⑵⑷/⑺ | ᴸᵃʷˡᶤᵍʰᵗ ᶠᶠ

‡K A P I T E L 7‡

Cluedo, Runde 157. Light, Matsuda und Misa 0, L 157. Spielzeit: Fünf Stunden.
Misa spielte nur noch, weil Light durch L nicht weggehen konnte, Matsuda spielte, weil er wahrscheinlich keine Aufgaben zu erledigen hatte. Nur L hatte noch seinen Spaß, er gewann ja auch ständig.

Gerade gewann L die nächste Runde in Rekordzeit, und an diesem Punkt platzte Light der Kragen. Er begann zu schimpfen.
"Ryuzaki, es reicht! Hier hat niemand mehr Lust auf dieses Spiel, wir sind alle nur hier, weil du uns nicht gehen lässt! Was bringt das, gegen einen Meisterdetektiven zu spielen? Ich habe die Schnau-"
Er unterbrach sich, als L seinen Kopf gesenkt hatte, sein freudiges Lächeln war verschwunden. Dieser Anblick tat Light im Herzen weh, er wollte ihn nicht so sehen.

"Ich meinte das nicht so, Ryuzaki", sagte er nun in einem ruhigen Ton. Der Detektiv reagierte nicht.
"Es tut mir leid."
L erhob sich, versenkte seine Hände in den Hosentaschen. "Ist schon gut, Light. Ich hab's verstanden."
Er drehte sich um und zog den Braunhaarigen mit sich.
"Matsuda, räumen Sie das bitte auf", meinte er noch und lief los.

Ein schlechtes Gewissen machte sich in ihm breit. Er war schuld, dass L traurig war.
"Ryuzaki, ich meinte das wirklich nicht böse", versuchte Light sich weiter zu entschuldigen. Es brachte nichts, in der Zentrale hockte der Ältere sich deprimiert auf den Stuhl und fing an zu arbeiten.
Sie waren alleine, Matsuda müsste mit Misa das Gebäude verlassen haben.

Light atmete tief ein. Jetzt war der Augenblick gekommen, auch wenn es dafür einen besseren Ort gäbe. Der Jüngere drehte sich zu L und zog an der Kette. "Können wir kurz reden?", fragte er und sah ihm in die schwarzen Augen, in denen er sich nur allzu schnell verlor.
"Was liegt dir auf dem Herzen?"
Scheiße. Ich kann das nicht. Es geht einfach nicht.

"Light!", unterbrach ihn die nervige Stimme einer gewissen Blondine, von der er dachte, sie sei schon verschwunden.
Misa fiel ihm um den Hals und drückte sich fest an ihn.
Vor den ganzen Kameras, und vorallem vor Ryuzaki kann ich sie leider nicht schlagen.
"Ich bin so froh, dass ich dich nochmal sehen kann!", quietschte sie. Matsuda sprintete durch die Tür, keuchend blieb er stehen und sank auf die Knie.
"Misa-Misa, wir sollten langsam wieder zurück... Mit Betonung auf langsam."

Verliebt starrte Misa den Braunhaarigen an, dieser sah jedoch an ihr vorbei zu L. Der Detektiv drehte seinen Kopf demonstrativ weg. "Okay, Manager", kicherte sie zu Matsuda und drückte Light nocheinmal fest. "Willst du mir noch einen Abschiedskuss geben?"
Ich kotze gleich. Lieber küsse ich Watari als dich.

"Ich habe mir noch keine Zähne geputzt, ich hab schlimmen Mundgeruch", redete er sich heraus. Natürlich war dies eine Lüge, Light war niemals so unhygienisch. "Das ist aber lieb von dir, so darauf zu achten", grinste sie, dann drückte Misa ihm einen Kuss auf die Wange.
Schließlich ließen sie L und Light allein zurück.
Er ist eifersüchtig... Er steht auf Misa. Zu hundert Prozent... bedeutet auch, dass er mich angelogen hat. Blonde Haare, keine braunen...

"Ryuzaki, ist alles in Ordnung?", fragte der Student vorsichtig nach. Es dauerte eine Weile, bis L mit einem knappen "Ja" antwortete. Light wusste, dass er sich keine Hoffnungen mehr machen brauchte, leider brach er aber auch das Herz des Detektiven.
Er wusste ebenso, dass mit L nicht alles in Ordnung war, sonst hätte er ihn mindestens angesehen.

Die Ermittlungen gegen die Yotsuba-Group schritten voran, was wohl ausnahmsweise Matsudas Verdienst war. Trotzalledem hat er sich einem simplen Befehl wiedersetzt, nun musste er als Misas Manager in knapp einer Woche wieder zur Yotsuba-Group. Eine Woche hätten sie Zeit, den idiotischen Polizisten darauf vorzubereiten.
Vorallem darauf, dass der Manager des Models Misa Amane sterben muss.