Kapitel 19

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Alice Pov.:
Diese leere war etwas, was einen kurzen Moment die Menschlichkeit in mir offenbarte. Stumm blickte ich mich weiter um, der Boden war teilweise mit bunten Laub bedeckt und die Luft war angenehm kühl. In meinen eigenen Gedanken versunken schlenderte ich durch die Straßen von Hogsmeade, hin und wieder guckte ich durch die Fenster der Läden wo ich ein bekanntes Gesicht erkannte. Es war Aiden, welcher mich durchbohrend ansah. Seit dem Streit in der Großen Halle hatten wir nicht mehr miteinander gesprochen. Aiden drängte sich an einige Schüler vorbei und verließ das Geschäft, danach kam er direkt auf mich zu. Das Gefühl der Enttäuschung machte sich in mir breit und mir wurde bewusst wie sehr das zulassen von Nähe schmerzen kann. Vielleicht war genau diese Angst verletzt zu werden der Grund für mein Verhalten. „Alice...bitte ich muss mit dir reden, das alles, mein ganzes Verhalten, tut mir aufrichtig leid. Ich mag dich, wirklich. Und als ich dann gesehen habe wie dieser Tyrann dich geküsst hat, sind bei mir die Funken durcheinander gekommen. Nie war es meine Absicht die Tasse zu werfen, bei Merlin, ich hätte mir nie verziehen wäre dir etwas passiert. Aber du musst mir glauben, Riddle ist nicht gut für dich, das einzige was er kann ist andere um den kleinen Finger zu wickeln und diejenigen anschließend zu seinen Marionetten zu machen...", Aiden redete sich um Kopf und Kragen, fasst tat er mir leid, als er mich mit seinen grauen Augen so reumütig anschaute. Doch als ich ihn mit leichter Enttäuschung und Wut in meinen Augen ansah verstummte der klang seiner Stimme. „Adien, ich weiss deine Sorge zu schätzen. Aber verurteile niemals jemanden den du nicht kennst, genau dieses Verhalten werft ihr Gryffindor immer uns Slytherin vor, dabei seit ihr selbst nicht besser. Ich bin sogar bereit dir zu verzeihen, aber solltest du noch ein schlechtes Wort über die Beziehung zwischen Tom und mir verlieren, werde ich nie wieder ein Ton reden und nie wieder ist eine schrecklich lange Zeit.", sagte ich in einem neutralen Tonfall. Mein Blick schweifte kurz durch unsere Umgebung und ich stellte fest, das einige, die an uns vorbeigingen leise tuschelten. Womöglich erwarteten sie das ich Aiden einen Fluch auf den Hals hetzte, oder ihn zumindest anschrie. Vergebung. Dieses Wort war neu für mich, normalerweise gab ich keine zweiten Chancen und setzte Mittel und Wege in Gange, die Personen welche mich verletzte, das Leben zur Hölle zu machen. Aber bei Aiden war es anders. Ich mochte ihn, auf rein Freundliche Art und Weise, er war derjenige welcher mich nie verurteilt hatte, immer wenn ich heimlich Gespräche der Mitschüler belauschte nahm er mich in Schutz. „Danke Alice, ich werde es wieder gut machen. Langsam sollte ich wieder zurück zum Schloss", es war ein kaum hörbares, tonloses flüstern von dem braunhaarigen Gryffindor. Langsam legte er seine Arme um meine Taille und sog mich in eine herzliche Umarmung. Aiden's Herzschlag war so schnell das ich mich beherrschen musste, es pumpte ununterbrochen, ich hörte das Blut durch seine Adern rauschen. Dann löste er sich von mir, leise flüsterte er mir noch ein „Bis Bald" ins Ohr und machte sich langsam auf den Weg zurück ins Schloss. Kurz nah ich ihm nach ehe seine  Silhouette verschwand. Nach dem dieses Ereignis in jeder Zelle meines Kopfes angekommen war ging ich ins „Besenknechts Sonntagsstaat". Dies war ein Kleidungsgeschäft wo es alle möglichen Dinge gab, von verrückt aussehen Socken bis hin zu eleganten Abendkleidern. Als ich das Geschäft betrat ertönte das leise klingeln einer Glocke und eine Frau, etwa fünfzig Jahre alt, kam auf mich zu. „Hallo liebes! Kann ich irgendwie behilflich sein?", sagte sie charmant und entblößte mit einem lächeln ihre perfekt weißen Zähne. „Ich suche ein Kostüm für den Halloweenball, den der Slugclub veranstaltet", sagte ich mit höflicher Stimme und lächelte ebenfalls. Esmeralda, wie sie mir verraten hatte, zeigte mir viele verschiedene Kostüme: Vampir, Untoter, Teufel... und viele mehr. Doch zwischen all den Kleidungsstücken war nichts dabei, was mir ins Auge stach oder wirklich interessierte. Leicht enttäuscht verließ ich den Laden und ging mit leeren Händen zurück in mein Zimmer. Frustriert schmiss ich mich auf mein Bett und schrie in mein Kissen welches das Geschrei in einen gedämpften Laut umwandelte. Langsam ging die Zimmertür auf und Mary trat ein. „Hey Alice, alles in Ordnung bei dir?", fragte sie und ich spürte wie meine Matratze sich unter den zusätzlichen Gewicht leicht bog. Mary Malfoy war eigentlich das was man sich als beste Freundin wünschte. Sie war immer loyal und mit ihr konnte man über alles reden, selbst Unfug konnte man aushecken. Vielleicht sollte ich es Mary etwas mehr zeigen. Ich war überrascht von meinen Gedanken, seit ich mit Tom zusammen war entdeckte ich völlig, mir bisher unbekannte Seiten an mir. „Ich habe kein Kostüm gefunden und habe mich mit Aiden ausgesprochen", meinte ich ehrlich und setzte mich aufrecht hin. Ihre grauen Augen schauten mich Verständnisvoll an. „Du wirst schon das perfekte Kostüm finden, da bin ich mir sicher", sagte sie sanft und strich mir kurz über den Rücken. „Ich werde jetzt zum Abendessen essen gehen, kommst du mit?", setzte sie fort und als Bestätigung nickte ich. Gemeinsam gingen wir in die Große Halle, wo sich jeder angeregt über irgendetwas unterhielt. Meine Augen wanderten direkt zu Tom welcher neben Rosier und gegenüber von Lestrange saß, er hatte mir einen Platz frei gehalten. „Na geh schon", flüsterte mir Mary ins Ohr, ich konnte ihr lächeln schon hören. Ohne etwas zu sagen tat ich das auch, meine Mundwinkel zogen sich wie von selbst nach oben und ich setzte mich zu Tom. „Hallo schöne Frau", raunte er leise und mein Bauch kribbelte angenehm. Langsam beugte ich mich vor und küsste ihn sanft. Zufrieden blickten seine braunen Augen mich warm an. Als wir begannen zu essen schweifte mein Blick zu Aiden welcher plötzlich aufsah und leicht die Hand hob. Tom verspannte sich merklich und sein Kiefer presste er stark auf einander. „Was will der denn jetzt auf einmal, dich wieder mit einem Glas bewerfen?", fragte mein Freund zynisch und ballte die Hände zu Fäusten. Mit sanften Bewegungen strich ich ihm über den Arm und er entspannte sich langsam. „Als ich heute in Hogsmead war hat er sich bei mir entschuldigt, ich hab ihm vergeben" „Wie bitte? Er hat sich entschuldigt und du hast ihm vergeben...der Kerl hat versucht dich zu verletzen und nun ist alles wieder in bester Ordnung?! Aber gut, ich vertraue dir und wenn dieser Aiden dich auch nur falsch ansieht, oder berühren sollte, hacke ich ihm die Finger ab und lass ihn um seinen Tod betteln", Tom's Stimme war schneidend kalt, aber ich war beruhigt das er es recht gut aufgefasst hat, je nach dem wie man seine Worte glauben schenken konnte. Als wir mit dem Essen fertig waren gingen Tom und ich, Hand in Hand, in den Innenhof setzten uns und beobachten die Sterne. „Ich habe noch Fragen, die ich dir stellen darf", sagte er sanft und strich mir eine Strähne meines Haares aus dem Gesicht. „Was willst du Wissen" „Wie du zu einem Hybriden geworden bist, was für Vampirfähigkeiten hast du und wer sonst noch bescheid weiss". Tief atmete ich durch und begann zu erzählen: „Also meine Mutter wurde von einem Vampir gebissen und hat anschließend sein Blut bekommen, dies gelang dann ihn ihren Organismus und somit auch in meinen. Als ich geboren wurde starb sie, stand aber dafür nicht als Vampir wieder auf. Stattdessen wurde ich zum Hybriden. Mein Vater hat mich immer gehasst, er meinte ich habe ihm die Liebe seines Lebens genommen und das lässt er mich bis heute spüren. Und Fähigkeiten? Nun ich kann nicht sterben es sei den du rammst mir ein stück Holz in mein Herz. Ich kann andere mit meinem Blut heilen und verwandeln, allerdings könntest du dann nicht mehr zaubern, außerdem heile ich extrem schnell. Ansonsten kann ich noch andere Manipulieren, es sei denn sie haben Eisenkraut am Körper oder im Organismus, wenn ich mit diesem Unkraut in Berührung komme verletzt und schwächt es mich. Dann hab ich noch übermenschliche Stärke, Geschwindigkeit und einen verbesserten Hörsinn welches sich alles mit zunehmenden Alter verbessert. Wissen tun nur du und meine Zimmermitbewohner etwas, die hab ich allerdings Manipuliert so das niemand etwas sagen kann", so endete meine Erzählung und ich legte meinen Kopf auf die Schulter von Tom, welcher seinen Arm um mich geschlungen hatte. „Du bist wirklich das unglaublichste Mädchen was ich je getroffen habe. Wenn du an meiner Seite bist ist alles andere unwichtig. Nie hab ich gedacht mal so etwas fühlen zu können, du erweckst völlig neue Eigenschaften an mir. Aber wir sollten langsam in den Schlafsaal gehen, es ist bald Sperrstunde und ich möchte nicht immer unser Glück herausfordern", seine Worte rührten mich und stumm gab ich meine Zustimmung das wir uns langsam auf den Weg machen sollten. Über meine Mutter zu reden fiel mir schon immer schwer, was wahrscheinlich daran lag das ich schuld an ihren Tod war. Wäre ich nicht gewesen wäre sie vielleicht noch am Leben. Mein Vater hatte recht. Während wir durch die von Fackeln erleuchteten Gänge gingen fiel auf das ich nichts weiter über Tom wusste. „Nun weisst du einiges über mich, aber du erzählst nie von dir", teilte ich ihm meine Feststellung mit, kaum merklich verspannten sich seine Gesichtszüge und er blieb stehen. Ich stelle überraschend fest, das wir vor meinem Zimmer angekommen waren. Wenn ich bei ihm war verging die Zeit zu schnell und nahm fast nichts anderes als ihn war. Tom fuhr mit seinem Daumen sanft die Konturen meines Gesichts nach eher er laut seufzte. „Alles zu seiner Zeit, Alice. Es ist irgendwie kompliziert, aber ich werde dir alles erzählen, nur eben nicht heute. Und wegen Myrthe brauchst du dir den Kopf auch nicht mehr zerbrechen. Ich wünsche dir eine gute Nacht. Ich liebe dich Alice", sagte er und ich konnte den drang nicht widerstehen ihn zu küssen. Dieses Gefühl, seine Lippen auf meinen zu spüren, es war als stände mein Körper unter Strom. „Ich liebe dich auch, Tom. Bis morgen früh", hauchte ich an seine Lippen und wir verabschieden uns.
Als ich das Zimmer betrat war es duster, so zückte ich meinen Zauberstab und flüsterte: „Lumos" und aus der Spitze meines Stabes leuchte es. Die anderen Mädchen schliefen, wie ihre gleichmäßigen Herzschläge verrieten. Ich entledigte mich im Badezimmer meiner Kleidung und machte mich bettfertig. Überrascht stellte ich fest das ein Päckchen auf meinem Bett lang. Langsam öffnete ich das grüne Schleifenband des Kartons und hob den Deckel an. Im inneren befand sich eine Karte.
Liebe Alice,
ein Vogel hat mir gezwitschert das du noch kein Kostüm gefunden hast. Also habe ich einen Gefallen bei einem Freund eingelöst. Ich hoffe es gefällt dir, es wäre mir eine Freude dich darin zu sehen, du siehst bestimmt umwerfend aus.
In liebe
Mehr stand da nicht, kein Absender. Neugierig beäugte ich im halbdunkeln das Kostüm, es war ein Krankenschwester-Kleid welches mit Blutflecken dekoriert war. Dazu passende weiße Absatzschuhe und eine Haube. Ob der Absender Tom war? Passend zu meinem inneren Wesen wäre das Kostüm ja. Ordentlich legte ich die Sachen wieder in den Karton und schob ihn unter mein Bett, ehe ich mich hin legte. Müde schloss ich die Augen und schlief ein.

Wie versprochen das angekündigte Kapitel, ich hoffe es hat euch gefallen und ich werde versuchen jetzt wieder mehr zu schreiben :)
Ich wünsche euch einen schönen 2. Advent 🕯🕯
Eure KillerKitty200

Dark Shadows (HP-Tom Riddle FF) *In Überarbeitung*Where stories live. Discover now