47.Kapitel.

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Sicht Chris:

1 Woche später

Die Tage gingen langsam rum und mir fehlte meine Aufgabe. Ich brauchte dringend wieder etwas zu tun. Meine Übungen für meine Hand gingen nur schleppend voran weil mir die passenden Utensilien auch fehlten um es unter Probenbedingungen testen zu können.

Klar, die Kartentricks könnte ich auch hier machen, weil das mit jedem Kartenspiel funktioniert, aber ich brauchte das richtige Gefühl und sie fielen mir auch immer noch sehr oft zu Boden. Ich war schon etwas demotiviert weil es einfach nicht klappen wollte.

Ich weiß aber das ich Geduld haben muss und das es Zeit brauchen wird um eine Lösung zu finden wie ich das Problem so überbrücken kann das es nicht so auffällt, aber die Fans wissen was passiert ist und werden sicher darauf achten wenn sie irgendwann wieder in den Shows sitzen werden.

Ich hatte auch den Brief für
,,Vermisst" abgeschickt und wartete nun jeden Tag genauso gespannt wie Lea und Andreas auf eine Antwort. Ich wusste das es etwas dauern wird.
Doch die Antwort sollte schneller kommen als wir erwarten würden.

Heute sollte mein letzter Tag hier sein. Meine Sachen habe ich schon gepackt. Irgendwie ist es etwas komisch heute. Mir ging die ganze Zeit von Anfang bis heute wie ein Film durch den Kopf. Mir wurde nur wieder zu schmerzhaft klar das ich 2 Jahre an Marie verloren habe. Ich bin gezeichnet wegen ihr und das für den Rest meines Lebens. Ich hatte heute noch die Abschlussuntersuchung und morgen wird mich Andreas nach der Visite abholen und nach Herford zurück begleiten. Er wollte heute  noch mal vorbeikommen nachdem er Mama, Lea mit der kleinen und Teresa zum Bahnhof gebracht hat.

Teresa freute sich die Kinder wieder zu Hause zu haben und Andreas konnte es auch kaum noch erwarten auch endlich wieder in seinem eigenen Bett schlafen zu können. Ich bin so froh das er den Sturz bis auf eine kleine Narbe ohne Folgen überstanden hat. Jetzt muss nur noch ich fit werden, dann ist alles gut.

Der nächste morgen hieß für mich abreisen aus Berlin. Ich wartete schon auf meinen Bruder, denn die Visite war durch und ich hatte meine Papiere von Dr.Schenk fertig auf dem Tisch liegen.

Ich war schon etwas aufgeregt, wie es jetzt in der Reha weitergehen wird, denn es sollte jetzt direkt nach Herford zurück gehen. Ich sollte einen alten Bekannten wiedersehen der mich schon erwartete. Dr.Klinge wird mich nun bis zum Ende der 8 Wochen wieder betreuen bis auf die Spezialtermine zu denen ich, wenn alles gut ist, halbjährlich zur Kontrolle muss. Nach der Reha wird Patrick wieder alles übernehmen was meine Tabletten betrifft, aber erst mal muss ich diese Zeit rum kriegen.

Wir saßen also im Auto auf dem Weg nach Herford und ich machte mir so meine Gedanken. Immerhin sind wir einige Stunden unterwegs.

Andreas merkte es mir an das ich über etwas nachdachte und sprach mich dann an.

Andreas:
Chris, was ist los mit Dir? Es geht doch jetzt bergauf bei Dir? Kopf hoch. Du hast Dich sogar mit Mama ausgesprochen und das war die größte Hürde für Dich. 
Chris:
Ich weiß und das ist mir auch schwer gefallen. Aber weißt Du ob schon was von Vermisst gekommen ist? Wir haben den Brief jetzt vor einer Woche abgeschickt.
Andreas:
Mach mal das Handschubfach auf. Da liegt ein Brief für Dich drin. Teresa hat ihn dort reingelegt, weil sie wusste das wir zusammen zurück fahren werden. Der Brief ist vorgestern gekommen. Sie wollte das wir beide ihn zusammen zu erst lesen.
Chris:
Der ist von ,,Vermisst !!!".
Andreas:
Mach ihn auf. Du kannst ihn gerne vorlesen, wenn Du magst.
Chris:
Moment.

Brief

Sehr geehrter Herr Reinelt,

Unsere Redaktion von Vermisst hat ihren Brief dankend erhalten. Ihr Schicksal hat uns sehr berührt und daher möchten wir uns gerne mit Ihnen zu einem persönlichen Gespräch in Verbindung setzen und Sie bitten, sich unter der angegebenen Email Adresse oder telefonisch bei uns zu melden um einen Termin zu vereinbaren.
Wir würden uns sehr freuen wenn sie unserer Einladung folgen und wir ihnen unsere Hilfe anbieten können.

Wir danken Ihnen für ihr Vertrauen und auch wir versichern Ihnen unsere Verschwiegenheit für alle an uns weiter gereichten vertraulichen Informationen.

Mit sehr freundlichen Grüßen

Vermisst-Redaktion
Sandra Eckardt

Brief /Ende

Ich musste den Brief erst mal sacken lassen und steckte ihn wieder in den Umschlag. Ich wollte heute den Aufnahmetag hinter mich bringen und dann in Ruhe antworten. Meinem Laptop und mein Handy habe ich ja mit und wenn Lea heute Abend anruft werde ich es ihr dann auch erzählen. Ich bin gespannt was sie dazu sagen wird, dass eine Antwort von Vermisst gekommen war. Ich hatte darauf echt gewartet.

Das wird für mich eine Chance sein um meine Fragen beantwortet zu kriegen und Frieden mit mir selber schließen zu können. Ich möchte dafür sorgen das sich Mama mit ihrer Schwester wieder versöhnen kann. Ich weiß das sie das stark belastet und ihr das auch ein riesen Klotz vom Herzen fallen lassen würde.

Meine Gedanken beschäftigten mich auch noch weiterhin während der Fahrt. Die Zeit verging und Andreas ließ mich meine Gedanken gewähren. Er wusste das mir das sehr wichtig ist und er wird mich auch dabei unterstützen. Ob er bei dem Gespräch dabei sein wird und was am Ende im Fernsehen zu sehen sein wird wissen wir beide noch nicht, aber das werde ich schon klären was zu sehen sein wird. Für mich steht nur fest das ich nichts mehr verheimlichen und alles offen legen werde.

Einige Zeit später waren wir vor Ort und ich musste mir erst mal die Beine vertreten und ankommen. Ich konnte schon auf mein Zimmer und der Therapieplan wurde mit mir besprochen. Andreas blieb natürlich noch bei mir bis er dann zu gegebener Zeit fahren musste weil die Besuchszeit vorbei war.

Ich sah ihm an das er mich nur ungern allein ließ weil er weiß was mich beschäftigt. Auch zu Dr.Handke nahm ich jetzt hier wieder Kontakt auf. Ich wollte gern wieder mit Hypnose mit ihm arbeiten und das wollte ich mit ihm besprechen. Ich wollte mich auch bei ihm bedanken das er während ich in Berlin war für mich da war und er mich nicht hängen lassen hat. Er hat immer ein offenes Ohr gehabt wann immer ich angerufen habe und das war echt viel Wert.

Das ich aber noch so einige Nerven bei dem Gespräch mit Sandra Eckardt lassen würde konnte ich jetzt noch nicht ahnen.

Wem gehört mein Herz? Where stories live. Discover now