Sandburg

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Wir versinken in diesem Kuss und ich habe das Gefühl, die Zeit steht still. Wir sind uns so nahe, dass meine Sinne völlig überfordert sind. Ich kann ihn riechen, schmecken und fühlen und ich kann mir in diesem Moment nichts Besseres vorstellen. Unsere Lippen scheinen perfekt zueinander zu passen und ich wünschte, es würde nie wieder enden. Alecs Hände fahren leicht über meinen Rücken und ich kann mich nicht zurück halten und streichel seinen Bauch durch das Shirt.

Bevor meine Hormone völlig die Oberhand gewinnen, löse ich mich von ihm und er lächelt. "Danke." flüstert er und ich lächel ebenso zurück. "Wofür?" frage ich. Er legt eine Hand an meine Wange. "Dafür, dass du mir vertraust. Ich weiß, es ist verrückt. Wir kennen uns nicht, aber ich habe das Gefühl, du und ich sind füreinander bestimmt." sagt er leise und ich nicke zustimmend. "Ich will nicht, dass es endet Alexander, es soll nie wieder aufhören. Ich habe noch nie so gefühlt. Zu Raphael habe ich mich hingezogen gefühlt und wahrscheinlich habe ich ihn auch geliebt, aber ich habe mich bei ihm nie so angekommen gefühlt. So wie jetzt bei dir." Wieder lächelt er und mein Herz macht kleine Hüpfer.

"Gibt es eine Erklärung, die mich verstehen lässt?" frage ich und sehe ihn erst an. Er nickt leicht. "Die gibt es Magnus. Ich weiß nur nicht, ob es eine Lösung für Alles gibt und ich habe Angst, dass es dir nicht reichen wird."
Eine Weile denke ich über seine Worte nach. Er sagt, es gibt eine Erklärung und ich werde sie verstehen, aber er sagt auch, wir kommen das vielleicht nicht heile wieder raus. Mir ist klar, dass meine Gedanken und Gefühle sich schon jetzt nur um ihn drehen und versuche mich selbst davon zu überzeugen, dass wir es gemeinsam schaffen werden.

"Alexander?" frage ich und er sieht mich an. "Es ist zu spät." flüstere ich. Er sieht erschrocken aus. "Zu spät wofür?" fragt er ängstlich. "Zu spät, um umzukehren." antworte ich und küsse ihn erneut. Er seufzt leise in den Kuss hinein und ich stupse meine Zunge leicht an seine Unterlippe. Willig öffnet er seinen Mund und wir versinken in einem leidenschaftlichen Kuss.

Als er sich nach einer gefühlten Ewigkeit von mir löst, gibt er mir einen sanften Kuss auf die Nase und ich ziehe sie kraus. "Magst du das nicht?" grinst er und ich muss lachen. "Doch, ich mag alles, was du machst." Er zwinkert mir zu. "Das ist gut und ich werde es mir merken." Dann wird er wieder ernst. "Ich muss gleich aufstehen Magnus. Die Pflicht ruft." Ich seufze theatralisch. "Und ich muss im Bett bleiben. Ganz alleine." schmolle ich und er lacht laut und zieht mich noch näher an sich.

"Ich komme wieder ja? Mit Essen und ganz viel Zeit. Ist das was?" Ich nicke. "Klingt gut. Was wirst du ihr sagen?" Ich betone das Wort mit Absicht, damit er weiß, wovon ich rede. "Die Wahrheit." antwortet er knapp und ich sehe ihn entsetzt an. " Und was ist die Wahrheit?" Sanft küsst er mich.

"Das ich bei dir sein möchte. Das ich den Abend mit dem schönsten Mann der Welt verbringen möchte. Das ich mir keine Sekunde mehr ohne ihn vorstellen kann. Das ich verrückt nach ihm bin und nicht genug bekommen kann." Ich muss ziemlich unmännlich kichern. "Ist es nicht das, was jede Ehefrau hören will?" Er grinst. "Lydia ist nicht Jede. Natürlich werde ich es nicht so direkt sagen, aber ich werde sie nicht belügen."

Mir wird mulmig. "Sie wird mich hassen." stelle ich fest und er schüttelt den Kopf. "Nein, wird sie nicht. Hör zu Magnus, wenn du heute Abend bereit bist, mir zuzuhören, werde ich dir alles erzählen. Und ich meine Alles." Ich beisse mir auf die Unterlippe. "Ich denke drüber nach, in Ordnung?" Er nickt. "Das reicht mir." Wieder küssen wir uns und gerade als ich nicht mehr sicher bin, ob ich noch aufhören kann, klopft es laut an der Haustür. Mit einem lauten Stöhnen lässt Alec sich ins Kissen fallen. "Das ist bestimmt meine Schwester. Sie hat ein Händchen für den falschen Zeitpunkt. Hatte sie schon immer."

Ich muss lachen und denke das erste Mal an meinen Fuß. Alec scheint den gleichen Gedanken zu haben, denn plötzlich setzt er sich ruckartig im Bett auf. "Was bin ich nur für ein Freund? Ich hab nicht mal gefragt, wie es dir geht?" Erstaunt sehe ich ihn an.

"Freund?" Er rutscht nahe zu mir. "Ja, aber ich kann nicht offiziell mit dir zusammen sein. Erstmal zumindest. Kannst du da für's Erste mit leben?" Mein Herz rast wie verrückt. "Du bist mein Freund." grinse ich und er lacht. "Das werte ich als ein Ja." Ich nicke fröhlich und will ihn gerade erneut küssen und ihn überzeugen, bei mir zu bleiben, als es wieder laut klopft. "Sie wird nicht gehen und ich muss dringend zu Maia." Ich ziehe die Augenbrauen hoch. "Maia?" Er nickt. "Die Meeresbiologin. Sie arbeitet hier im Ort und kümmert sich um die Tiere, die ich ihr so anschleppe."

Er krabbelt aus dem Bett und schlüpft in seine Hose, die Izzy zum Trocknen über einen Stuhl gehangen hat. "Ich muss nachsehen, wie es den Seepferdchen geht, die ich ihr gebracht hat und hoffe, sie schnell wieder frei lassen zu können."

Nach einem letzten schnellen Kuss, öffnet er die Schlafzimmertür und geht zum Haupteingang. "Izzy." höre ich ihn sagen. "Wie geht es meinen Patienten und wo willst du hin?" höre ich ihre Stimme. "Uns geht's gut aber ich muss los." Ich höre seine Schwester protestieren, aber im nächsten Moment höre ich die Tür zufallen.

Dann steckt Izzy ihren Kopf durch die Tür. "Guten Morgen, Magnus. Wie fühlst du dich?" Ich deute ihr an, herein zu kommen. "Es geht mir gut. Wirklich gut. Der Fuß schmerzt kaum noch und auch im Allgemeinen geht es mir so gut, wie nie." Mit hochgezogenen Augenbrauen hat sie mir zugehört und grinst jetzt. "Liegt das zufällig an meinem Bruder?" Ich werde blass und schüttel den Kopf. "Was? Nein, wieso sollte es an Alexander, ich meine Alec liegen?" Jetzt wechselt meine Gesichtsfarbe zu knallrot und sie lacht laut.

"Magnus, beruhige dich. Meinst du, ich sehe nicht, wie ihr euch anseht? Keine Angst, ich sage keinem was. Ich schweige, wie ein Grab. Und jetzt mach dich frei. Ich will deine Vitalwerte überprüfen."

Secret Lies Where stories live. Discover now