

Ich wollte doch nur glücklich sein...

Lieben und Leben.

Ist Rache tödlich? (Harry Styles )Where stories live. Discover now