𝟒𝟖. 𝐏𝐎𝐈𝐒𝐎𝐍

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~~MORGAN~~
~Sonntag~

»Können wir in fünf Minuten fahren?«

»Jetzt warte doch kurz.«

»Layken, das sagst du seit einer halben Stunde«, rufe ich genervt ins Bad und schaue auf die Uhr. Ich kann sehen wie er seine Augen verdreht, auch ohne dass ich ihn sehe. Es ist still und in der nächsten Sekunde öffnet sich das Bad und Layken kommt vollständig angezogen aus dem Raum. Ich mustere ihn einmal von oben bis unten.

Layken sieht tadellos aus und dafür muss er nur aus dem Bett steigen, während ich noch neun Stunden im Bad brauchen müsste.

Nein, ich sehe nicht tadellos aus, ich sehe aus, als wäre ich gerade aus dem Bett gekommen. Und nicht anders.

Ich sehe ihm ins Gesicht und blinzele irritiert, etwas stört mich. Er zieht stumm fragend eine Augenbraue hoch, ich konzentriere mich auf seine Haare, stelle mich auf die Zehenspitzen und wuschele einmal durch, als er vor mir steht. »Du siehst viel zu ernst aus, wenn deine Haare gestylt sind.« Er schnaubt, als ich zurücktrete und pustet sich eine Strähne aus seinem wunderschönen Gesicht. »Ich bin auch eine ernst zu nehmende Person.« Ich drehe mich um und werfe ihm einen Blick über die Schulter zu und grinse dabei.

»Ein menschliches Kissen ist keine ernst zu nehmende Person. Zu mindest nicht für mich.« Ich zwinkere ihm zu und höre sein raues Lachen, als er zum anderen Ende des Zimmers geht und ein Kissen aufschüttelt, was sicherlich später Angestellte noch machen werden, er macht es nur, um irgendwas zu tun. »Um ehrlich zu sein, bin ich ein Körper, auf dem du heute Nacht gelegen hast, weil in meinem Bett ja sonst kein Platz gewesen ist.«

Der sarkastische Ton seiner Stimme lässt mich, mich zu ihm umdrehen und die Hände in die Hüfte stemmen, als ich bemerke welche Art von Akzent er auf einmal aufsetzt, sodass es Weise und mit jeder Faser Wahr klingt, was es auch ist. »Das war erstens das Englisch von Mr.Whittington in dem du da gerade mit Absicht gesprochen hast und zweitens hättest du absolut nichts dagegen gehabt hätte ich nackt auf dir gelegen.« Jetzt grinst er und legt die Decke wieder hin, als er aufsieht. »Korrekt. Nur warst du nicht nackt.«

Ich verdrehe die Augen und laufe rüber zur Tür, die leicht angelehnt ist und horche, ob jemand wach oder da ist. Wir haben Sonntag, acht Uhr morgens und ich muss dringend nach Hause, weil wir das Training auf heute verlegt haben, egal wie müde ich bin, und es in zwei Stunden anfängt und ich mich noch fertig machen muss. Aber wenn ich das Regenwetter sehe...

»Zackig jetzt!«, ruf ich Layken zu, der sich dann aufrichtet und extra langsam auf mich zukommt, nur um mich auf die Palme zu bringen, weil er nicht schnell macht. »Layken, ich warne dich!«, zische ich, aber er geht nur mit einem breiten, katzenartigen Lächeln an mir vorbei und zwickt mich in den Hintern. »Ich mache doch nichts.« Sein katzenhaftes Lächeln wir jetzt Süß wie Honig und ich grinse  blöd zurück. Ich hole ihn eine Sekunde später im Gang ein.

»Das weißt du ganz genau und jetzt komm!«

»Für dich doch immer.«

»Layken James Ward, wie kann man dich wohl aushalten?« So eindeutig zweideutig.

Er grinst nochmal breit und geht dann an mir vorbei, raus in den Flur. Ich habe mir echt was gegeben mit so nem Layken an der Seite. Ich folge ihm raus in den Flur und schließe mit einem leisen ›klack‹ die Tür hinter mir. »Kann ich Alira gerade noch Hallo sagen?«, frage ich leise, als wir schon mitten im Flur stehen. Layken schaut auf die teure Uhr an seinem Arm und schüttelt den Kopf. »Also erstens müssen wir los und zweitens haben wir acht. Baby, die steht unter der Dusche und singt ›Empir state of mind‹.«

BREATHLESS  - even roses can break Where stories live. Discover now