Kapitel 21

1.7K 43 4
                                    

,,Frau Sagen, ich rufe an wegen ihrer Anklage gegen Herr Ben Kellermann und Frau Ann-Sophie Schöner.", sagte die Dame an der anderen Seite der Leitung. Ich musste schlucken. Schließlich ließen mich beide Themen bis heute nicht kalt.

„Sehr wahrscheinlich sind sie ja interessiert dran, was bei den innergerichtlichen Einigungen rausgekommen ist...", fuhr sie fort. „Ich soll ihnen ausrichten, dass die Tat für Frau Schöner keine Freiheitsentzüglichen Folgen haben wird. Da sie erst 17 Jahre alt ist und nicht voll strafmündig, wird sie lediglich zu 200 Sozialstunden und einer Geldstrafe von 500€ verurteilt, die Ihnen als Schadensersatz angerechnet wird. Herr Kellermanns Tat kann leider keiner der Zeugen 100%ig beweisen und rein mündliche Aussagen reichen vor Gericht leider nicht aus. Deswegen wird dieser zu keiner Strafe verurteilt. Es tut mir leid, sie hätten sicher ein anderes Urteil erwartet, aber da sie nach der Party-Nacht nicht im Krankenhaus waren und einen Bluttest gemacht haben können wir nicht mehr nachweisen, dass sie wirklich K.O. Tropfen eingelöst bekommen haben."

Ich riss die Augen auf und musste mich setzen. Das konnte doch gerade nicht ihr Ernst sein. Wie können die Strafen für solche Taten nur so gering ausfallen?! Augenblicklich begann ich zu zittern und wusste nicht mehr, was ich der Dame am Telefon antworten sollte. Wincent bemerkte das, sprang vol Sofa auf und kam sofort auf mich zu. Besorgt sah er mich an.

W: „Kathi was ist los? Wer ist da dran?", fragte er hektisch und man sah ihm an, wie ihn mein Anblick mitnahm.

K: „Okay, danke für die Info.", war das einzige, was ich noch raus brachte, danach legte ich auf. Ich sah Wincent einfach nur an und spürte, wie mir die Tränen in die Augen stiegen. Das durfte einfach nicht stimmen.

Wincent schien es in diesem Moment egal zu sein, ob er wusste was Sache war, oder nicht. Er nahm mich kommentarlos in den Arm und versuchte mich zu beruhigen. Ich drückte meinen Kopf an seine Brust und genoss seine Nähe. Obwohl ich mich manchmal so ekelig fühlte wegen den Berührungen von Ben, Wincent konnte ich immer nah sein. Da gab es einfach kein „Mal so oder mal so" mehr.

Nach einigen Minuten hatte ich mich wieder beruhigt und konnte nun auch Wincent endlich erzählen wer da gerade am Telefon war und was mir die Dame berichtet hat. Sein Blick versteifte sich augenblicklich, als er begriff, was ich da grade sagte. Ich wusste, dass er sich deutlich beherrschen musste nicht auszurasten, denn ich konnte sehen wie sich seine Kieferknochen sichtbar nach außen drückten. Das machte er immer, wenn er sauer war. Er biss sich auf den Kiefer, um den Druck etwas zu abzulassen. So auch jetzt.

W: ,,Boah, wenn ich diesem Typ noch ein Mal begegne, dann..", begann er sich in rage zu reden, doch ich versuchte ihn zu beruhigen.

K: ,,Hey Schatz, beruhige dich. Ich bin auch alles andere als erfreut über diese Nachricht, aber gegen das Gericht haben wir keine Chance. Und die haben ja recht, ich war nicht beim Arzt damals und habe die K.O. Tropfen nachweisen lassen... Nächstes Mal bin ich schlauer.", sagte ich und versuchte mich zu einem Lächeln zu zwingen.

W: ,,Krass wie gut du mit der Situation umgehen kannst. Ich glaub das könnte ich nicht", antwortete mir Wincent. Eine Weile antwortete ich nichts und sah nur aus dem Fenster. Dann zuckte ich mit den Schulter.

K: ,,Was bleibt mir anderes übrig? Ich hoffe einfach, dass ich diesem Typen nie wieder begegnen muss...", murmelte ich.

W: ,,Und wenn doch, dann bin ich da und dann traut sich der Arsch keinen Meter mehr zu dir!", fügte ein Freund hinzu und ich lächelte, ehe ich ihn in einen Kuss zog. Er ist und bleibt einfach mein Held.

---------------

Einige Wochen waren vergangen, seit Wincent und ich das Urteil meiner Anklage erhalten haben. Und mittlerweile kam ich überraschend gut mit der Situation klar. Manchmal hatte ich eher das Gefühl, dass Wincent sich noch immer mehr Sorgen machte, als ich. Aber das gab er natürlich nicht zu. Deswegen ging ich auch nicht weiter darauf ein.

Ich blickte zu ihm herüber und beobachtete ihn für einen Moment, wie er gerade am Küchentisch saß und seine Mails am Laptop abarbeitete. Wie hatte ich ihn nur verdient? Dass er immer für mich da war und, egal wann, für mich kämpfte? In diesem Moment sah Wincent aus und lächelte mich an. 

W: ,,An was denkst du, Baby?", fragte er leise und kam dann auf mich zu. Ich stand auf, sodass wir nun direkt voreinander standen und ich ihm besser in die Augen sehen konnte. 

K: ,,Ich habe mich grade gefragt, wie ich dich verdient habe", flüsterte ich und grinste dabei. Auch Wincent grinste nun und legte seine Hand an mein Kinn an ehe er seine Lippen auf meine legte. Ich verschränkte die Arme in seinem Nacken und zog mich zu ihm heran. Leidenschaftlich küssten wir uns eine Weile, ehe ich mich von ihm löste.

K: ,,Ich wollte noch ins Studio Sport machen, kommst du mit?", fragte ich während ich mich schon abgewandt hatte, um meine Sportsachen anzuziehen. Wincent nickte nur und folgte mir dann ins Schlafzimmer. Ich schlüpfte in meine Sportleggins und zog mir meinen Sport-BH an. Gerade stand ich vor dem Spiegel und machte mir die Haare, als Wincent seine Arme von hinten um mich schlang und sein Gesicht in meiner Hals beuge vergrub. 

W: ,,Ich hätte da noch ne andere Idee, wie wir Sport machen könnten..", nuschelte er in meine Haare, während er den Duft meines Shampoos einatmete. Ich legte meinen Kopf zur Seite und genoss, wie er langsam begann, Küsse auf meinem Hals zu verteilen. Natürlich wusste ich genau worauf er aus war und am liebsten wäre ich standhaft geblieben und zum Sport gefahren, doch er wusste genau, wie er mich rumkriegen konnte. Durch den ganzen Stress war in der letzten Zeit nur wenig Zeit für gemeinsame Zärtlichkeiten gewesen und wir waren nicht ein Mal gemeinsam im Bett gelandet. Umso größer war das Verlangen, Wincent nun endlich wieder so nah zu sein. 

Ich drehte mich zu ihm um und sah ihm einen kurzen Moment in die Augen. Sie waren fast schwarz und gefüllt mit purer Lust, die ihm nun deutlich anzusehen war. Ich begann wieder ihn zu küssen, eher seine Hände an meinem Bauch entlang wanderten und irgendwann an meinem Sport-BH halt machten. Da sich dieser ohne jeglichen Verschluss nicht so einfach öffnen lies, wie meine Sonstigen BHs, half ich Wincent dabei, ihn  auszuziehen, nachdem er kläglich versucht, ihn mir irgendwie über den Kopf zu ziehen. Ich musste schmunzeln und erledigte diesen Schritt deshalb schnell von selbst. Währenddessen zog auch Wincent sein Tshirt aus. Hungrig schaute er an mir auf und ab, als ich Oberkörperfrei vor ihm stand. 

Ohne den Blick von Wincent zu lösen, griff ich an seinen Hosenbund und schob vorsichtig meine Hand hinein, was ihn kurz aufstöhnen lies. Kurz streichelte ich in seiner Hose auf und ab, bevor Wincent meine Hand ruckartig stoppte. Fragend sah ich ihn an. 

W: ,, Wenn du jetzt nicht aufhörst, garantiere ich für nichts mehr", atmete er schwer und grinste dabei. 

K: ,,Tun sie sich keinen Zwang an Herr Weiss..", antwortete ich nur. Das lies Wincent sich nicht zwei mal sagen. Schnell nahm er mich hoch und transportierte mich zum Bett, wo er mich vorsichtig ablegte, eher er sich wieder über mich beugte. Erneut verteilte er Küsse auf meinem Hals und wanderte dann mit seinen Lippen zu meiner Brust. Ein angenehmes Seufzen entfuhr mir, während sich unter Wincent Berührungen überall Gänsehaut ausbreitete. Er kam wieder hoch und küsste mich, währen dich mein Becken gegen seins drückte. Wenige Sekunden später drückte sich Wincent kurz hoch, um sich seine Jogginghose auszuziehen. Auch ich befreite mich in der Zeit von meiner engen Leggins, da ich genau wusste, dass Wincent sie eh nicht so einfach ausbekommen hätte. Er streifte mir noch meinen Slip von den Beinen, eher er meine Oberschenkel auseinander drückte und dann vorsichtig in mich eindrang. Uns Beiden entlockte dies ein leisen Stöhnen. 

Erst langsam und dann immer schneller bewegte sich Wincent in mir und ich krallte meine Nägel in seinen Rücken, als er uns beide zum Höhepunkt brachte.  Erschöpft lies er sich neben mich fallen und schaute mich an. 

W: ,,Das hat mir gefehlt!", hauchte er, ehe wir uns nochmal zärtlich küssten.

365 Tage - Wincent WeissWhere stories live. Discover now