18. Dezember

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18. Dezember!

Heute werden Nina und ich also probieren, den Rucksack aus dem Video und somit meinen Verehrer zu finden. Ich weiß nicht, ob wir erfolgreich sein werden, denn mein Verehrer könnte ja heute genauso gut ohne diesen Rucksack ins Roller kommen... Es ist komplizierter als gedacht, diese Person zu finden!

Ich bin unglaublich nervös, denn morgen ist ja die Theateraufführung! Morgen muss ich den Snob küssen! Ich muss morgen meinen Schwarm küssen, vor der ganzen Schule! Oh je, hoffentlich wird nichts schief gehen und ich stelle mich nicht zu blöd an!

Jetzt wird aber erstmal mein Adventskalender geöffnet... Ich stehe also auf und gehe zu meinem Schreibtisch, wo er ja steht. Da die meisten Türchen schon offen sind, finde ich Türchen Nummer 18 schnell und öffne es. Ein kleiner Schoko-Nussknacker kommt zum Vorschein und ich betrachte ihn kurz. Früher, als kleines Kind, hatte ich immer Angst vor Nussknackern. Die haben teilweise so komische Gesicht, sie sehen so böse aus. Meine Eltern haben die immer gerne zu Weihnachten im ganzen Haus verteilt und so sah ich überall diese "gruseligen" Kreaturen. Ich hatte teilweise in der Weihnachtszeit nachts sogar Albträume von ihnen, in denen sie mich gejagt, gefangen, dann geknackt und zum Schluss verschlungen haben! Alleine wenn ich mich  an diese gestörten Träume erinnere, breitet sich eine Gänsehaut auf meiner Haut aus und ich schüttele mich.

Genug an mein Nussknacker-Trauma gedacht! Jetzt ist nämlich die Zeit gekommen, wo ich einen Nussknacker verschlinge! Schnell landet das Schokostück in meinem Mund, bevor ich mich langsam für die Schule fertig mache.



"Wir sollten auch hier im Blake die Augen offen nach diesem schwarzen Rucksack halten.", meint Nina später zu mir, in der Pause vor meinem Theaterkurs. "Hm, ja sollten wir.", stimme ich zu. "Was machst du eigentlich, wenn du weißt, wer dein Verehrer ist?", will sie wissen. "Wirst du ihn gleich zur Rede stellen?" Ich zucke mit den Schultern. "Keine Ahnung, ganz ehrlich. Wahrscheinlich werde ich erstmal komplett überfordert sein, wenn ich es erfahre, und eine Nacht drüber schlafen müssen. Wenn ich es aber wirklich erst an Heiligabend erfahre und er schon vor mir steht... Ich fürchte, ich werde kein Wort rausbekommen.", antworte ich. "Ich hätte echt niemals gedacht, dass ich jemals einen geheimen Verehrer haben würde, geschweigenden dass sich überhaupt irgendwer in mich verlieben würde." "Warum? Du bist doch ein tolles Mädchen, eigentlich müssten die Jungs bei dir doch Schlange stehen.", meint sie. "Das sagst du nur, weil du meine beste Freundin bist.", erwidere ich darauf. "Nein, das sage ich, weil es die Wahrheit ist." Nina lächelt mich an und ich seufze. "Ich wünschte, ein bestimmter Junge würde das auch denken." Mein Blick schweift wie automatisch zu Matteo, der mit Gastón am anderen Ende des Flures steht. "Wenn er denn dein geheimer Verehrer ist, scheint er dich sehr zu lieben.", sagt sie. "Besser, ich fokussiere mich nicht auf diesen Gedanken... Am Ende ist er es nicht und ich bin nur zu sehr enttäuscht.", meine ich. "Wo ist die Luna hin, die immer positiv denkt? Wenn du erstmal daran glaubst, wird er es sein!" Bevor ich mir auch nur überhaupt überlegen kann, was ich jetzt darauf erwidere, klingelt es und Nina und ich müssen uns trennen, da ich zum Theater- und sie zum Fotokurs muss.




Später im Roller zieht es mich sofort zu meinem Spind, um nachzusehen, was mein Verehrer heute schreibt. Hat er vielleicht sogar bemerkt, dass wir ihn gestern gefilmt haben?

An meiner Spindtür hängt der Brief tatsächlich schon da. Sofort öffne ich den heutigen Briefumschlag und beginne, zu lesen.


Liebe Luna,

sechs Tage bis Weihnachten!

Irgendetwas war gestern anders, als ich den Brief an deinen Spind gehängt habe... Ich fühlte mich so beobachtet. Als dann noch irgendein Handy in der Nähe geklingelt hat, bin ich ganz schnell abgehauen. Ich wollte nicht, dass mich jemand dabei sieht! Niemand weiß, dass ich dir diese Briefe schreibe, nicht einmal mein bester Freund, dem ich sonst alles erzähle.

Und wenn es einer aus dem Roller wissen würde, würde es sich verbreiten wie ein Lauffeuer... Nicht, dass du jetzt denkst, es sei mir peinlich oder so, nein, ich stehe voll und ganz dazu, dass ich in dich verliebt bin! Aber... es ist kompliziert, es jemandem zu erklären. Worte können nicht beschreiben, was ich für dich fühle! Außerdem würdest du es dann von wem anders erfahren, wer ich bin... und das wäre auch nicht die idealste Vorstellung davon, wie du es erfährst.

Morgen ist die Theateraufführung im Blake! Bist du nervös? ... Okay, du kannst mir ja nicht antworten. Aber ich gehe davon aus! Doch mach dir keine Sorgen, du wirst das perfekt hinkriegen!

Bis morgen, 

dein Verehrer.

PS: Sieh die Schokolade in dem Umschlag quasi als Nervennahrung ;)


Etwas schmunzelnd hole ich die Schokolade aus dem Briefumschlag. Wie süß von ihm, mal wieder! Ich will mal so sagen, das ist die beste Vorweihnachtszeit, die ich eh hatte!


Nina und ich wollen uns jetzt in der Cafeteria treffen, um dort nach dem schwarzen Rucksack Ausschau zu halten. Doch als ich in die Cafeteria komme, sehe ich zwei Personen auf der Bühne. Die eine Person ist Simón, die andere ist eine Blondine.

Moment, ist das Ámbar?!

Was macht Simón da mit Ámbar?!

"Ámbar, erzähl mir doch, was los ist. Ich höre dir zu.", höre ich meinen besten Freund sagen. Erst will ich nicht lauschen, doch ich muss unbedingt hören, worüber die beiden reden! "Ach, es langweilt dich bestimmt nur.", winkt Ámbar ab. "Nein, nein, ich höre dir zu!", sagt Simón schnell und greift sogar nach ihrer Hand. "Meine Eltern waren noch nie zu Weihnachten da... Meine Patentante mag es nicht und bei uns wird also nicht gefeiert. Keine Geschenke oder sowas, nicht mal ein richtiges, gemeinsames Weihnachtsessen. Kein Tannenbaum, nicht einmal Weihnachtsschmuck. Ich war sonst immer mit Matteo auf der Weihnachtsfeier im Roller, aber da wir kein Paar mehr sind... Bin ich alleine.", erzählt sie und irgendwie bekomme ich Mitleid mit ihr. Das muss ja schrecklich sein, gar kein richtiges Weihnachten zu haben! "Hey, dann gehe ich dieses Jahr mit dir zu der Weihnachtsfeier.", schlägt Simßon vor. "Hast du nichts besseres zu tun?", fragt sie. "Ich bin sowieso dort und warum sollte ich was besseres zu tun haben, wenn ich mit dir hingehen kann?" Er lächelt sie an. "Wow, Simón... Noch nie war jemand so verständnisvoll zu mir. Warum bist du so nett zu mir? Ich dachte, du hasst mich." Simón lacht kurz auf. "Warum sollte ich dich hassen? Du bist eine liebenswerte Person, wirklich. Man muss nur hinter deine dunkle Fassade blicken. Du solltest dich mehr von der Seite zeigen, wie gerade, Ámbar." Nach diesen Worten zieht er sie in eine Umarmung und ich wende nachdenklich den Blick von den beiden ab.

Finde ich es gut, dass Ámbar und Simón sich so gut verstehen?

Moment... Mag er etwas Ámbar? Also so richtig mögen?!

Hat er seine Gefühle für mich so schnell vergessen?

Aber... Das ist ja gut! Dann muss Luna Valente jetzt wohl Armor spielen und die beiden zusammen bringen!


Simbar gibt es jetzt also auch hier, obwohl es gar nicht geplant war, @loveruggarol01 hat es sich gewünscht!

Luna Valente wird zum Amor, der Verehrer hat sich gestern beobachtet gefühlt und bisher haben Nina und Luna diesen schwarzen Rucksack nicht gefunden... Was denkt ihr, könnte bei der Aufführung passieren? Läuft alles gut oder eher nicht? 



All I want for christmas is you - Christmas Story || LutteoWhere stories live. Discover now