〠Hack 115〠

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Unmöglich... Es war unmöglich! Der Typ lag im Koma! Wie konnte er genau jetzt aufwachen, Virus an den Armen packen und dann auch noch seinen gottverdammten Namen aussprechen, den er so sehr hasste? Nein... Das war alles zu viel für ihn... Warum hatte er nicht einfach Mochi getötet anstatt Joker? Zugegeben vor letzterem hatte Virus sogar noch ein wenig Respekt.

Aber im Endeffekt waren es doch alle nur Verräter. Elende Verräter... Alle...
Die ganze Welt bestand aus ihnen: Verrätern und Egoisten.

,,Kim Taehyung..."
Ein schmerzhafter Stich durchfuhr seinen Körper, wie ein Schwert, das mit seiner messerscharfen Klinge direkt ins Herz bohrte, ihm die Kehle durchschnitt und ihn auf die Knie zwang. Er sollte damit aufhören... Er sollte aufhören seinen Namen zu rufen. Es war eine Pein! Eine Folter!

Virus fühlte sich vollkommen entblößt. Dabei hatte er sich doch geschworen niemandem mehr seine Identität zu zeigen. Niemand sollte wissen, wer er war. Niemand sollte wissen, wie er fühlte. Er wollte als Geist leben. Und was war daraus geworden? Er wurde erneut ins Rampenlicht gezerrt und enttarnt. Wie in einer dieser Fernseh-Shows, bei denen die Kandidaten vollkommen bloßgestellt werden.

,,Es ist aus, du hast verloren...", hauchte die Stimme und in Virus wuchs die Panik.  Es war nicht vorbei, es konnte noch nicht vorbei sein! Er blöffte!

Joker lag im Sterben, sein Bruder war im Gefängnis und jetzt musste auch Mochi daran glauben.

Virus trat immer weiter nach hinten zurück und schüttelte fassungslos den Kopf. Der Arm von Mochi löste sich schwach, schließlich war der Griff auch nicht gerade stark. Verzweifelt versuchte er seine kalte Maske, vor der er sich jahrelang versteckt hatte, wieder aufzusetzen, doch es klappte einfach nicht. Denn sie war längst zerbrochen.

Er erinnerte sich an Jokers Worte zurück. Erkannte er sich selber nicht wieder? Wusste er nicht mehr, wer er war, weil er sich zu lange versteckt hatte? Nein... das stimme nicht. Virus wusste doch sehr wohl, wer er war.
Er war nicht Kim Taehyung, der Sohn einer Berühmtheit und reicher Junge aus gutem Hause, der schwach und leichtsinnig war, anderen zu vertrauen. Er war Virus! Ein Hacker, der auf Gerechtigkeit aus ist und der bis zu seinem letzten Atemzug kämpft.
Doch irgendwie zweifelte er auf einmal daran.

Virus kniff die Augen zusammen und tastete haltsuchend nach irgendetwas. Seine Beine zitterten, sein Atem fiel schwer und er wollte einfach nur hier weg. Doch er konnte nicht. Er konnte sich einfach nicht bewegen, wie als hätte man ihm anstatt Joker das Mittel injiziert.

,,Es ist... noch nicht vorbei", zischte Virus, obwohl er es eher zu sich selbst sagte anstatt zu Mochi. Er war doch ein Kämpfer! Er war doch stark. Was ist nur daraus geworden?
Jahrelang hatte er sein Leben im Schatten verbracht. Sein Zuhause war die Virtualität, in der er sich ein Paradies aufgebaut hatte, in dem er glücklich werden konnte. Und plötzlich stürzte alles ein. Wie konnte es bloß dazu kommen?

Mochi setzte sich so gut es ging in seinem Bett auf. Er grinste sogar, ja beinahe schon süffisant und siegessicher.

,,Doch, Virus, es ist vorbei. Das Spiel ist zu Ende und du hast verloren."

,,Das kann nicht sein!", fauchte Virus, jedoch nicht mehr so überzeugt wie sonst immer. Er war nicht schwach... er war nicht schwach...

,,Ich bin nicht schwach!", brüllte er laut und griff sich in die Haare. Er durfte nicht in sein altes Muster verfallen, er durfte einfach nicht!

,,Die Polizei ist auf dem Weg ins Krankenhaus. Ich hab ihnen eine Nachricht über Yoongis Handy überlassen. Du kannst hier nicht weg", erzählte Mochi ganz ruhig und Virus schüttelte nur immer wieder seinen Kopf. Er musste hier weg, warum bewegten sich seine Beine nur nicht? Warum gehorchte sein Körper nicht mehr? Warum war alles verdammt nochmal nur gegen ihn?!

Wie konnte ein nutzloser und im komaliegender Junge nur sein ganzes Paradies zerstören?!

Vollkommen verzweifelt sank er zu Boden und starrte nur mit leeren Augen auf den Boden. Seine Gedanken waren wie in Watte gepackt, seine ganze Umgebung verschwamm miteinander. Deswegen bekam er auch nicht mit, als Dutzende Ärzte und Polizisten plötzlich das Zimmer stürmten.

Es war vorbei...

Es konnte nicht vorbei sein... Er musste kämpfen!

Virus war doch stark!

Oder nicht...?

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𝐃𝐢𝐠𝐢𝐭𝐚𝐥 𝐒𝐨𝐮𝐥ʸᵒᵒᶰᵐᶤᶰ ✓Where stories live. Discover now