〠Hack 84〠

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Schweigen.
Stille.

Cracker wusste zunächst nicht, wie und wo er beginnen sollte, zu sehr war er noch von Virus in leichter Trance versetzt gewesen. Mit einmal Blinzeln schaffte er es schließlich wieder ins Hier und Jetzt zu geraten und rief sich noch einmal die Worte Virus' in den Kopf, die er eben noch ausgesprochen hatte.

Cracker wusste, um ehrlich zu sein, selber nicht genau, was mit ihm los war. Sonst war er immer der kalte und gefühllose Mörder gewesen, der ohne zu zögern jeden Menschen hätte umbringen können. Er war schließlich Auftragsmörder. Doch nun herrschte regelrechtes Chaos in ihm, alles verursacht von ihm.

Cracker sammelte sich zunächst noch einmal und gab Virus einen Zettel, auf dem alle Informationen über Joker und den Aufenthaltsort von Mochi standen. Virus nahm diesen entgegen und faltete ihn beinahe schon zu vorsichtig auf, ehe er einen Blick darauf warf.

,,Interessant."
Er faltete den Zettel wieder zusammen und hielt ihn in der einen Hand fest, anstatt sie zu verstauen. Die andere streckte er wieder nach Cracker aus und wackelte leicht mit den Fingern, während auf seinen Lippen noch immer ein leichtes Grinsen lag.
Cracker verstand sofort, was Virus noch von ihm verlangte, denn schließlich war dies der eigentliche Grund gewesen, warum sie sich hatten treffen wollen. Und das persönlich. Alles andere wäre viel zu riskant gewesen.

Cracker zog alle acht USB-Sticks aus der Tasche und sah sie sich noch ein letztes Mal an, ehe er sie in Virus' Hände legte.

Doch was dann geschah, hätte Cracker niemals in seinem Leben erwartet.

Just in diesem Moment, als die wertvollen Daten in Virus' Händen lagen, drehte er seine Hand so senkrecht um, dass die Sticks mit einem leisen Klackern allesamt zu Boden fielen.

Cracker verstand nicht. Wieso hatte Virus das getan?

Das Grinsen war auf seinen Lippen verschwunden, der verführerische und gefährliche Blick wandelten sich zu einer scharfen Klinge und auch die Temperatur schien plötzlich zu sinken, zumindest hatte Cracker das Gefühl, gleich nachdem er Virus' Blick aufgefangen hatte.

Einst hatte Cracker verstanden: Er hatte Virus wohl mehr als erzürnt. Und er wusste auch genau, warum.

,,Ich habe dir vertraut, Cracker, weißt du das?", zischte Virus und trotz der schneidenden Stimme war sie dennoch ruhig und unschuldig. Würde man nicht in seine Augen sehen, könnte man denken, dass er zu einem kleinen Kind sprach. Doch leider war das Gegenteil der Fall.

,,Du warst der erste Mensch, dem ich mein Leben anvertraut hätte, mein Herz, meine Seele, alles!" Virus wurde immer lauter und nun kam er Cracker sogar immer näher. Nur dass diese Nähe diesmal weder Wärme noch Geborgenheit ausstrahlte, nein, es war der Winter persönlich. Der kalte Winter mit Klingen aus Eis, die ihn gerade brutal durchbohrten.

Deswegen blieb Cracker auch nicht stehen, als Virus immer näher auf ihn zukam. Mit langsamen Schritten wich er weiter nach hinten aus, seine eine Hand war schon bereit dafür nach seinem Messer zu greifen und ihn zur Not auf seinen Anführer zu werfen. Und trotzdessen, dass es eigentlich sein Job war andere Menschen zu töten, so würde er Virus nicht ermorden können. Er brauchte ihn lebendig.

,,Ich dachte, du wärst anders! Ich dachte, du könntest mich verstehen!", fauchte Virus und blieb nun stehen, starrte Cracker mit tödlichem Blick entgegen. Doch zwischen all der Kälte erkannte Cracker auch einen Funken der Verzweiflung darin.

,,Du hast mich verraten, Cracker...", wisperte er mit gebrochener Stimme.
,,Du bist der Verräter. Und das schon von Anfang an. Und ich war blind genug, dir zu vertrauen."

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𝐃𝐢𝐠𝐢𝐭𝐚𝐥 𝐒𝐨𝐮𝐥ʸᵒᵒᶰᵐᶤᶰ ✓Où les histoires vivent. Découvrez maintenant