53. Kapitel

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,,Und du bist wirklich so überzeugt davon, dass es eine gute Idee ist?", wollte Julian etwas unsicher wissen, während er Michelle in ihrer Wohnung ins Badezimmer folgte. ,,Klar, dass wird mega geil aussehen!", sie grinste breit und hatte dort bereits alles vorbereitet: ,,Bitte setzten!" ,,Also ich weiß ja nicht...", Julian tat es, wenn auch recht zögerlich: ,,Und was sage ich Luca? Und wie lange bleibt das überhaupt in den Haaren?" ,,Och nicht so lange, bei jedem Waschen geht was raus und wenn du sie extrem oft wäschst ist das bestimmt in ein paar Tagen komplett weg!", meinte Michelle und schnappte sich ein Handtuch. ,,Ein paar Tage?", er sah sie etwas erschrocken an, noch nie hatte er seine Haare färben lassen und noch dazu würde er damit bestimmt auch einfach nur seltsam aussehen. Ihm stand so teilweise gefühlt gar nicht, bei Klamotten, Trikots und so war es ja teilweise schon schlimm genug und jetzt eine andere Haarfarbe? Das das gut aussehen sollte, konnte er sich beim besten Willen nicht vorstellen. ,,Sag mal nichts! Wärest du nicht so extrem weiß, dann wäre es auch leichter ne passende Farbe für dich zu finden und ich hab mich schon bemüht!", meinte sie, was Julian jetzt nicht gerade viele Hoffnungen machte, aber damit hatte sie natürlich recht. Julian hatte sich schon oft über seine entweder leuchtend weißen oder leuchtend roten Farben geärgert, die es ihm wirklich oft schwer machten ein passendes Outfit zu kreieren. Michelle beschrieb seine Farbtöne schlichtweg als Leuchturm-Phasen.
,,Zieh das Shirt lieber aus, ich hab das noch nicht so oft gemacht!", meinte Michelle und musterte ihn durch den Spiegel, sie hatte ihm schlicht weg verboten seinen eigentlich für heute bestellten Frisör-Termin wahrzunehmen. ,,Klingt ja echt vielversprechend!", er lachte leise und zog es sich aus, woraufhin Michelle ihm schmunzelnd das Handtuch über die Schultern legte. ,,Das wird schon irgendwie!", sie schmunzelte und drehte ihn vom Spiegel weg: ,,Du darfst es aber erst sehen wenns fertig ist!" ,,Du machst mich echt fertig, weißt du das eigentlich?", meinte Julian, sie lachte leise. ,,Ich weiß, mein Süßer!", grinsend machte sie sich ans Werk. Julian tendierte innerlich zeitweise dazu es überhaupt gar nicht erst sehen zu wollen und doch irgendwie gespannt auf seine neue Haarfarbe zu sein. Auch wunderte er sich darüber, wie Michelle es sonst noch schaffen wollte ihn unkenntlich zu machen, abgesehen davon, dass sie ihn sehr extrem über seine Größen ausgefragt hatte, im Gesicht erkannte man ihn doch auch noch oder etwa nicht? Jedenfalls wusste er nicht, was ihm alles wieder fahren musste, damit dem nicht mehr so war, eine Gesichts-OP verpassen könnte sie ihm ja wohl schlecht. ,,Und du bist wirklich sicher, dass ich gleich nicht aussehe, wie der letzte Clown?", wollte er wissen, während Michelle weiter an seinen Haaren werkelte. ,,Also ganz so sicher kann man sich da nie sein, es ist ja nur ein ausprobieren!", sie schmunzelte leicht und zog sich die Handschuhe aus. Julian wurde immer nervöser, es sah bestimmt gräshsslich aus, wenn sich nicht mal mehr Michelle fest vom Gegenteil überzeugt war. ,,Ich zeig dir später, wie es aussieht!", sie setzte ihm eine Mütze auf: ,,Du musst ja demnächst auch nicht unbedingt ein Bild von dir posten, wenn die Farbe noch nicht ganz raus ist!" Julian nickte leicht: und durfte sich mit Mütze im Spiegel betrachten, was ihm nicht wirklich viel Auskunft über seine neue Haarfarbe verschaffte. Also ich wäre dafür wir legen jetzt schon mal den Rest zurecht, bis die Haar fertig sind!", sie grinste leicht und verschwand in ihr Schlafzimmer, Julian folgte ihr. ,,Also gut, da ich ja weiß, dass du nicht völlig wie dein komplettes Gegenteil aussehen willst, hab ich auch nicht ganz so übertrieben!", sie reichte ihm eine relativ enge, aber auch nicht zu enge schwarze Hose mit Löchern. Julian betrachtete sie und nickte leicht: ,,Fast so eine hatte ich auch mal, sogar von der selben Marke, aber mit weniger Löcher!", überlegte er. ,,Ähm ja...", sie würde etwas rot: ,,Ganz vielleicht ist das sogar die...die lag da ganz unten auf dem Stapel mit deinen Jeans und dann hab ich die halt mitgenommen und ein bisschen aufgepeppt!" ,,Du bist unmöglich!", er lachte leise und betrachtete die Kette, die an den Gurtschlaufen hing. ,,Ja eigentlich hab ich überlegt noch eine zu kaufen, eigentlich auch ne weiße, aber ich dachte so, wenn da Bier dran kommt, dann sieht es aus als hättest du dich beisst und außerdem weiß man bei Hosen ja auch nie ob die so passen!", meinte sie und zog ein doppelt besetztes, in der oberen Schicht leicht geripptes weißes Shirt und eine Lederjacke aus dem Schrank. ,,Ich dachte mir so bleibst du dir eigentlich ziemlich treu!", sie reichte ihm noch eine Kette: ,,Die weißen Schuhe hast du ja schon!" Julian nickte leicht, er hatte wirklich zu viel von den Leuten von der Reeperbahngehört, um entspannt an die Sache heran zu gehen. Auch wenn sein sexuelles Interesse auf Männer fiel, gefiel ihm doch eher der natürliche Typ und Luca war mindestens so natürlich wie er.
,,Also gut, ich mache dich jetzt mal fertig, sie hängte den Schlafzimmer Spiegel ab und zog ihm die Mütze runter, ehe sie im Bad verschwand und mit ihren Schminkutensilien wieder kam. ,,Och ne!", Julian brummte leise, als sie seinen Kopf zu sich drehte. ,,Oh doch!", sie grinste und  achte sich dann daran ihn zu schminken. Julian schloss die Augen und öffnete sie erst wieder, als er einen Schmerz an seiner Nase und kurz darauf am Ohr spürte. ,,Au!", entgeistert sah er zu seiner besten Freundin und faste sich an Nase und Ohr, wo er jeweils Ringe spürte: ,,Was zum...?" ,,Keine Sorge, die Dinger sind nicht echt, kannst du später wieder abnehmen!", sie begann damit seine Haare zu richten und forderte ihn dann auf sich anzukreiden. ,,Perfekt!", grinsend zupfte sie alles zurecht, zog Julian vor den Spiegel und zog die Bedeckung des Spiegels runter: ,,Und?" Julian sah in den Spiegel und musste wirklich zweimal gucken, bis er sich in dem jungen Mann erkannte, der ihm da gegenüber stand. Die hellbraunen Haare und die leicht ergänzten Augenbrauen, passten sehr gut zu seiner leicht gebräunten Haut, die zumindest bis zu seinem Shirtkragen reichte. Das Outfit wirkte frisch und maskulin und die schwarzen Fake-Piercings gaben ihm den gewissen Hauch, auch seine Gesichtszüge wirkten verändert. ,,Es ist echt krass!", musste sich Julian eingestehen und Michelle begann zufrieden zu grinsend.

Unknown FriendWhere stories live. Discover now