‡K A P I T E L 14‡

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Der Gang roch modrig, an den Wänden befand sich Schimmel. Das war das perfekte Versteck für Kriminelle. "Wer weiß, was für Ungetüme hier schon ihren Weg nach unten gefunden haben", knurrte der Oberinspektor durch zusammengebissenen Zähnen.

"Chef, ich gehe linksrum", meinte Matsuda, als sich der Weg erneut teilte. Light nickte dem Polizisten zu, dann lief er seinem Vater hinterher. Wer auch immer auf die Idee gekommen ist, so viele Gänge zu bauen, der ist auf jeden Fall nicht ganz richtig.
"Light?" Sein Vater riss ihn aus seinem Gedanken. "Was ist?"
"Für den Fall, dass jetzt gleich irgendetwas passiert, wäre es angemessen, wenn wir uns noch einmal unterhalten könnten."
Der Student schluckte. "Das ist jetzt definitiv fehl am Platz", zischte er zurück.
"Es ist aber notwendig", entgegnete der Ältere, dann seufzte er auf.

"Jetzt teilen wir uns wieder auf. Pass auf dich auf, mein Junge", sprach er und schloss ihn in seine Arme. "Keine Sorge", gab Light zurück. "Nimm wenigstens die Pistole." Schnell hob der Student seine Hände. "Ich benötige sie nicht, wenn alles nach Plan läuft."

"Verdammt, eine Sackgasse", hörte man Aizawa reden. Der Oberinspektor hob seine Hand und sagte: "Dann gehen Sie Mogi nach, wenn ihr auch eine Sackgasse findet, dann lauft Matsuda hinterher!"
"Bei mir ist auch eine Sackgasse", meinte dieser. Light schlich sich schnell weg, sonst müsste er noch auf die Polizisten warten und sein Plan wäre nicht mehr so sicher.

Light fühlte sich immer unwohler, je weiter er lief. Mittlerweile waren überall dunkle, verlassene Räume, an denen er sich vorbei bewegte. War dieser Bahnhof jemals in Benutzung? Oder wurde er überhaupt fertiggestellt?
Der Gang endete mit einer Treppe nach oben, die jedoch versperrt wurde. Im letzten Raum konnte man ein Flimmern erkennen, da mussten sich Menschen aufhalten. Der Student fischte sein Telefon aus der Hosentasche und wollte gerade Misa anrufen, da sah er die beiden Männer, leblos lagen sie am Boden. Light hockte sich hin und suchte nach dem Puls beider. Sie waren wohl schon seit fünf Minuten tot.
Misa, du bist verdammt ungeduldig.

Der Braunhaarige richtete sich auf und sah sich suchend um. Er bemerkte plötzlich ein Wimmern, ganz in der Nähe. In einem winzigen Nebenraum sah er ihn: An einen Stuhl gefesselt, die Augen verbunden, sein weißes Shirt hatte sich an einigen Stellen rot verfärbt. Lights Herz begann wie verrückt zu klopfen. "Ryuzaki!", rief er mit zittriger Stimme. Schnell stürmte er zu L und entfernte zuerst die Seile an den Füßen, dann an den Händen hinter der Stuhllehne. Er umarmte ihn, drückte ihn an sich und vergrub seinen Kopf in seiner Schulter. "Verdammt, es tut mir so leid", flüsterte er dem Detektiven schluchzend zu. "Dir wird so etwas nie wieder passieren. Solange ich bei dir bin, werde ich dafür sorgen, dass dir nichts passiert."

Schwach erwiderte der Schwarzhaarige die Umarmung, kein Wort verließ seinen Mund. "Light", krächzte er heiser. "Ich bringe dich hier raus, Ryuzaki."
Mit einem Schwung nahm Light den Älteren auf den Arm und trug ihn aus dem Raum, den Gang langsam hinunter.
"Light?", hörte man Aizawas schallende Stimme am anderen Ende, vermutlich befanden sie sich alle an der Abzweigung.
"Ich hab Ryuzaki!", rief er den Polizisten zurück.
Je weiter er lief, desto lauter hörte man Matsuda reden, Light musste lächeln. Es war ein schönes Gefühl, alle beisammen und noch lebendig zu sehen. Nur das Gefühl, L auf den Armen zu tragen und an sich zu drücken war beflügelnder.

"Da sind sie!", rief Matsuda erfreut und zeigte in den Gang. Ausnahmsweise sagte niemand etwas über die Freude, sie alle jubelten. "Sie sind alle hier?", fragte L leise und drehte seinen Kopf. Mogi kramte ein Taschenmesser hervor und schnitt den Stoff um seinen Augen auf.
"Kannst du laufen?", fragte Light. "Ich denke schon", gab L zurück, dann wurde er auf den Boden gelassen.
Er klammerte sich an den Arm des Braunhaarigen fest.
"Ich bräuchte nur eine Stütze. Zurück zur Zentrale!"

⑵⑷/⑺ | ᴸᵃʷˡᶤᵍʰᵗ ᶠᶠWhere stories live. Discover now