Kapitel 2.2

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"Schau mal", sagte Elias und tastete an die Seite der Treppe. Dort sah man kein Geländer und trotzdem wirkte es, als würde er sich irgendwie abstützen. Fast so, als wäre dort eine Wand.

Sie war mit dem Blick seiner Hand gefolgt und seufzte erleichtert auf. Dabei hatte sie gedacht, dass die Treppe über keine Sicherheit verfügte. Jetzt war sie beruhigt.

„Woher wusstest du das?", fragte Freya und legte ihre Hand neben seine. Tatsächlich fühlte sie etwas, was nicht sichtbar war. Es war stabil und sogar leicht warm. Fast wie eine unsichtbare, leicht raue Steinwand.

"Ich habe mir den Arm gestoßen", lachte Elias peinlich berührt. "Aber gut zu wissen, dass man zumindest links und rechts nicht hinunterfallen kann", meinte er und deutete ihr an, dass sie weiterlaufen sollte.

Freya kam seiner stummen Aufforderung nach und gemeinsam überwanden sie die letzten Stufen, bevor sie oben ankamen.

Es war seltsam, als die Umgebung sich plötzlich änderte.

Gerade eben war es noch so gewesen, dass sie durch den Himmel gelaufen waren und nun schien es, als wären sie in einem runden Turm aus Stein. Dieser besaß einige Absätze von denen Türen abgingen.

"Weißt du, wo wir hin müssen?", fragte Elias, der sich umsah. Sie konnten die erste Tür nehmen oder weiter nach oben laufen.

Stumm schüttelte sie den Kopf. Wie sollte sie sich hier jemals zurechtfinden? „Ich fühle mich etwas ... erschlagen", gestand Freya und sah sich um. Vielleicht gaben die anderen Schüler einen Hinweis darauf, wohin sie sich begeben sollten.

So wie es aussah, nahmen sie alle die erste Tür.

"Dann lass uns einfach den anderen folgen", meinte Elias und deutete auf diese

Dort gingen die Schüler, die keine Mäntel trugen, durch eine Tür mit der Aufschrift 'Aula'.

Je näher sie dieser Tür kamen, desto langsamer lief Freya. Ihr Herz klopfte schneller, da so viele Menschen um sie herum waren. Ohrenbetäubender Lärm war bereits zu vernehmen, was sie noch stärker davon abhielt, die Aula zu betreten.

"So schlimm wird es schon nicht", meinte Elias lachend und zog sie leicht vorwärts. Im Gegensatz zu Freya wirkte er, als könnte er es kaum erwarten, den Raum zu betreten.

Widerwillig ließ sie sich mitziehen und betrat kurz darauf eine Halle, deren Ausmaße sie einschüchterte.

Hohe Fenster, die wunderschöne Muster aufwiesen, ließen sehr viel Licht herein und zeichneten, dank der Sonnenstrahlen, hübsche Muster auf den Boden.

Am anderen Ende der Halle gab es eine Erhöhung, wo vermutlich Ansprachen oder Aufführungen gehalten wurden. Dort war auch ein Podium aufgebaut.

Überall tummelten sich Schüler und viele von ihnen wirkten vertraut miteinander. Diese trugen alle ungefähr die gleiche Uniform und unterschiedlich farbige Mäntel.

Nur ein paar sahen etwas hilflos aus und wirkten verloren. Diese trugen jedoch noch keine Schulkleidung und waren wahrscheinlich genau so neu, wie Freya.

Hier und da hörte man Lachen, aber auch Begrüßungsworte waren zu vernehmen. Hatte Freya den Betrieb draußen schon einschüchternd gefunden, war es hier sogar noch schlimmer.

Noch nie hatte sie eine Schule besucht und sie war sich sicher, dass sie die Dümmste in der Klasse sein würde. Auch war sie mit etwaigen Gegebenheiten im Umgang mit anderen nicht vertraut.

Freya war stehen geblieben und wurde von hinten geschubst, weil sie nicht weiter ging.

Elias hielt sie und warf dem Mann, der dafür verantwortlich war, einen bösen Blick zu.

Die Magie der Steine - Erde (Band 1) [Leseprobe!]Where stories live. Discover now