‡K A P I T E L 12‡

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Lights Augen glänzten vor Panik. Wollte sie ihm jetzt sagen, dass sie ihn oder Ryuzaki umbringen muss?
Über Misas Gesicht rollten die Tränen, sie ließ verbittert den Kopf hängen. "Ich wusste es", flüsterte sie und biss die Zähne aufeinander. "Nein, Misa, a-alles ist gut!", versuchte der Student sie zu beruhigen. "Ich hasse dich nicht, beruhige dich."
Hoffnungsvoll sah sie auf. "Wirklich?", fragte sie leise.
Frage ich mich auch...

"Ich möchte nur nicht sterben, oder dass Ryuzaki stirbt", lachte er auf und kratzte sich am Hinterkopf. Plötzlich schlang sie ihre Arme um ihn. "Misa, das tut noch weh", krächzte er und versuchte, die Umarmung zu erwidern. Schnell ließ sie ihn los.
"Ich möchte dir gerne noch etwas sagen", meinte sie nun und sah wieder etwas bedrückt aus. Aufmunternd nickte er ihr zu.

"Ich möchte, dass du glücklich bist, denn dann bin ich auch glücklich", fing sie an und atmete einmal tief durch.
"Ist es dir eine große Hilfe, wenn ich die beiden Verbrecher umbringe, damit Ryuzaki gerettet wird?" Light begann zu lächeln. "Das wäre genial", murmelte er und umarmte Misa fest. "Ich wäre dir dafür sehr dankbar."

Jemand klopfte wie wild an der Tür. "Misa, Light, kommt schnell!", rief Matsuda durch die Tür gedämpft. "Wir wissen, wo Ryuzaki ist!" Sofort sprang der Braunhaarige los, als wenn es um Leben und Tod ginge. Möglich wäre es schließlich. Keuchend kam Misa hinter ihm zum Stehen, beide starrten gespannt auf den Monitor.
"Es gibt wenige Kilometer von hier einen verlassenen Bahnhof, da haben wir seinen Peilsender geortet", erklärte Aizawa und zeigte auf die abgebildete Karte.

"Schnell, übertragt Sakura TV auf den großen hier!", befahl Mogi und zeigte auf den größten aller Bildschirme. Ein großer, schwarzer Schriftzug war zu sehen, dann erklang eine normale Stimme. "Diese Botschaft ist für Kira." Zwei Männer erschienen und grinsten in die Kamera. Der eine trat einige Schritte zurück, der andere ging beiseite. "Kira, wir haben dir einen großen Gefallen getan und L gefangen!", lachte der Vordere böse. Der Hintere zog einen schwarzen Vorhang weg.
Sie hatten L an einen Stuhl gefesselt und ihm die Augen verbunden. Er sah sehr mitgenommen aus.

"Los Kira, töte ihn! Töte deinen Feind! Wir haben uns extra die Mühe gemacht!"
L begann zu grinsen und richtete seinen Kopf zu der Kamera. "Kira... Diese Männer hier sind zwei Verbrecher, sie haben mich gewaltsam entführt. Widerspricht das nicht deinem Prinzip?"
"Halt die Schnauze!", brüllte der eine und trat L mit dem Knie in den Bauch. Der andere bedeckte die Sicht und richtete noch einmal abschließende Worte an Kira. Light wusste, dass L im Hintergrund weiter litt. Dann endete die Übertragung, der Bildschirm wurde abgeschaltet.

Der Student ballte in der Stille die Hände zu Fäusten, dann schmiss er aus Wut die Tasse zu seiner Linken auf den Boden. "Ihr Bastarde!", brüllte Light und schlug seine Fäuste auf den Tisch direkt vor ihm.
"Beruhige dich Light", setzte Matsuda an, aus Angst wich er jedoch wieder zurück. "Es ist zu spät. Kira wird die Chance genutzt haben und hat alle drei umgebracht", murmelte Aizawa missmutig. Er wollte es nicht glauben. Nein, er durfte es nicht glauben.
Zufällig weiß ich, wer Kira ist.
Er setzte ein gequältes, wirklich angsteinflößendes Grinsen auf. "Wir werden ihn retten, verstanden?", meinte er in einer ebenso gruseligen Stimme.

"Der Kira-Verdacht lastet nicht mehr auf dir, wenn sie jetzt umgebracht wurden", warf gerade sein Vater ein. "Er ist nur ein Detektiv. Da wo er herkommt, gibt es sicherlich noch mehr."
Light griff sich die Krawatte seines Vaters und zog ihn zu sich herunter. "Er ist nur ein Detektiv? Falsch!", sagte er in einer unheimlichen Ruhe. "Er ist nicht nur ein Detektiv, er ist mein Detektiv!"

Mit diesen Worten verließ er mit erhobenen Haupt die Zentrale und ließ eine komplett verstummte Sonderkommission zurück.

⑵⑷/⑺ | ᴸᵃʷˡᶤᵍʰᵗ ᶠᶠWhere stories live. Discover now