Chapter 44

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Every Breath You Take - Denmark + Winter (Cover)

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Nachdem Louis sich übergeben hatte, ging es ihm wieder etwas besser. Er blieb die restliche Stunde in den Toiletten sitzen, aber als es zur letzten Pause klingelte, schleppte er sich aus dem kleinen Raum zurück zu seinem Spind. Man sah ihm nicht groß an das er ziemliche Schmerzen hatte, er war nur blass und ging etwas langsamer als sonst. Zayn, der am Eingang zur Mensa auf ihn wartete fiel es jedoch sofort auf. Louis hatte letztes Schuljahr zu oft so ausgesehen. "Louis" rief er so leise wie möglich, aber der zuckte trotzdem stark zusammen und duckte sich reflexartig. Zayn fühlte sich als würde ihm jemand das Herz zerdrücken. Er sah es ihm an den roten, geschwollenen Augen und den zitternden Händen an, die er unbewusst wie zum Schutz über seinen Bauch hielt. Nur einen Augenblick später bemerkte Louis ihn und entspannte sich etwas, versuchte lässig zu wirken. "Hey Z" wollte er sagen, aber seine Stimme war so kratzig vom weinen das es mehr wie ein gebrochenes Flüstern heraus kam. Zayn sah selbst aus als würde er am liebsten in Tränen ausbrechen. Es tut mir so leid versuchte er mit seinen Augen zu sagen, er wollte keine Szene mitten auf dem Gang veranstalten. Ich war wieder nicht da. Louis schüttelte nur den Kopf und setzte sich an einen der Tische. Es war nicht Zayn's Schuld, das er sich nicht richtig verteidigen konnte. Niall war schon in sein Essen vertieft und sah nicht auf, als Louis ihm gegenüber Platz nahm. Und während um ihn herum alles seinen gewohnten Gang lief, wurde Louis eines schmerzhaft bewusst. Es hatte sich überhaupt nichts geändert. Seine engsten Freunde wussten jetzt zwar Bescheid, aber sie waren genauso nutzlos wie er. Es waren nur zwei Gesichter mehr, die ihn bemitleideten und das brachte ihm überhaupt nichts. Alles war genauso wie letztes Jahr. Louis biss sich auf die zitternde Lippe und schluckte den Klos im Hals herunter. Er wollte nicht jetzt schon zersplittern wie ein Stück Glas.

"Ich bin wieder dahaa!" Rief er noch bevor die Tür sich ganz öffnete in das leere Haus hinein, woraufhin die beiden Mädchen die seine Hände hielten kicherten und vor seine Füße liefen. "Daisy zieh deine Schuhe aus" forderte er nur noch, schloss die Tür dann ab und setzte Wasser auf. "Ich bringe euch heute ins Bett ok? Wir sind mal nur zu dritt Zuhause" informierte er seine Schwestern und kramte eine Packung Schmerztabletten aus einer Schublade. "Wir sind doch keinen Baby's mehr, wir müssen nicht mehr ins Bett gebracht werden" protestierte Phoebe schwach, hoppte auf die Küchenzeile und wackelte mit ihren Beinen. "Ihr seid erst 9 Jahre alt, aber wenn ihr euch schon für so groß haltet, muss ich wohl nicht mehr im Schrank nach Monstern gucken" lächelte Louis triumphierend und warf gleich zwei Tabletten ein, bevor er sie mit Tee hinunterspülte. Zwar fühlte er sich immernoch etwas wackelig auf den Beinen, aber es war eine seiner Spezialitäten geworden, dieses Gefühl zu ignorieren. "Nein!" schrie seine kleine Schwester ihn ängstlich an, sprang auf die Fliesen und zupfte hektisch an seinem Hosenbein. Sie fuhr sich mit ihren kleinen Händchen durch die weichen Haare, eine Geste die sie wohl bei Lottie gesehen hatte. "Wenn du mich jetzt in Ruhe meine Hausaufgaben machen lässt, überleg ich es mir vielleicht noch mal" sagte Louis mit der dampfenden Tasse Tee in der Hand, woraufhin sie quiekend sofort aus der Küche die Treppe nach oben zu ihrer Schwester lief. Louis spürte wie sein Handy etliche Male vibrierte als er mit seiner Tasche ebenfalls nach oben in sein Zimmer lief, vergaß es aber wieder als er die Berge an Hausaufgaben auf dem Bett ausbreitete. Dieser Tag konnte kaum noch deprimierender werden. Am liebsten würde er all den Schulstress für einen Moment vergessen, sich in eine weiche Decke kuscheln und Kekse essen, er wollte sich auf die Party freuen und alle einladen die er kannte, anstatt vor diesen Aufgaben zu sitzen und darauf zu warten das die Schmerzen in seiner Magengegend endlich nachließen. Das ticken der Uhr an der Wand schien seine Einsamkeit noch unterstreichen zu wollen und am liebsten hätte er sofort wieder losgeheult. Da die Wände im Haus ziemlich dick waren, hörte er nicht einmal seine kleinen Schwestern herumrumschreien.

Illegal Love (Larry Stylinson)Where stories live. Discover now