Kapitel 8

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Kapitel 8

Eines war klar: Mit Damian würde sie nie auskommen. Mit solchen Leuten kam Freya einfach nicht gut zurecht. Diese hatte es in ihrem Dorf nicht gegeben.

Augenrollend schwieg sie und sah in die Richtung, in die der Fiesling starrte. Was er wohl sah? Hoffentlich nicht wieder ein Wesen, das sie angreifen würde.

"Kommt jetzt", murmelte er und lief langsam gerade aus. Dabei zog er sogar sein Schwert.

Freya hoffte, dass es nur zur Sicherheit war.

Allerdings glaubte sie nicht ganz daran, sonst würde Damian sich nicht so aufführen. Außer er wollte beweisen, wie toll er war. Immerhin gab es Menschen, die ständig angeben mussten.

Komischerweise fühlte sie sich sogar von dem Jungen beschützt, obwohl er so gemein war. Er hatte sie immerhin vor dem Angriff des Tieres gerettet.

Langsam folgte sie ihm, nachdem sie Elias einen dankbaren kurzen Blick zugeworfen hatte.

Damian lief an der Spitze, obwohl er gar nicht wusste, wo sie hingehen mussten. Er hatte keinen Kompass und auch keine Karte.

Freya störte das nicht, doch sie bekam Angst, dass von der Seite in Angriff erfolgte und so sah sie sich immer wieder mit klopfendem Herzen um.

Sie musste wohl auf seine Fähigkeiten vertrauen und es war gut, dass Elias hinter ihr ging. So war sie von beiden Seiten etwas geschützt. Sie ging davon aus, dass Elias ihr mit Sicherheit helfen würde. Allerdings fragte sie sich, welche Gefahren hier lauerten.

"Laufen wir richtig?", fragte Damian leise und gepresst, als wäre er darauf bedacht, keine unnötigen Geräusche zu machen.

Freya stupste ihn etwas an, nachdem sie den Kompass betrachtet hatte, damit er zu diesem sah. „Es scheint so, aber schau, es wackelt noch mehr", flüsterte sie.

Einerseits war sie froh, wenn sie den Stein schnell fanden. Auf der anderen Seite glaubte sie nicht, dass es so einfach werden würde. Warum sonst mussten sie diese Steine erst suchen? Sicherlich war das ein Test.

"Dann sind wir richtig", meinte Damian mit Bedacht. "Sag bescheid, sobald er beginnt sich zu drehen", murmelte erund schlug mit dem Schwert einige Ranken aus dem Weg. Dann blieb er stehen und gab einen leisen, erstaunten Pfiff von sich.

Freya versuchte an ihm vorbeizusehen und entdeckte eine riesige Stufenpyramide aus Stein, die mit allen möglichen Pflanzen überwuchert war. An einigen Stellen war der ockerfarbene Stein schon kaputt und auch die Treppe, die sie erkennen konnte, schien schon einmal bessere Tage erlebt zu haben.

Sehr viel konnte sie zwar nicht erkennen, da Damian größer war als sie, doch das, was sie sah, imponierte ihr sehr. „Was ist das?", fragte sie verblüfft, aber auch nervös. Es wirkte nicht wie etwas Normales, was sie bereits gesehen hatte. Eingebettet in den Urwald aus riesigen Bäumen, Ranken und Pflanzen, die sie nicht kannte, hatte es etwas Unheimliches.

"Da ich nicht glaube, dass die Schule diese Pyramide hierhin gebaut hat, gehe ich davon aus, dass es sich um das Bauwerk einer alten Zivilisation handelt", meinte Elias leise und schob seine Brille leicht zurecht. In dem Moment wirkte er wie ein Forscher, der am liebsten losstürzen und die Pyramide erkunden wollte.

"Klugscheißer", murmelte Damian, sagte aber nichts weitere zu dem Thema.

„Sagt grad der Richtige", grummelte Freya in seine Richtung.

Sie schob sich an Damian vorbei und betrachtete die Pflanzen. Einige kannte sie von zuhause, da sie diese zur Versorgung brauchten. Egal, ob es zur Wundreinigung oder zur Beruhigung war. Andere hatte sie noch nie gesehen und am liebsten hätte sie einige Senker mitgenommen, um sie zu kultivieren.

Die Magie der Steine - Erde (Band 1) [Leseprobe!]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt