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131 | ander muñoz

Ander wenn...

er von deinem Zwischenfall hört.

Das leise Ticken der Uhr und das Klicken der Kugelschreiber durchbrachen die Stille des Klassenraums. Es war die erste Prüfung des Schuljahres und dennoch, ein Stuhl war leer.
"Hey.", zischte Guzman Ander zu, so dass der brünette Lockenkopf verwirrt aufsah.
Fragend zog er die Augenbrauen hoch, weshalb Guzman auf deinen leeren Stuhl zeigte. Er war leer.
Doch Ander konnte nicht einmal antworten, denn just in diesem Moment schwang die Tür auf, weshalb alle Köpfe nach oben schnellten.
Ein Mann mit Sonnenbrille und schwarzem Maßanzug trat herein, so dass Ander's Mutter sofort aufstand und zu ihm ging. Niemand konzentrierte sich mehr auf die Prüfung als sie sahen, wie sie sich zitternd die Hand vor den Mund hielt und leicht nickte, bevor der Mann wieder verschwand.
Ander sah Guzman an. Fragend. Verwirrt. Nervös.
"Ander, kommst - kommst du mal bitte mit -", stotterte die Lehrerin und versuchte vor den anderen Schülern ein Lächeln aufzusetzen, ehe sie und ihr Sohn auf dem Gang verschwanden.

"Mum, was ist los? Du machst mir Angst.", lachte er nervös und blieb mitten auf dem leeren Gang stehen. Doch schon als er ihren finsteren Gesichtsausdruck sah, fiel auch sein Lächeln.
"Es geht um Y/N. Sie - sie wurde letzte Nacht ermordet. Sie wurde im Wald nahe der Schule gefunden und-", doch weiter hörte er gar nicht zu. Nur noch ein dumpfes, monotones Summen durchdrang seinen Kopf. Ander drehte sich um und begann den endlosen Flur entlang zu laufen, nicht wissend, was er eigentlich denken sollte. Er spürte nur den unbändigen Druck auf seiner Brust und den gewaltigen Knoten in seinem Hals der ihm das atmen regelrecht erschwerte.

"Nein nein nein nein. Das - das ist nicht -", begann er zu Wimmern und spürte wie brennende Tränen sein Gesicht hinunter liefen.
Wie ist das - wie kannst du nur -
Wieso bist du nur allein -
Was hatte er sich gedacht, dich alleine nur gehen zu lassen?!
Wieso du? Wer ? Wieso ?!
Sein Herz schlug wie wild in seiner Brust und alle Gedanken kreisten nur noch um dich.
"Ander, was ist -", legte Guzman plötzlich einen Arm um seine Schultern und zog ihn an sich, erschrak jedoch, als er seinen besten Freund kurz vor dem Zusammenbruch sah.

"Sie ist tot Guzman.", schluchzte Ander und fuhr sich über seine Augen.
Sofort weiteten sich auch Guzmans Augen und er zog Ander fest an sich.
"Y/N ist tot!", schrie Ander in die Schulter seines besten Freundes und verkrampfte sich. Er wollte es die ersten Augenblicke nicht wahrhaben, doch sobald er es ausgesprochen hatte, wurde es Realität.
Du warst immer für ihn da. Immer dann, wenn er jemanden brauchte. Du warst die eine, die ihn von dummen Sachen abhielt und von den Drogen abbrachte. Du warst diejenige, die er so sehr geliebt hatte, das es ihn beinahe umbrachte und dennoch, konnte er sich nicht überwinden, die drei kleinen Worte jemals zu sagen.

"Ich will sie sehen."
"Was?!"
"Du hast mich verstanden, ich will sie sehen."