15. Kapitel

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Damit hatte Julian jetzt wirklich nicht gerechnet. Natürlich hatte er von LuCi schon mitbekommen, dass sie relativ häufig und auch lange unterwegs war und dass sie einen Hund hätte, aber bis jetzt war er fest davon ausgegangen, dass sich einfach der Rest der Familie oder Bekannte in ihrer Abwesenheit um Askan kümmerte, da er teilweise wirklich sehr lange allein bleiben musste. Aber das der Hund dann tatsächlich allein blieb hätte er nicht gedacht, genauso wenig wie, dass in LuCis Familie offenbar allgemein nicht alles hundertprozentig glatt lief. Das ihn dies so überraschte lag vermutlich auch daran, dass er selbst es aus seinem Leben gar nicht anders kannte. Seine Eltern waren immer zusammen gewesen und hatten soweit er wusste auch nie daran gedacht sich zu trennen. Mit seinen Brüdern kam er super aus und auch seine Nachbarn waren stehts recht hilfsbereit gewesen, so dass er sich wirklich nie Sorgen um den Verbleib seines geliebten Haustiere machen musste.
Aber das LuCi dann jetzt auch noch auf die Idee kam, ihm ihren Hund anzuvertrauen, überraschte ihn sehr. Einen Hund, gerade einen der einen von Welpe auf begleitete, gab man nicht einfach so her, es sei denn es bin wirklich gar nicht mehr und man wusste das es für den Hund das beste war und selbst dann tat man es äußerst ungern. Wie es schien, hatte LuCi auch keinen anderen Ansprechpartner des Hundes bezüglich, sonst hätte sie ihn, da sie sich ja jetzt auch nicht hundertprozentig kannten, ja vermutlich auch gar nicht erst gefragt. Julian wusste genau, was mit den meisten Hunden geschah, für die man einfach keine Zeit oder was auch immer hatte, schließlich hatte er tatsächlich schon den ein oder anderen Hund während einem seiner Spaziergänge in Wälder oder ruhigere Gegenden gefunden und melden müssen.
Die Tiere taten ihm einfach unglaublich leid, man setzte einen Hund nicht einfach so aus und für ihn war so etwas auch niemals eine Option gewesen, aber irgendwie musste ein Hund ja weg und wenn nicht ins Tierheim, wie dann...? Besitzer, die ihre Tiere einfach so und oft auch aus reiner Bequemlichkeit weggaben, konnte Julian einfach nicht ausstehen und so mancher Hund, den er da gefunden hatte, hatte ihn auch wirklich sehr berührt. Oft waren Zustand und Verfassung des Tieres schon kritisch geworden und einige hatten ihr Tier auch offenbar mit der Gewissheit ausgesetzt, dass es eh krank oder alt war und nicht mehr lange zu leben hatte. Er fand es einfach nur schrecklich und auch den Tiere und dem Tierheim zu melden, war für ihn nicht immer das schönste. Tiere gehörten einfach nicht in ein Tierheim, sondern zu einem sie liebenden Menschen, aber vermutlich war es auch eine bessere Lösung sie dort hinzubringen, als sie einfach so auszusetzen und sie sich selbst zu überlassen.
Oft hatte er schon mit dem Gedanken gespielt die Tiere einfach bei sich aufzunehmen, aber allein die Ungewissheit und der Fakt, dass er auch nicht immer für sein Tier da sein konnte, hatten ihn davon abgehalten. Mit Nala lief wirklich alles super, aber wenn er sich einen zweiten Hund anschaffte, war dies natürlich mit mehr Aufwand und Arbeit verbunden. Zudem wusste er bei solchen Hunden ja auch nicht wirklich, wie sie drauf waren und was mit ihnen passiert war und das es schwieriger war jemanden zu finden, der auf zwei Hunde aufpasste, als auf einen, war ihm auch bewusst. Nicht ohne Grund hatte er also nur einen Hund, aber dass LuCi ihm zutraute sich gut um ihr Tier zu kümmern, dass ihr so viel er wusste auch wirklich viel bedeutete, rührte ihn sehr.
Aber was würde mit dem Tier geschehen, wenn er sich nicht dazu bereit erklärte ihn bei sich aufzunehmen?

LuCi

Ähm ja, also ich weiß nicht so recht...

Ich werde dich auf keinen Fall dazu zwingen
oder so, aber war halt so nh Idee und da ich
weiß wie sehr du deine Nala liebst, würde ich
dir auch zu trauen gut für Askan zu sorgen.

Du musst aber wirklich nicht, ich finde sicher
irgendeine Lösung.

Ja, Lösungen gab es viele, aber ob es immer so die Richtigen waren, war eine vollkommen andere Sache. Immerhin gab es ja auch die Besitzer, die ihre Tiere irgendwo einfach aussetzten und das als Lösung sahen. Zwar traute er LuCi so etwas wirklich nicht zu, aber er wusste auch zu was Menschen in der Lage waren, wenn sie verzweifelt waren.
Julian ertappte sich dabei, wie er wirklich darüber nachdachte, wie es wohl, wäre einen zweiten Hund zu besitzen. Er würde ähnlich wie Nala viel Aufmerksamkeit und Liebe bekommen, sowie natürlich auch viel Bewegung und Nala hätte auch einen Spielgefährten, für die Zeit, wenn er mal eben ins Training musste oder so, aber was, wenn Nala eifersüchtig auf den anderen Hund wurde oder sie sich einfach so gar nicht verstanden?
Er seufzte leise, fragen wie Askan so war und so konnte er ja vielleicht mal, er musste ihn ja nicht gleich nehmen.

Naja, also wie ist Askan denn so?

Naja, also er ist ein dreijähriger, schwarzer
Deutscher Schäferhund und so ca. 65 cm
groß und er hat auch nen graden Rücken,
falls dich das interessiert. 😅
Er ist echt mega lieb, hört auch wirklich brav
und gut, aber hat halt auch schon ein bisschen
Beschützerinstinkt und naja, er lebt halt bis
jetzt mit uns in ner kleinen Mietswohnung in
der Stadt und das ist halt einfach nicht ganz
so optimal, ich weiß. 😕
Wir haben ihn von Bekanten meines Dads, der
eigentlich extra Wachhunde oder für die
Polizei Hunde züchtet und so.
Er braucht nur echt viel Bewegung und ich hab
mir echt viel Mühe gemacht ihn gut zu
erziehen, hat auch denke ganz gut geklappt. 😅

Er sieht vielleicht nicht so aus, aber er istwirklich lieb und kommt eigentlich auch gutmit Mensch und Hund aus

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Er sieht vielleicht nicht so aus, aber er ist
wirklich lieb und kommt eigentlich auch gut
mit Mensch und Hund aus.

Er ist echt mega schön und das hört sich
auch eigentlich alles ganz gut an, aber ich
weiß halt nicht, ob er sich wirklich mit Nala
versteht und ob mir zwei Hunde nicht doch zu
viel werden. 🤔

Aber ich werde auf jeden Fall noch mal drüber
nachdenken, versprochen kann ich allerdings
nichts.

Danke, mach dir aber bitte keinen Druck.

Unknown FriendWhere stories live. Discover now