𝐃𝐢𝐠𝐢𝐭𝐚𝐥 𝐒𝐨𝐮𝐥ʸᵒᵒᶰᵐᶤᶰ ✓

〠Hack 112〠

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Yoongi ist noch nie so schnell gelaufen wie jetzt. Seine Beine trugen ihn automatisch direkt in Richtung Krankenhaus, in dem Jimin lag. Natürlich hatte er zuvor das Taxi genommen, doch den restlichen Weg musste er zu Fuß bewältigen. Yoongi war keinesfalls sportlich und eigentlich hätten seine Beine längst schlapp gemacht und er wäre erschöpft umgekippt, doch es war wohl das Adrenalin, dass ihn immer weiter antrieb weiterzulaufen und keinesfalls stehen zu bleiben.

Es war ein Wettrennen gegen die Zeit. Yoongi wusste nicht einmal, ob Virus wirklich da war, doch sein Gefühl hatte ihn nie getäuscht. Und wenn er hier sein sollte, dann schwebte Jimin in höchster Lebensgefahr.

Allein der Gedanke, was Virus alles mit ihm anstellen könnte, ließ Yoongi rasend vor Wut werden.
Er würde niemals zulassen, dass Virus ihn auch nur ansah. Dieser Dreckskerl sollte hinter Gittern kommen. Ein für alle mal!

Im Krankenhaus angekommen rannte er entgegen der Proteste der Ärzte und Schwestern einfach weiter durch die Gänge. Er nahm diesmal sogar die Treppen anstatt wie sonst den Fahrstuhl, so unsportlich war Yoongi. Doch jetzt rannte er gefühlt einen Marathon.

Sein Herz klopfte schmerzhaft gegen seine Brust, der Kloß im Hals wurde von Sekunde zu Sekunde immer größer und erst als Yoongi keuchend im menschenleeren Trakt oben ankam und sein Tempo ein wenig regulierte, spürte er, wie sehr seine Beine vom wilden Rennen überhaupt wehtaten. Doch die Schmerzen ignorierte er gekonnt, schließlich ging es hier um das Leben von Jimin. Und sein Verlust wäre deutlich schmerzhafter als erschöpfte Beine.

Ohne sich mit einem Klopfen anzukündigen, stürmte Yoongi einfach in Jimins Zimmer rein und das keine Sekunde zu spät, denn genau in dem Moment sah er, wie ein ihm fremder Mann neben Jimins Bett stand und in seiner Hand irgendetwas spritzenartiges hielt.

Nein... es war eine Spritze. Und Yoongi konnte sich denken, dass das weder ein Arzt war, der da stand, noch dass der Inhalt der Spritze irgendetwas Gutes zu bedeuten hatte. Yoongis Gefühl hatte also recht gehabt...
Virus war hier.

Der Student zögerte keineswegs, nachdem er diesen Anblick zu Gesicht bekommen hatte, und stürmte sofort auf den fremden Mann zu, der völlig überrumpelt aufsah, als Yoongi auch schon auf ihn zugesprungen und den Mann so weit wie möglich von Jimin weggerissen hatte. Durch den plötzlichen Schwung fiel der Mann zu Boden, die Spritze fiel ihm dabei aus der Hand und schlitterte einige Meter von ihm weg.

Sofort packte Yoongi grob die Hände des Fremden und fixierte sie so auf den Boden, sodass Virus es nur schwer hatte sich zu bewegen. Sein eines Knie hatte Yoongi zusätzlich noch zwischen seine Beine geschoben, damit ihm erst recht keine Möglichkeit blieb sich irgendwie zu bewegen.

,,Wag es auch nur ein Haar von Jimin zu krümmen und ich werde dich töten: Virus!", knurrte Yoongi erzürnt, was den Mann nur belustigt auflachen ließ.

,,Schön dich mal richtig kennenzulernen~ Falls ich richtig liegen sollte, bist du Joker, nicht wahr? Mein Held!", ein kaltes Lachen kam über Virus' Lippen, was Yoongis Miene nur noch mehr verdunkelte. Virus war wirklich recht jung und zugegeben auch ein wenig attraktiv. Aber das änderte gar nichts daran, dass dieser Mann vor ihm - naja eher unter ihm, aber das klang in dieser ernsten Situation doch recht falsch - immer noch ein Mörder und Betrüger war.

,,Ich habe dir wirklich viel zu verdanken", sprach Virus unbeirrt weiter und grinste noch immer sorglos vor sich hin.
,,Du hast mir die wertvollsten Daten überhaupt beschaffen. Und du bist begabt, das muss man dir lassen."

,,Das sind doch nur alles leere Worte, was du da vor dich hinlaberst. Schmeicheleien, nichts weiter! Wir wissen alle, dass du mich und auch alle anderen nur für deine eigenen Zwecke ausgenutzt hast!"
Vom einen auf den anderen Moment verdunkelte Virus' Miene sich sofort.

,,Und ihr seid alle Verräter!", zischte er bitter und fing an sich leicht gegen Yoongis Griff zu wehren, doch dieser blieb standhaft und verstärkte seinen Griff nur noch mehr.

,,VERDAMMT, IHR SEID ALLE FALSCHE SCHLANGEN! LÜGNER! HEUCHLER!", brüllte Virus immer lauter und knirschte mit den Zähnen. So langsam fiel seine Maske und seine panische und schwache Seite kam zum Vorschein. Yoongi kannte Virus nicht gut genug, doch das, was er von diesem Hacker gesehen hatte, war pure Disziplin, Ruhe, Selbstbeherrschung, aber auch Kälte, und Tücke.
Doch nie hätte er erwartet, wie zerbrechlich Virus wirklich war. Manchmal fragte Yoongi sich, wie es hinter solchen Menschen wie Virus in Wirklichkeit aussah.

,,WIE?!", schrie er weiter, voller Verzweiflung und Schmerz in der Stimme.
,,Wie...!?", er wurde immer leiser, seine Wut schlug langsam in Angst um und er kniff die Augen zu. Der Anblick erweckte in Yoongi etwas, doch das letzte, was er jetzt zeigen durfte, war Mitleid. Er musste standhaft bleiben, egal wie schmerzhaft es war, Virus in so einer Verfassung zu sehen.

,,Wie habt ihr meine Identität herausfinden können...?", hauchte er nun vollkommen leise und öffnete wieder die Augen, in denen pure Leere herrschte.
Und irgendwie... sah Yoongi sich selbst darin wieder.

,,Wir haben in den USB-Sticks einen Peilsender installiert, sodass wir dich zurückverfolgen konnten. Dadurch, dass wir dich zurückverfolgen konnten und wussten, wo du wohnst, konnten wir deine Identität aufdecken. Jin hat sich auf deine Bedingung hin freiwillig bei der Polizei gestellt und ausgesagt. Und dank der Datenübergabe von Samsung gestern konnten wir der Polizei sogar einen Beweis liefern, dass du von Arcturus bist. Du wolltest die Daten von Samsung an LG verkaufen, nicht wahr? Einer der größten Konkurrenten Samsungs. Wenn das rauskommt...", Yoongi schnalzte mit der Zunge und schüttelte den Kopf.
,,Das wird echt ein schlechtes Bild auf das Unternehmen werfen."

Sprachlos starrte Virus Yoongi an, nicht fähig dazu irgendetwas zu sagen.

,,Aber... aber wie...?", wisperte er vollkommen verdattert, doch auf Yoongis Lippen breitete sich nur ein siegessicheres Grinsen aus.

,,Ob du mir glaubst oder nicht, aber dieser Mann da auf dem Bett, hat das alles ermöglichen können. Deswegen werde ich auch nicht zulassen, dass du Jimin irgendetwas antust!"

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