6.Kapitel

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Sicht Elise:

Mit neuem Mut und neuer Hoffnung machte ich mich dann endlich auf den Rückweg nach Hause. Ich wollte Andreas dann doch nicht so lange warten lassen. Ich hatte grade wieder neue Kraft geschöpft um mich auf den Weg nach Berlin zu Chris zu machen, auch wenn mir das Herz nach wie vor schwer war und mich vergangenes quälte. Ich konnte jetzt genau verstehen wie es Chris mit Marie gehen musste, als ihn die Vergangenheit einholte. Es tut weh und ruft Erinnerungen wach die eigentlich vergraben bleiben sollten und doch kamen sie grade wie ein Tsunami aus tiefsten inneren zurück. Immer mehr Gedanken kamen hoch und schienen die Oberhand zu gewinnen, was ich eigentlich gar nicht wollte. Ich versuchte sie bei Seite zu schieben und mich jetzt doch auf das wesentliche zu konzentrieren.

Gut eine Stunde später kam ich dann doch zu Hause an und kümmerte mich um meine Koffer. Ich brauchte nicht lange, denn ich hatte genau wie Chris und Andreas immer einen Koffer für Notfälle gepackt wo das nötigste und wichtigste schon drin war. Die letzten Kleinigkeiten packte ich dann noch dazu und fuhr dann zu Andreas.

Andreas kam mir schon unruhig und wartend entgegen als ich ankam und klingelte. Mein Sohn fragte mich ob alles ok ist, denn er machte sich sichtlich Sorgen weil ich länger brauchte als er für alle eingeplant hatte. Ich konnte ihn beruhigen und sagte ihm das ich noch mal auf dem Friedhof war. Er wusste genau warum ich dort war. Er nahm mich in den Arm und sagte mir ,,Es wird alles gut werden, da glaub ich ganz fest dran. Wir müssen auf die Ärzte und Papa vertrauen". Er gab mir einen Kuss auf die Wange und nahm mir den Koffer ab um ihn zu seinem neben dem von Lea zu stellen.

Wir warteten noch bis Teresa mit den Kindern von der Schule zurück war, denn Andreas wollte sich von ihnen verabschieden zu mal er ja wusste das sie sich jetzt länger nicht sehen werden. Grade Lisa wird es schwer fallen ihren Papa lange nicht zu sehen, weil sie sehr an ihm hängt.
Andreas hockte sich zu ihr nach unten und hielt sie lange im Arm, denn keiner wusste wirklich wann wir wieder zurück sein werden und ob wir mit oder ohne Chris zurück kommen werden und das bedrückte auch die kleine, denn an Chris hängt sie genauso.
Andreas fiel es schwer zu gehen, aber er konnte nicht anders. Er hat Chris versprochen bis zum Ende bei ihm zu bleiben und das wird er auch tun.
Innerlich hofften wir natürlich alle das es ein gutes Ende haben wird, aber sicher konnten wir uns nicht sein, also rechneten wir mit allem.
Auch die beiden großen sagten noch Tschüss und umarmten Andreas, Lea und mich auch. Ihnen war das alles mehr bewusst was grade alles passierte als Lisa und auch ihnen fiel jetzt der Abschied auf Zeit schwer.

Lisa klammerte sich immer wieder an Andreas und machte ihm den Abschied nur noch schwerer. Teresa musste jetzt eingreifen, um Andreas auch von ihr aus, schweren Herzens gehen zu lassen. Für uns beginnt jetzt eine ungewisse Zeit wenn wir gleich im Flieger sitzen werden.

Die Nervosität war inzwischen bei uns allen auf dem Weg zum Flieger deutlich zu spüren. Ich sah immer Chris vor mir wenn ich in Angelinas kleinen Knopfaugen sah. Sie sah ihm als Baby wie aus dem Gesicht geschnitten ähnlich. Sie ist ein Teil von Chris und das ließ mich zwischen meinen trüben Gedanken doch leicht lächeln wenn ich sie ansah.

Ich merkte aus dem Augenwinkel wie mich Andreas beobachtete und den Anblick genoss wie mich Angelina doch aufheiterte auch wenn mir eigentlich gar nicht nach Lachen sondern eher nach weinen zu Mute war. Auch Lea schienen einige Gedanken durch den Kopf zu gehen als ich sie ansah und sie gedankenversunken aus dem Fenster sah und sie meinte ,,Wir sind da und der Flieger steht auch schon an der Rollbahn". Er wartete schon auf uns. Andreas gab per Handy Bescheid das wir da sind und das die Security dafür sorgen sollte das wir reibungslos abfliegen konnten.

Gut 20 Minuten später saßen wir im Flieger und hoben Richtung Berlin ab.
Wir hatten jetzt 1,5 Stunden Flug vor uns die hoffentlich schnell umgehen werden. Andreas hatte bemerkt das auf dem Flugplatz scheinbar Fans und Presse vor Ort waren. Weiß der Geier, wo die das her wussten das wir grade in dem Moment hier waren. 

Andreas war nicht entgangen das Bilder gemacht wurden. Ihm war klar das bald die ersten Fotos auftauchen würden und die ersten Meldungen in den Medien erscheinen würden. Ich kenne Andreas gut. Er wird da sofort gegensteuern. Da bin ich mir sicher. Ich hatte noch nicht zu Ende gedacht packte Andreas seinen Laptop aus und ging bei Facebook online. Er saß so das wir durch die Kamera nicht zu sehen waren. Die Fans wussten auch das Chris nach Conners Tod wieder in der Klinik lag. Das wussten wir auch durch die Medien und die posts der Fans. Andreas ließ jetzt online die Bombe platzen das Chris noch immer nicht außer Gefahr ist und deswegen in ein anderes Krankenhaus verlegt wurde. Er wollte den Medien vorgreifen um ihnen den Wind aus den Segeln zu nehmen und um die Wahrheit aufrecht zu halten um Gerüchte zu vermeiden. Wo er genau liegt sagte er natürlich nicht. Nur das der Ort geheim gehalten bleibt um ihn nicht zu gefährden. Er sah wie die Kommentare im Nachhinein nur so rein prasselten. Andreas blieb auch weiterhin dem Motto der Ehrlich Brothers treu, dass sie mit allem ehrlich umgehen und das tat Andreas auch jetzt und gab zum Schluss auch noch Sabine, die alles mit im Auge behalten und notfalls gegensteuern soll Bescheid.

Wir kamen pünktlich 1,5 stunden später in Berlin an. Durch den Live-chat von Andreas hatten wir alle nicht mitbekommen wie schnell die Zeit tatsächlich rum ging. Er klappte den PC zu und verstaute ihn sicher im Koffer ehe wir ausstiegen und uns in ein Taxi am Flughafen setzten. Jetzt waren wir endlich in Berlin, aber was uns noch bevor stehen sollte wussten wir noch nicht und das werden wir auch in den nächsten Stunden noch nicht erfahren.

Wem gehört mein Herz? Where stories live. Discover now