„10 zu 6 für das Team Zaferoglu."

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Sonntag: 23.Dezember 2018

Heute ist Sonntag, aber wie immer kann ich heute auch nicht ausschlafen. Schon früh klingelt mein Handy, weshalb ich murrend aus meinem Schlaf erwache. Ich taste blind nach meine Handy und nehme den Anruf mit halb offenen Augen an.

„Hallo?"

„Songül, ich lade dich und meinen Schwager heute Abend zum Essen ein. Seid pünktlich um 18 Uhr da. Ich möchte keine Ausreden hören.", ohne dass ich zu Wort komme, legt Sila einfach auf. Seufzend drehe ich mich auf die andere Seite und lege meinen Kopf auf Samets nackte Brust. Sein Arm legt sich um meine Hüfte und zieht mich auf seinen Körper drauf. Müde reibe ich meinen Kopf an seinen Oberkörper und öffne langsam meine Augen. Auch er hat seine Augen halb offen.

„Wir sind heute Abend bei Sila eingeladen.", ich hauche ihm einen Kuss auf die Brust und versuche aufzustehen, doch er drückt mich wieder runter und hebt mich an seine Lippen. Der Kuss ist kurz, aber voller Sehnsucht. Auch wenn wir uns gestern halbwegs vertragen haben, wollte ich die Distanz zwischen uns bewahren, aber irgendwie klappt das nicht. Seine Lippen ziehen mich magisch an und ich komme nicht von ihnen los. Meine Hände stütze ich seufzend neben seinem Kopf ab und seine wandern runter zu meinem Po, wo er reinkneift. Quietschend löse ich mich von seinen Lippen und schaue ihm seine blauen Kristalle. Langsam hebe ich meinen Hand und streichele über seine Wange. Sein Drei-Tage Bart kratzt etwas, aber es war nicht unangenehm. Ich lege meinen Kopf wieder auf seine Brust und streichele ihm über seine Tattoos., die er auf der Brust hat, deren Bedeutung ich nicht kenne.

„Was bedeutet der Adler auf deiner Brust?"

„Für Freiheit, Stärke, Macht und Stolz."

Ich hebe meinen Kopf wieder und sehe ihm in die Augen. Dass er mir eine Antwort gibt, überrascht mich immer wieder aufs Neue. Das Tattoo passt genau zu ihm. Die Stärke, Macht und Stolz sehe ich von Tag zu Tag mehr in ihm.

„Das Tattoo passt zu dir. Ich wollte auch schon immer eins haben."

Ruckartig erhebt er sich, sodass ich auf seinen Schoß plumpse. Aus dunklen Augen schaute er mich an und streicht mit seiner großen Hand über meine Wange.

„Vergiss es, Darling. Du sollst deine reine Haut nicht mit Tinte verschmutzen."

„Du darfst das aber?"

Ich verschränke meine Arme vor der Brust und ziehe eine Schnute. Warum möchte er mir schon wieder etwas verbieten? Zwar würde ich nicht wirklich ein Tattoo stechen lassen, aber es geht ums Prinzip.

„Die Tattoos sind entstanden, als ich noch jung war. Mit diesem Kopf würde ich mir keine stechen lassen."

Verwundert nicke ich, um zu zeigen, dass ich verstanden habe. Seit wann ist Samet so redselig? Bewusst bildet sich ein Grinsen auf meinen Lippen. Das gefällt mir.

„Warum nicht?"

Lange schaut er mich an, ohne mir zu antworten. Enttäuscht lasse ich meinen Schultern sinken. Er hat doch eben noch gesprochen. Was tut er das jetzt nicht weiter?

„Tattoos sind für Jugendliche sehr beliebt, aber als Geschäftsführer kannst du damit Probleme bekommen."

„Hast du damit Probleme bekommen?"

Belustigt zucken seine Mundwinkel und im gleichen Moment hätte ich mir gegen die Stirn hauen können. Warum sollte der große Samet Zaferoglu Probleme bekommen sollen und von wem auch? Er ist viel zu einschüchternd. Wegen meinen Gedanken muss ich kurz kichern.

„Bereust du es sie gemacht zu haben?"

„Nein, auch wenn ich jetzt anders denke, bereue ich kein einziges."

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