16.Kapitel.

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Sicht Teresa:

Ich erzählte nach unserer Begrüßung das Lisa am liebsten mitgekommen wäre und das Anne jetzt aber bei den Kindern bleibt.

Lea war nicht überrascht mich zu sehen. Die Blicke die zwischen Lea und Elise hin und her gingen verrieten mir das Lea wegen Andreas auch Bescheid wusste.

Elise ging zum Fenster und schaute nach draußen und schweifte weiter in Gedanken um Andreas ab. Ich wollte jetzt auch von Lea wissen woher sie wusste das Andreas gestürzt war.

Sie erzählte mir dann das Dr.Schenk bei Chris war und ihn sich angeschaut hat, denn auch für ihn war es ein Rätsel das Chris so klar war und sich genau an das letzte Gespräch von seiner Mutter an seinem Bett erinnern konnte kurz bevor er wach wurde. Ich war erstaunt und Elise drehte sich dabei um als Lea das sagte. Noch immer hatte sie den besorgten Blick der mich nicht mehr los ließ. Ich hörte Lea weiter zu. Sie berichtete fast identisch das was ich von Elise schon am Telefon gesagt bekommen hatte.

Sie freute sich das es Chris gut zu gehen schien, aber sie sollte schon bald das Gegenteil erleben. Als sie dann von dem Traum erzählte den Chris hatte, hatte ich restlos Gänsehaut am ganzen Körper. Chris war jetzt positiv gestimmt und glaubte selbst daran das alles gut werden kann und als er Elise reden hörte wurde sein Beschützerinstinkt geweckt und ließ ihn zurück finden, jedenfalls kurzfristig. Manche nennen es ,,Das letzte Aufbäumen vor dem Tod" doch das sollte Chris jetzt noch nicht bewusst sein, das er schneller als gedacht im OP liegen wird und kämpfen muss weil ihm jeglicher Halt entrissen wird und er wieder in alte Verhaltensmuster zurückfällt und sich aufzugeben droht.

Werner hatte Chris in seinen Träumen ja gesagt das er bei ihm sein wird wenn sein krankes Herz aufhört zu schlagen und das schien nun schon bald einzutreten.

Sie sagte mir das sie zuletzt vor nicht ganz 2 Stunden bei Andreas war und er geschlafen hat und ihn nicht wecken wollte und dann doch ins Hotel gefahren ist. Ich hatte gerade genug gehört. Ich ging zu Elise ans Fenster die dem Gespräch zwischen Lea und mir gründlich lauschte. Ich nahm sie in den Arm und sagte zu ihr

Teresa:
Lass uns in die Klinik fahren. Dann bist Du auch beruhigter und siehst das alles ok ist.
Elise:
Ich hoffe das alles ok ist. Ich hab immer noch ein ungutes Gefühl wegen Andreas.

Wir machten uns also am frühen Abend auf den Weg zu Andreas. Ich wollte ihn einfach nur nah sein und ihn besuchen, aber Elise kämpfte mit Ängsten und Vorahnungen. Sie sollte sehen das davon nichts wahr ist und alles ok ist, aber jetzt sollten wir beide eines besseren belehrt werden das Elise recht haben sollte.

Wir kamen bei Andreas Zimmer an und klopften an. Niemand reagierte also gingen wir leise rein. Wir hatten Andreas schlafend erwartet, aber nichts und niemand war da. Der Raum war leer. Wir standen wie erstarrt hier und keiner von uns konnte etwas sagen. Elise hielt ihre Hände vors Gesicht und weinte schon. Ich merkte ihr an wie ihr schon der Film des Grauens vor ihrem inneren Auge ablief. Sie rechnete wirklich mit allem. Ich versuchte ruhig zu bleiben und schnappte mir meine aufgelöste Schwiegermutter, verließ das Zimmer und ging mit ihr eingehenkelt zum Stationszimmer, wo wir nach Andreas fragen würden. Da man mich noch nicht kannte wurden mir einige Fragen gestellt die ich auch beantwortet habe und so Informationen bekommen durfte. Elise konnte irgendwie grade nichts mehr sagen, also fragte ich nach wo Andreas ist. Elise konnte sich schon kaum noch auf den Beinen halten, weil sie eh schon mit dem allerschlimmsten rechnete. Doch das was die Schwester jetzt sagte zwang sie dazu sich zu setzen.
Sie sagte:

Schw. Sarah:
Herr Reinelt ist in die Neuro-Chirurgie verlegt worden.
Teresa:
Was macht mein Mann in der Neuro- Chirurgie? Er hatte doch nur eine Gehirnerschütterung und eine genähte Platzwunde am Kopf ?!
Schw.Sarah:
Es gab Komplikationen, aber das muss ihnen der Arzt selber erklären, da dürfen wir nichts dazu sagen.
Teresa:
Holen sie mir bitte schnell einen Stuhl hier her und Dr.Schenk. Ich hätte gerne ein paar Antworten und kann ich bitte ein Glas Wasser haben?
Schw. Sarah:
Ich versuche ihn zu erreichen.
Teresa:
Aber bitte schnell sonst klingel ich bei meinem Schwager im Zimmer dann kommt er garantiert und das zügig.
Elise:
Teresa, er wird schon kommen mach keinen Stress.
Teresa:
Elise, Dich muss sich der Dr. auch ansehen. Dein Kreislauf ist grad nicht der fitteste.
Elise:
Das geht gleich wieder. Ich hab nur nicht viel gegessen heute.
Teresa:
Und getrunken scheinbar auch nicht.
Ich will jetzt wissen wo Andreas ist und was mit ihm ist. Und Du sicher genauso.

Wir warteten jetzt schon fast 10 Minuten und noch immer war der Arzt nicht da. Elise hatte inzwischen schon das dritte Glas Wasser ausgetrunken und versuchte mir zu beweisen das es ihr wieder besser ging. Doch schon beim Aufstehen sackten ihr die Beine wieder weg und sie blieb sitzen wo sie saß. Ich war mir sicher das sie grade nicht in der Lage war aufzustehen und uns wegzulaufen. Ich machte meine Androhung wahr und ging die paar Meter zu Chris Zimmer. Ich klopfte nur kurz und ging dann direkt an seinen Notknopf.

Chris schaute mich verschlafen und erschrocken an. Ich hatte ihn anscheinend grade aus dem Tiefschlaf gerissen, aber darauf konnte ich grade keine Rücksicht nehmen. Wenn Chris wüsste das seine Mutter kurz vor einem Kreislaufkollaps steht würde er sich aufregen und das wäre jetzt nicht so gut.

Nachdem ich die Klingel betätigt hatte sagte ich ihm kurz Hallo und sagte ihm ,,Ich erklär Dir das später, sollte Dr. Schenk zu Dir kommen, sag ihm das bei Dir alles ok ist und schick ihn bitte ins Schwesternzimmer. Ich warte da auf ihn."
Ich drückte ihm noch liebevoll einen Kuss auf die Stirn und verließ hektisch wieder das Zimmer und ging zurück zum Schwesternzimmer.

Ich war keine 5 Minuten weg. Als ich ankam hatten 2 weitere Schwestern Elise grade in einen Rollstuhl gesetzt und waren in eines der Behandlungsräume die nebenan angrenzen unterwegs. Sie sollte sich etwas ausruhen und hinlegen. Das war eine gute Idee. Wie wir unterwegs waren sahen wir Dr. Schenk um die Ecke kommen und ich rief ihn zu mir. Ich klärte ihn auf das ich wegen Elise bei Chris geklingelt hatte weil man mir wegen Andreas keine Auskunft geben wollte und weil es Elise nicht gut ging. Er sah es ihr aber schon selber an das sie vollkommen blass war und legte sie zusammen mit der Hilfe der Schwestern erst mal auf eine Liege.
Es wurden bei ihr die Standartuntersuchungen gemacht und sie bekam was für den Kreislauf. Für die nächste Stunde hängt die jetzt erst mal am Tropf. Sie bekam von Schwester Sarah noch Kissen und eine Decke damit sie bequem liegen konnte und nicht fror. Dann wurde sie angewiesen den Raum zu verlassen und die Tür hinter sich zu schließen. In dem Raum stand noch ein Tisch mit einem PC den Dr.Schenk jetzt anwarf.

Was hatte das zu bedeuten und was hatte das mit Andreas zu tun?

Wem gehört mein Herz? Where stories live. Discover now