58.Kapitel

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Sicht Lea:

Ich saß bei Chris am Bett und hielt seine Hand ganz vorsichtig in meiner. Die Verbände an seinen Händen ließen vermuten das er sich durch den Strom die Hände sehr verbrannt hatte, aber jetzt hatten sie die Zeit und die Ruhe zum heilen. Nur warum wird er nicht wach? So schwer schien er doch nicht verletzt zu sein. Jedenfalls sah es so aus.

Das er aber Herzrhythmusstörungen hat machte mir dann doch Sorgen. Sollte unser Glück doch wieder vorbei sein und das ganze hoffen und bangen wieder von vorne los gehen. Das wollte ich nicht nochmal durchmachen müssen und das dann mit 2 Kindern. Ich schickte ein Stoßgebet zu Werner und Luana nach oben. Etwas schien ihn zu bedrücken und wir alle wussten nicht was. Allein schon das Pflaster über seinem Herz machte mir Angst und rief in mir wieder Erinnerungen wach. Selbst die kleine merkte es das ich in Gedanken war und mir Sorgen um Chris machte.

Andreas stand mit Manuel noch immer vor dem Zimmer und unterhielt sich mit ihm. Er bekam inzwischen auch mit das es wirklich ernst um Chris stand und ich dachte daran wie es wohl sein würde wenn Chris das hier nicht überleben wird und ich dann mit 2 Kindern alleinerziehend sein würde. Das wollte ich nicht wahr haben und flüsterte ihn sachte ins Ohr ,,Komm bitte wieder zu Dir die Kinder brauchen Dich beide". Ich wartete auf eine Reaktion von ihm, doch nichts passierte. Die Monitore piepten monoton weiter und ließen sich nicht beirren. Wie kann ich es nur schaffen zu ihm durchzudringen?. Mir liefen die Tränen. Er wirkt als ob er nur schläft und doch scheint er tiefer weg zu sein als wir alle denken. Das wurde mir gerade schmerzvoll bewusst.

Selbst Andreas vor der Tür bemerkte meine Tränen und wusste nun das ich es versuchen werde ihn zurück zu bringen. Dass das aber ein schwerer Weg werden wird und Chris kurzfristig noch weiter weg sein wird konnten wir noch nicht wissen.
Ich bemerkte nur wie mich Andreas mit Manuel von draußen beobachtete. Er traute sich irgendwie nicht rein. Ich sah ihm an das es ihm auch die Luft nahm und es weh tat. Manuel fing ihn grade auf und das war auch grade ganz wichtig. Teresa war nicht da als ich nach draußen schaute. Ich dachte mir das sie nach Hause gefahren ist um Elise abzulösen und um ihr alles zu erzählen. Sie wird sicher genauso auf glühenden Kohlen sitzen und auf Nachrichten warten was mit Chris ist. Das er doch so schwer mit sich kämpft konnte sie noch nicht wissen und ob sie es schaffen wird zu ihm durchzukommen ist auch meine Frage. Ich weiß das sie das genauso quält.

Ich versuchte grade alles um mich rum auszublenden und konzentrierte mich auf Chris. Etwa anderthalb Stunden später öffnete sich die Tür und Elise betrat betroffen mit Andreas das Zimmer. Wir wechselten und ich überließ sehr schweren Herzens seiner Mutter den Platz an Chris seinem Bett. Auch Andreas wusste sich keinen Rat und konnte einfach nur bei ihm sein. Manuel nahm mich fest in den Arm und das brauchte ich grade auch und Manuel wusste das, denn Andreas war selber grade bei Chris. Ich sah durch die Scheiben wie auch Elise und Andreas scheinbar auf ihn eingeredet haben sich aber nichts tat.
Auch nach weiteren Stunden war die Besuchszeit leider vorbei und wir mussten alle gehen. Manuel hatte uns alle so gut wie es ging aufgefangen und das obwohl er nicht bei Chris drin war und trotzdem war er für ihn da.

Die Nacht sollte für Chris noch mal eine besondere Bedeutung haben, denn diesmal wird er nicht nur Papa gegenüberstehen sondern noch jemanden anderes kennenlernen, der ihm sehr wichtig ist und dann hoffentlich den Weg wieder zurück finden wird.

Andreas hatte mir angeboten mit Angelina bei sich zu bleiben damit ich auch zur Ruhe kommen und mich mal ausruhen kann. Ich weiß das Andreas sich gerne um Angi kümmert, aber ich kam nicht so wirklich zur Ruhe. Angelina war heute sehr bei mir anhänglich, denn auch sie spürte das es Chris nicht gut geht. Wo er jetzt ist davon wusste sie ja nichts. Ich sagte ihr nur das es ihrem Papa nicht gut geht und er im Krankenhaus ist und vielleicht noch eine Weile schlafen wird und er noch braucht um wach zu werden. Sie bekommt jetzt schon einiges mehr mit und spricht schon ein paar Worte. Wir mussten also besser aufpassen was wir in ihrer Gegenwart sagen. Dadurch das Andreas selber eine Tochter hat die noch jünger ist versteht er es besser und spricht auch dementsprechend mit ihr. Mir fiel das grade deutlich schwerer über das zu sprechen was passiert war, denn die Schwangerschaft machte mir in den letzten Zügen echt Schwierigkeiten. Sie hat es auch im Gefühl wie wir auch. Ich legte sie heute Abend also ins Bett und hörte wieder Musik als ich ins Bett ging. Ich stellte auf Endlosschleife und schloss die Augen. Ich schlief unruhig ein und wurde bei einem bestimmten Lied wieder wach und da war ich nicht alleine. Ich schreckte hektisch hoch und zog mich wie ferngesteuert an. Ich hatte fürchterlich Magengrummeln und kein gutes Gefühl und wollte nach einem Blick auf die Uhr sofort zu Chris. Es war 2.00 Uhr mitten in der Nacht. Mir war auch grade egal ob Chris wollte das ich nicht mehr fahre oder nicht. Ich wollte nur zu Chris. Beim runter gehen stand Andreas hinter mir und sagte nur

Wem gehört mein Herz? Where stories live. Discover now