⑵⑷/⑺ | ᴸᵃʷˡᶤᵍʰᵗ ᶠᶠ

‡K A P I T E L 4‡

Seit Tagen machte L den Eindruck, als wenn er etwas in sich hineinfraß. Jedoch redete er mit niemanden darüber. Von Tag zu Tag schien es schlimmer zu werden.
Light lag auf dem Bett und ließ die letzten Tage Revue passieren. Zuerst hatte L ihn nach seinen Zustand gefragt, ihm seine Antwort nicht abgekauft, danach hat er Trübsal geblasen. Der Student verstand dieses ganze Verhalten nicht, kein Mensch hatte sich bisher so verhalten.
Irgendwann konnte er nicht mehr klar denken und sank in einen tiefen Schlaf.

Er wusste zwar nicht, wie er so schnell hierher gekommen war, aber er stand hinter L in der Zentrale. Der Alarm ging los, und bevor Light irgendetwas realisieren konnte, stürzte der Detektiv von seinem Stuhl. Überraschenderweise reagierte er blitzschnell und fing L auf. Aus seinen großen, schwarzen Augen sah er ihn an. Ganz langsam schloss er sie, sein Körper erschlaffte. Light schrie auf, seine Stimme hallte. Ein teuflisches Kichern erklang hinter ihm, es war wie als würde er seine eigene Stimme hören. Langsam drehte sich der Student um und blickte direkt in rote Augen. Vom Besitzer dieser Augen war nur die Silhouette zu erkennen, trotzalledem erkannte er die Ähnlichkeit zu seiner eigenen Statur.

Schweißgebadet und nach Luft schnappend öffnete Light die Augen. Der Raum war dunkel, doch allmählich erkannte er, dass er nur schlecht geträumt hatte. Suchend sah er sich um, nur um sicherzugehen. Beruhigt atmete er aus, als er L neben ihm im Doppelbett schlafen sah. Der Braunhaarige legte seinen Kopf wieder hin und wollte sich auf die Seite drehen, jedoch störte seine Position des Armes.
Er konnte sich nicht daran erinnern, mit einem Arm um L eingeschlafen zu sein, wahrscheinlich war dies im Zuge des Traumes passiert. Etwas schlaftrunken rutschte Light an den warmen Körper des Detektiven heran, so glitt er schließlich in einen ruhigen Schlaf.

Den ganzen Morgen war Light eher abwesend gewesen. Um ihn herum wurden Aufgaben verteilt, Verdächtige überprüft, gegessen und ein wenig gescherzt. Teilnahmslos ließ er alles an sich vorbeirauschen. Mit einem Seitenblick erkannte er, dass es L nicht anders ging. Es interessierte den Studenten sehr, was ihn wohl beschäftigte. Es schien nichts Unwichtiges zu sein, wenn er schon so lange Trübsal blies.
"Ich geh dann mal mit Misa-Misa los", verabschiedete sich Matsuda.
Bevor die beiden verschwanden, stürmte die Blondine zu Light und klammerte sich an ihm fest.
"Bis später, Light!", quietschte sie.
Der Braunhaarige machte keine Anstalten, die Umarmung zu erwidern, dann verschwanden sie.

"Können wir noch eine Aufgabe übernehmen?", fragte Mogi. L schüttelte abwesend den Kopf. Aizawa schmunzelte. "Wie wäre es mit einem guten Kaffee, bis wir wieder Aufgaben haben?" Light sah durch die Spiegelung des Bildschirmes, wie Mogi grinste. Zusammen verließen die beiden Polizisten die Zentrale.
"Für mich haben Sie auch keine Aufgabe mehr?"
Diesmal war es Lights Vater, Oberinspektor Yagami.
"Nein, Sie können sich auch mal ausruhen", antwortete L.
Er seufzte, dann legte er eine Hand auf Lights Schulter. "Keine Sorge, schon bald ist bewiesen, dass du nicht Kira bist", meinte er und verließ ebenfalls die Zentrale.

Nun waren nur noch der braunhaarige Student und der schwarzhaarige Meisterdetektiv anwesend, obwohl sie in Gedanken eher in vollkommen anderen Welten waren. Ein bedrücktes Schweigen breitete sich aus. Light dachte über den Albtraum nach. Was hatte er zu bedeuten? Warum träumte er, dass L stirbt? Und wieso sah er in dieser Person, die offensichtlich Kira war, sich selber?

Wieder warf er einen Blick zu L, der wieder nur den Bildschirm gedankenverloren ansah. "Ryuzaki, friss nicht alles in dich hinein. Suche dir jemanden zum Reden", erklärte er in einem ruhigen Ton. Er traf nur auf Schweigen.
"Light, ich habe eine Frage an dich", meinte L nach einer ganzen Weile. Neugierig sah der Braunhaarige auf. L atmete tief ein, ehe er sich zu Light umdrehte, ihn direkt ansah. Dieser schüchterne Blick ließ ihn ganz warm werden.

"Erkläre mir... Was ist Liebe?"