Schmerz

1K 9 0
                                    

Marco:
Da stand sie. Das Mädchen, dass mich in jeder traurigen Situation zum lachen gebracht hatte, das Mädchen durch das ich mich selbst entdecken konnte und das Mädchen mit dem ich mir eine Zukunft vorstellen könnte.

Ich zerbrach fast an der Enttäuschung in mir bei ihrem Anblick. Ich wusste auf was ich mich eingelassen hatte. All die Rache die ich wollt war nie Hass gewessen, sondern Sehnsucht. Sehnsucht nach dem Gefühl von Sicherheit, das sie mir immer gab. Sehnsucht nach unserem Lachen jeden einzelnen Tag in der Hölle. Sehnsucht nach ihrem Duft , der mich Tag und Nacht verfolgte.

Da trug sie ihn in den Armen.Ich atmete tief ein, denn ich konnte mir nicht sicher sein, dass es meines war. Verdammt, ich hätte niemals teilnehmen sollen an diesem Plan. So vertieft wie ich in meinem Gedanken war hatte ich gar nicht bemerkt, dass Alex mittlerweile zu sprechen begonnen hatte.

Sein Blick war starr auf sie gerichtet. Seine Stimme hörte sich emotionslos und kalt an. Ich hatte Mara noch nie so verzweifelt erlebt wie in dieser Situation, die Überforderung stand ihr ins Gesicht geschrieben. Ich konnte es nicht leugnen ich hatte Gefühle für sie, stärkere als ich dachte.

Genau deswegen störte mich das mit jeder Sekunde die verstrich Alex immer unberechenbarer aussah. Ich bemerkte dies und versuchte ihn an unseren Plan zu erinnern.Sein gesamter Hass häufte sich dennoch an und dann...

Sie ran raus. Sie war so groß geworden. Ich erinnere mich wie Mara das Kind zum ersten Mal zu mir gebracht hatte.

Sie war ein Neugeborenes. Wir hatten beide keine Ahnung von Kindererziehung oder wie man Babys wickelt, füttert, doch trotzdem haben wir uns gemeinsam so gut wie es ging um sie gekümmert.

Sie schrie viel vor Hunger, doch lachte jedes mal wenn man Grimassen zog.Sie war ein kleines, dünnes Kind, doch so groß war ihr Herz.
„Bum"

Das brachte es zum stillstehen.
Ein einfaches „ Bum" ließ ein unschuldiges Mädchen verbluten. So kurz war die Zeit , in der wir uns um sie Kümmern mussten.

Nun war wieder ihre Mutter dran. Ich hatte mich noch nie so zerrissen gefühlt wie in diesem Moment. Ich hörte Mara schreien und weinen und die Kleine ihrer wahrscheinlich ersten und letzten Worte sagen.

In diesem Moment realisierte ich , dass ich anders war und fühlte. In diesem Moment entschied ich mich meine Pläne zu ändern.

Das Leben als Hure (FSK 18!)Waar verhalen tot leven komen. Ontdek het nu