〠Hack 97〠

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,,Pünktlich ist was anderes, Min!", ertönte sogleich das Gemecker von Seokjin, als Yoongi nach etlichen Minuten des Wartens endlich auftauchte. Yoongi quittierte die Anmerkung des Älteren nur mit einem ,,Schnauze" und starrte auf die alte Lagerhalle direkt vor seiner Nase. Sie lag recht nah am Rande des Gangnam-Viertels und war somit auch recht unauffällig, vor allem da die meisten Menschen niemals damit rechnen würden ein abgeranztes Gebäude in einem so noblen Viertel vorzufinden.

Es war schon recht dämmrig und da es in der Nähe nur sperrliches Licht gab, das kaum bis zu den zwei Männern reichte, hatten sie Schwierigkeiten überhaupt etwas zu erkennen.

,,Einfach reingehen oder was meinst du?", fragte Yoongi reicht ratlos.

,,Ne, weißte? Ich sag, wir bleiben so lange hier stehen, bis etwas von selbst passiert", gab Seokjin ebenso ironisch zurück und ging auf die große Tür zu, die er dämlicherweise versuchte aufzubekommen. Aber wie zu erwarten bekam ein Lauch wie er das bei so einem rostigen Metallteil erst recht nicht hin.

,,Ich such nach einem anderen Eingang", meinte Yoongi nur seufzend, nachdem er genug davon bekommen hatte, dem Älteren beim Dummanstellen zuzusehen und ließ Seokjin machen, während er das alte Gebäude umrundete und nach einem weiteren Eingang suchte. Und tatsächlich fand er eine Ecke weiter eine unauffällige offene Tür, die direkt in die Lagerhalle hineinführte. Normalerweise wäre Yoongi ja zu faul dafür gewesen zurückzulaufen, um Seokjin Bescheid zu geben, aber da er nur ungern die Aufmerksamkeit auf sich ziehen wollte, rannte er wohl oder übel zurück zum Älteren, der es mit der riesigen Metalltür längst aufgegeben hatte und zerrte diese zum besseren Eingang, den Yoongi gefunden hat.

Drinnen war es natürlich nicht viel heller als draußen und bis auf zerbrochene Fenster, alte unlesbare Papiere und Scherben, war in der Halle eigentlich nichts besonders zu entdecken.

,,Hol deine Taschenlampe raus, ansonsten übersehen wir noch etwas", empfahl Seokjin und zog seine eigene Taschenlampe hervor, um die Halle zu durchleuchten und zu untersuchen.

,,Taschenlampe? Du hast mir nichts davon gesagt!", beschwerte Yoongi sich augenblicklich.
,,Das liegt doch auf der Hand, Min! Sag mir bloß nicht, du hast keine dabei..."

,,Nö", zuckte dieser mit den Schultern und Seokjin schlug sich daraufhin erstmal gegen die Stirn.
,,Idiot, dann nimm deine Handytaschenlampe."

Grummelnd und mit sich selbst unverständliches Zeugs redend, zog Yoongi sein Handy hervor und durchleuchtete mit seinem schwachen Licht die riesige Halle nach irgendwelchen Hinweisen. Doch auf dem ersten Blick war nicht wirklich viel vorzufinden.

,,War doch total unnötig hierherzukommen...", murmelte Yoongi zu sich selbst und wollte sich gerade wieder lautstark bei Seokjin beschweren, als er plötzlich etwas auf dem Boden entdeckte, das total mit Blut beschmiert war.

Um besser sehen zu können, hockte Yoongi sich hin und riss erschrocken die Augen auf, als er realisierte, was es war.
,,Ey, Seokjin!", brüllte er laut durch die Halle, sodass es von den ganzen Wänden nur so hallte und sogleich stand der Ältere auch schon hinter ihm

,,Brüll ruhig noch lauter, damit uns alle hören", zischte Seokjin, was Yoongi nur mit einem Winken ablenkte.
,,Ich hab 'ne Knarre gefunden", erwiderte er und zeigte auf die am Boden liegende Waffe. Seokjin hockte sich ebenfalls hin und musterte die Pistole mit unruhigem Blick.

,,Sie waren tatsächlich hier...", murmelte er, stand wieder auf und schlenderte weiter durch die Halle, bis er hinter der nächsten Säule plötzlich das fand, wonach sie die ganze Zeit gesucht hatten.

,,YOONGI!!", brüllte er panisch und konnte sich in dem Moment einfach nicht mehr rühren, so grausam war der Anblick, dem sich ihm da bot.

,,Selber brüllen, aber mich anmeckern, dass ich zu- HEILIGE BANANE!", rief Yoongi geschockt auf, als er ihn ebenfalls auf dem Boden liegen sah. Seokjin hockte sich zu ihm runter und legte ihm zwei Finger an den Hals, um dessen Puls messen zu können und tatsächlich konnte er es schwach erfühlen. Und genau in dem Moment schlug der am Boden liegende seine Augen auf und sah mit beinahe schon leerem Blick zu Seokjin auf, der mit zusammengebissenen Zähnen versuchte nicht in Tränen auszubrechen.

,,Oh Gott, Jeongguk...", hauchte er fassungslos und entdeckte gleich darauf auch die in vom Blut rot gefärbte Kleidung am Bauchbereich. Sofort zog er das Stück Stoff nach oben, um sich einen Überblick über die Wunde beschaffen zu können, als jedoch eine schwache Hand Seokjins Handgelenk umfasste.

,,Ihr solltet... verschwinden...", keuchte Jeongguk leise, aber dennoch mit einem leichten Lächeln auf den Lippen, doch Seokjin schüttelte energisch den Kopf
,,Wir müssen dich ins Krankenhaus bringen, Jeongguk! Du hast 'ne verdammte Schusswunde am Bauch!", rief Seokjin panisch und raufte sich hilflos das Haar, Tränen stiegen in seinen Augen auf. Sie hatten das doch so weit geschafft, wie konnte es nur dazu kommen?

Jeongguk schüttelte jedoch den Kopf.
,,Ihr müsst... h-hier weg, ich werd es schon... schaffen... Es ist selbst... e-ein Wunder, dass ich... dass ich bis jetzt noch immer lebe...", wisperte er und konnte nur schwach seine Augen offen halten. Leise schluchzend umfasste Seokjin Jeongguks Hand und nun konnte er wirklich nicht anders als seinen Tränen freien Lauf zu lassen, die stumm über seine Wangen flossen. Und auch Yoongi, der eigentlich fast frei von jeglichen Emotionen war, verspürte auf einmal Tränen in den Augen und sah stumm auf den Boden vor ihm.

,,I-ich kann dich nicht im Stich lassen... Freunde lässt man nicht einfach liegen..."
Immer wieder schüttelte Seokjin den Kopf und konnte einfach nicht realisieren, was hier gerade passierte. Erst wäre Jimin beinahe draufgegangen und jetzt lag Jeongguk im sterben. Und das alles nur wegen diesem verdammten Psycho, der sich erlaubte Virus zu nennen. Er war wirklich ein Virus, der jeden infizierte, der mit ihm irgendwie in Kontakt trat.

Jeongguk legte seinem Hyung sanft seine kalte Hand an die Wange und hob seinen Kopf so an, dass er ihm in die Augen sehen konnte.
,,Bitte... h-haltet Virus auf und... verschwindet v-von hier... b-bevor sie euch... kriegen... Wir haben es so weit... geschafft. Den restlichen Weg... m-müsst ihr ohne mich gehen", flüsterte Jeongguk aufmunternd, auch wenn er gerade derjenige war, der im Sterben lag.

,,Ihr schafft das... Ich glaube... an euch", sprach er noch ein letztes Mal zu ihnen, bevor er seine Augen entgültig schloss und seinen letzten Atemzug aushauchte.

Jeongguk... war tot.

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𝐃𝐢𝐠𝐢𝐭𝐚𝐥 𝐒𝐨𝐮𝐥ʸᵒᵒᶰᵐᶤᶰ ✓Where stories live. Discover now