Seit drei Tagen sind wir wieder zurück in Dortmund und wurden begeistert von Freunden und Angehörigen empfangen, kaum das wir unser Haus betraten. Marcos Umzug verlief absolut unkompliziert. Seine Behördengänge beanspruchten ein wenig Zeit und Geduld. Karin hatte einiges zu tun, um Marcos Ungeduld in Grenzen zu halten und auch ich sprach mit ihm darüber. Seufzend hatte er genickt und sich zusammengerissen.
Marco hatte nur seine Lieblingsmöbelstücke mitnehmen wollen, den Rest ließ er in dem Haus, das er seinem Großcousin zu Ehren von dessen fünftem Hochzeitstag überschrieb. Marcos persönliche Habe, also Kleidung, Schmuck und Dokumente, musste mit.
Noch immer kann Marco nicht sein Comeback feiern, doch endlich darf Marco wieder mit der Mannschaft trainieren. Muss aber nach wie vor mit Manschette spielen. Im Moment wir geprüft, ob er das für den Rest seiner Karriere tun muss. Da er als Jugendlicher diese Verletzung bereits am zurzeit gesunden Bein hatte, muss auch dieses geschützt werden. Deshalb ist im Moment die Überlegung im Raum, das die Manschette an beiden Knien getragen werden muss. Ganz einfach um ihn vor weiteren Verletzungen, die dieses enorme Ausmaß annehmen, zu bewahren. Denn dann wäre seine Karriere mit einem Schlag vorbei. Unwiderruflich.
Heute kommt der Rest von Marcos Umzugskisten. Die Möbelstücke waren schon da und befanden sich bereits an ihrem Platz, den Marco diesen zugedacht hatte.
„Meine Eltern müssten jeden Moment hier sein, Schatz", begann Marco und ich nickte.
„Ja, allerdings. Hat Karin sich gemeldet, wo sie sich zurzeit befinden?", wollte ich nun von ihm wissen.
„Nein, aber ich versuche es gleich einmal sie zu erreichen, denn ich weiß, das meine Eltern sich beim Fahren abwechseln, sollten sie mit nur einem Fahrzeug unterwegs sein, was ich aber bezweifle, da mein Auto ja auch noch hergebracht werden muss. Deshalb vermute ich ganz stark das Mama mein Auto fährt und Papa den Transporter für die restlichen Umzugskartons mit den Empfindlichsten Besitztümern. Das war ja der Grund weshalb wir diese Sachen ja in der Schweiz gelassen hatten und in meinem Elternhaus zwischen gelagert haben."
Mittlerweile durfte Marco immer mehr bei der Reha und das Trainingslager war gut gelaufen für ihn und er hatte sich wohl gefühlt. Nun waren wir alle guter Dinge, das er schon bald wieder spielen darf und sich dann nach Herzenslust auf dem Spielfeld austoben kann, wenn man das denn so nennen will. Natürlich gibt es beim Fußball zahlreiche Regeln, an die man sich zu halten hatte, aber für ihn würde das nach beinahe einem Jahr ohne Fußball das Paradies auf Erden sein, das wusste ich und Roman würde ihn gut im Auge behalten.
Gnade demjenigen Gott, der es wagt einen von beiden zu foulen. Da würde das Temperament mit dem jeweils anderen durchgehen, so viel war mir jetzt schon klar und beide Jungs sind feurig genug. Schon jeder für sich genommen, aber gemeinsam?
Derjenige der foult, hat dann ein ernsthaftes Problem. Ich musste da irgendwie ein Sicherheitsnetz installieren, damit die Brüder nicht in schöner Regelmäßigkeit vom Platz fliegen mit Gelb-roten Karten im Gepäck oder gar mit glatt roten Karten. Das Sammeln von 5 gelben Karten musste ich auch verhindern. Denn dann wären sie gesperrt und jede einzelne dieser Optionen, würde der Mannschaft enorm schaden.
Roman und Rabea waren zu Besuch gekommen und ich genoss diese Zeit sehr.
„Sagt mal, wie habt ihr eigentlich euren Geburtstag verbracht?", wollte Rabea plötzlich wissen.
„Ganz entspannt. Wir waren ja bis zum 30. Juni in Athen, haben dort ein Baby zur Welt geholt, nur kurz nach unserer Ankunft. Wir haben neue Freundschaften geschlossen und wurden zum Dank für die Hilfe bei der Geburt als Taufpaten auserwählt. Nach dem Auschecken reisten wir nach Santorini weiter, wo wir uns erst einmal ausruhten nach der Ankunft. Wir lernten schon einen Tag später den Onkel des Babys kennen, dem wir auf die Welt geholfen hatten. Ein Mädchen übrigens. Sie wurde nach mir benannt. Von Jenny und Matija haben wir auch Nachricht bekommen das die Babys da sind. Noah wollte nicht so recht und es wurde eine Not - Sectio und bei Matija war sie sogar ein bisschen zu früh dran. Aber nur zwei Tage. Da ist alles gut gegangen", berichtete ich und Marco nickte zustimmend.
„Wir waren bis zum 18 Juli in Griechenland und sind dann ja in die Schweiz zu Mama und Papa. Mein Umzug stand ja auf der To Do Liste. Nun sind wir seid drei Tagen wieder hier. Wir warten auf Mama und Papa", erklärte Marco und Roman nickt.
„Ja, mit Martin und Karin haben wir unseren Geburtstag noch einmal nach gefeiert und uns erreichten zahlreiche Nachrichten und Glückwünsche von Fans, ehemaligen Mannschaftskollegen, aktuellen Kollegen aus dem Fußball und der Klinik. Auch meine Mitstudenten gratulierten uns zum Geburtstag, die Professoren schreiben uns und auch Freunde dachten an uns. Wir haben uns selbstverständlich bei allen bedankt", berichtete ich weiter.
„Jungs, wenn ihr beide zusammen spielt, dann schadet nicht der Mannschaft indem ihr fleißig Karten sammelt, weil einer von Euch gefoult wurde. Reißt euch bitte zusammen, denn ich weiß ihr beide seid feurig genug um einander zu beschützen. Dann hat die Mannschaft ein ernsthaftes Problem."
Ich erklärte es weiter, warum ich mich an die beiden wandte und in ihren Gesichtern war die Erkenntnis sichtbar geworden.
„Verstanden. Wirst du noch mit dem Verein darüber sprechen?", wollten sie dann wissen.
„Auf jeden Fall. Ab morgen bin ich wieder an der Uni und ab Oktober geht es wieder in den Klinikdienst. Im Januar habe ich meine Abschlussprüfung. Im Februar ist dann die Notfallmedizin dran mit der Professur. Die zweite Professurarbeit ist nahezu fertiggestellt und ich kann sie im November oder Dezember abgeben, was mir hinten raus Zeit erspart, die ich dann mit Euch verbringen kann."
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AT: Marco Bürki zu Instagram Roman Bürki
FanfictionEs ist keine wirkliche Geschichte. Besteht ja fast nur aus Chatverläufen und Posts. Es ist aus der Sicht von @juliaschmelzer geschrieben und beinhaltet ihre Gedanken, aber auch Situationen aus ihrem Alltag. Diese Geschichte gehört zu Instagram: Roma...