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Pov Todoroki

Die letzten 2 Monate zogen quälend langsam an mir vorbei. Es ist nicht ein Tag vergangen, an dem ich ihn nicht besucht habe, um ihn getrauert habe, Angst hatte. Obwohl er immer noch nicht aufgewacht ist, gebe ich die Hoffnung nicht auf.

Aber nicht nur Leere erwartete mich, während ich an seinem Bett saß und seine Hand streichelte. Gelegentlich legte er seinen Kopf auf die Seite Seite, verzog sein Gesicht oder übte Druck auf meine Hand aus. Und ganz ehrlich... Würden diese kleinen Zeichen mich nicht begleiten, wäre ich sicherlich schon längst zerbrochen.

Auch meine Noten haben einen absoluten Ausnahmezustand erreicht, was mich jedoch nur wenig interessierte... Wie sollte ich mich jetzt auf die Schule konzentrieren?... Noch immer habe ich niemanden in das Geheimnis mit ihm und mir eingeweiht.

Und ich hoffte, dass Midoriya dies ebenfalls unterließ. Eine Welle der Aufmerksamkeit konnte ich jetzt am wenigsten brauchen...

Wie jeden Tag, ging ich nach dem Unterricht sofort ins Krankenhaus. Diesmal begleitete mich Kirishima, welcher davon ausging, dass ich Bakugou nicht jeden Tag besuchte. Deshalb störte es ihn auch nicht, als wir auf dem Hinweg noch einen Blumenladen besuchten, wo ich einen Strauß roter Rosen abholte, was ich seit jenem Tag jede Woche wiederholte, in der Hoffnung, die Blumen erwecken etwas Leben in dem düsteren Krankenzimmer.

Die Bäume bekamen langsam wieder Blätter, Blumen fingen an zu blühen und überall waren wunderschöne Kirschblüten zu sehen. Es wurde Frühling. Sobald er wieder aufwacht, wünsche ich mir, mit ihm diesen schönen, naturgelegenen Weg zu gehen. Ob das wohl noch passieren wird, bevor es wieder richtig heiß wird?

Nach einer halben Stunde kamen wir im Krankenhaus an und liefen die Stufen zu Station 6 hinauf. Ich wusste genau, dass wir in die fünfte Tür links abbiegen mussten, jedoch ließ ich Kirishima leichtgläubig nach Bakugou suchen.

Ich schäme mich nicht, mit ihm zusammen zu sein. Ich würde es auch nicht leugnen. Alles was ich möchte ist, seinen Wunsch aufrecht zu erhalten, dass es zunächst niemand erfährt.

Heute waren wir eine Viertelstunde zu früh, die Pfleger befanden sich noch auf seinem Zimmer, weshalb wir uns auf die Bank im Gang setzten. Mein Blick ging zu Kirishima, welcher seufzte und mich ebenfalls ansah.

„Sag... stimmt es?..."

Es? Was? Was soll stimmen? Weiß er Bescheid? Meine Augen weiteten sich leicht, trotzdem versuchte ich, mir diese Überraschung nicht anmerken zu lassen.

„Was denn?"

„Das mit dir... und ihm. Ich habe es in Midoriya's Instastory gelesen..."

An diesem Punkt war mir nicht klar, ob ich mich da gerade verhört hab. In seiner Story?? Spinnt der eigentlich??? Ich konnte deutlich spüren, wie Wut in mir aufstieg. Mir wurde klar, warum Bakugou ihn nicht leiden konnte. Am liebsten wäre ich aufgesprungen und hätte ihm den Hals umgedreht, jedoch hielt Kirishima mich fest.

„Bleib ruhig... Er hat es nach 2 Minuten wieder gelöscht... Außer mir weiß es vermutlich niemand."

Minimal erleichtert ließ ich mich in die Bank zurückgleiten und sah an die Decke. Unbewusst legte ich mir eine Hand auf den Bauch, mir wurde schlecht.

„Ja es stimmt... Wir lieben uns... Und manche... scheinen damit ihre Probleme zu haben..."

Besorgt sah er mich an. Ein solcher Blick war so ungewohnt für mich. Es tut mir leid mein Engel... Ich halte dieses ewige Schweigen nicht mehr aus... Auch ich muss wohl oder übel über meine Gefühle sprechen... Und da er es ja schon weiß... hoffe ich, du kannst mir das verzeihen...

In den vergangenen 10 Minuten redete ich mir gefühlt die Seele aus dem Leib. Darüber, wie unmöglich ich dieses ganze Verhalten von Midoriya finde und wie sehr es mich plagt, dass Bakugou noch immer im Koma liegt. Gerade als meine Gefühle zu eskalieren drohten, wurden wir von einer Schwester unterbrochen, welcher der Schreck wortwörtlich ins Gesicht geschrieben stand.

Er... Der Patient ist aufgewacht..."

Meine Augen weiteten sich und ich stand sofort auf, während Kirishima lächelnd sitzen blieb. Er wusste, dass ich alleine mit ihm sein wollte. Diese Zeit jetzt brauchte.

„Geh nur..."

sagte er noch zu mir, ehe ich mit meinen Rosen auch schon losstürmte. Ich riss die Tür auf und konnte deutlich spüren, wie mir mein Herz aus der Brust sprang, als Bakugou seinen Kopf zu mir drehte.

Langsam näherte ich mich seinem Bett, nachdem ich die Tür hinter mir schloss. Ich setzte mich auf den Bettrand, wie ich es sonst immer tat. Ich nahm seine kalte Hand in die meine, wärmte sie und lächelte.

„Mein Engel... Endlich... bist du wieder bei mir..."

Es war schwer, meine Tränen zurück zu halten. Er lag still in seinem Bett, während seine roten Augen verloren in meine starrten.

„Ich hoffe, du hast gut geschlafen... Und dass du mich hören konntest... Es ist kein Tag vergangen, an dem ich dir nicht zugesprochen habe... dich nicht vermisst habe..."

Aufmerksam lauschte er meinen Worten, während ich ihn lächelnd betrachtete und seine Hand streichelte. Er schien noch recht schwach und konnte sich nicht aufrichten. Trotzdem gab er sich Mühe, mich anzusehen und zuzuhören.

„Es ist viel passiert... Ich werde dir alles erzählen, wenn wir zuhause sind... Aber jetzt sag mir... Wie geht es dir?..."

Er räusperte sich leicht und drehte sich mehr zu mir.

„Ich denke... gut... aber... sag mir..."

...mein Lächeln verflog, mein Herz zersprang in tausend Teile. Ich ließ den Blumenstrauß fallen und erstarrte.

„Wer bist du?"

Hating you | TodobakuWhere stories live. Discover now