Kapitel 4

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Pov 3. Person
Heute ist der Tag an dem sie nach Tokyo fahren, ausgerechnet heute verschläft Hinata. Der sonst überpünktliche Mittelblocker ist heute zu spät. Zu seinem Glück bekam er diese Nacht aber etwas mehr Schlaf ab und sowieso fährt das Team nicht ohne ihn, er hofft es zumindest.

Hinata befindet sich zur Zeit in keinem besonders guten Zustand, seine Augen sind gerötet vom den vielen Tränen, trotz der extra Portion Schlaf hat er dunkle Augenringe und seine Haare sind nach wie vor glanzlos. Er zieht die Kapuze seines Pullovers immer über seinen Kopf.

Wenn man ihn so anschaut sieht er aus wie man sich einen unscheinbaren Drogen Dealer vorstellt. Stellt man ihn in eine dunkle Gasse und er steht in schwarzer Kleidung, Kapuze bis zu seiner Nasenspitze, leerer Blick, blasse Haut und dünne Figur, könnte man das schon annehmen.

Nicht zu vergessen sind seine Verbände, welche beide Arme bedecken, um seine Narben und neue Wunden zu verstecken. Jeder aus dem Team bemerkt, dass irgendwas los ist, das vermuten sie allerdings nicht.

„Entschuldigung Trainer Ukai!", sagt der kleine Rothaarige. „Schon gut, gut das du da bist.", erwidert er. Hinata drückt sich ein gezwungenes Lächeln auf und sucht sich hinten im Bus einen Platz für sich allein.

Er setzt seine Kopfhörer auf und schaut die erste Zeit gelassen aus dem Fenster. Jedenfalls denken alle er sei gelassen und vielleicht etwas nervös, niemand bemerkt allerdings, dass er komplett abdriftet und wieder mal in seinen Gedanken gefangen ist. Kageyama sitzt in derselben Reihe wie er, aber der Gang des Busses trennt die Zwei.

Pov Kageyama
An was der Idiot wohl denkt? Und wieso hat er diese dämliche Kapuze übergezogen, wir sind doch eh im Bus? „Hey Hinata.", sag ich. Keine Antwort. „Hinata.", sage ich erneut etwas lauter. Wiede keine Antwort.

Der Typ sitzt gleich da wie vorher und langsam reicht es mir. Ich gehe rüber zu ihm und nehme seine Kopfhörer raus um seine Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen. „HEY! WAS SOLL DAS?!", schreit er. Ich antworte kühl: „Na was wohl, du hast mir nicht zugehört und ich werde nun mal nicht gerne ignoriert."

Erst jetzt schaue ich in seine Augen, was ist nur mit diesem Strahlen passiert? Ich mochte dieses Funkeln vor Leidenschaft und Energie so sehr. Jedes Mal wenn ich ihn ansah verspürte ich innere Ruhe. Das heißt aber natürlich nicht, dass wir irgendwie gute Freunde oder sowas sind! Naja, aber dieses flaumige Gefühl im Bauch werde ich auch nicht los wenn ich ihn ansehe. Hinata nimmt seine Kopfhörer wieder und steckt sie in seine Ohren und tut so als währe ich nicht da.

Etwas wütend drehe ich seinen Kopf zu mir und bewege mich vor. Unsere Nasenspitzen sind Millimeter von einander entfernt und endlich ist etwas Emotion in seinen Augen, er ist verwirrt. Als ich aber realisiere wie nah wir uns gerade sind werde ich rot und setze mich so schnell wie möglich auf meinen Platz zurück.

Ein letzter Blick auf Hinata zeigt mir sein ebenfalls rotes Gesicht, bevor er es wieder versteckt. Wieso habe ich das getan? Und warum zum Teufel fühlt sich mein Gesicht so heiß an, außerdem ist dieses Gefühl im Bauch wirklich nervig. Und warum, möchte ich ihm nochmal so nahe kommen? Was denk ich mir nur schon wieder, das ist doch derselbe kleine Idiot wie er immer schon war...

Pov Hinata
Was war das denn eben?! Kage- Kageyama war mir so unglaublich nah, unsere Nasen vielleicht eine Fingerbreite von einander entfernt.

Mein Herz schlug extrem schnell und mein Gesicht ist rot, natürlich verstecke ich es, aber wieso möchte ich ihm aus irgendeinem Grund nochmal so nah sein?

Pov 3. Person
Den Rest der Fahrt sehen sich die Beiden nicht mehr an, jedoch denken sie die ganze Zeit darüber nach was das war. Endlich angekommen. „Wie immer verspätet", neckt Kuroo der Kapitän der Nekoma das Team. „Wo ist Hinata?", erkundigt sich ein etwas kleinerer Spieler, Kenma. „Ich hab ihn da drüben das letzte Mal gesehen.", antwortet Noya ihm und zeigt dabei in die gemeinte Richtung.

Kenma nickt und fängt an ihn zu suchen. Hinata seinerseits geht mit übergestülpter Kapuze und seinen Kopfhörern mit seinem Gepäck bereits in die Schule, im Schlafsaal stellt er es ab und sichert sich eine Matratze in der hintersten Ecke.

Kageyama beobachtet seinen kleinen Teamkollegen und folgt ihm in den Schlafsaal. „Dich stört es doch sicher nicht, wenn ich hier schlafe?", fragt er und zeigt dabei auf die Matratze neben Hinata's. „Ehm, nein...", antwortet dieser kurz.

„Ach, hier steckst du also! Ich hab dich schon gesucht!", verkündet Kenma. „Hey Kenma, lange nicht gesehen!", erwidert Hinata mit einem aufgedrückten Lächeln und energischer Stimme.

Kageyama blickt ihm verwirrt nach, er muss ihn zur Rede stellen, natürlich nicht weil er sich als Freund Sorgen macht, sondern weil es ja das Team und ihre Spiele beeinflussen könnte wenn Hinata sich nicht zusammenreißt.

Ab morgen würden sie volle sieben Tage in der Schule bleiben, um möglichst viel zu trainieren. Doch heute werden alle nur noch etwas essen und schlafen und so am nächsten Tag mit voller Kraft und Energie das Training zu starten!

Beim Essen reden alle durcheinander. Kageyama's Augen kreisen durch den Speisesaal, um Hinata ausfindig zu machen, dieser sitzt an einem Tisch mit Nekoma und unterhält sich fröhlich und lachend mit ihnen.

Nur irgendwas gefällt Kageyama bei diesem Lachen nicht, das ist nicht dasselbe Lachen, welches vor einigen Wochen diese Wärme in ihm auslöste, es ist irgendwie, falsch. Kageyama setzt sich fürs erste aber einfach auf den Tisch seines Teams, möglichst am Ende um das Gespräch der Nekoma ein wenig zu belauschen...

Kenma: Erzähl mal Hinata, ist es wahr, dass ihr Dateko vor kurzem in einem Trainingsspiel fertig gemacht habt?

Hinata: Oh ja, das ist es.

Kuroo: Beeindruckend, aber nichts anderes habe ich erwartet.

Kenma: Ja stimmt, ihr werdet zwar immer noch „Die Krähen die nicht fliegen können" genannt, aber langsam stimmt das nicht mehr.

Hinata: Ja, ihr habt recht, wir trainieren sehr viel und die anderen sind wirklich gut geworden... Ich geh schon mal in den Schlafsaal, bin fertig von der Anreise.

Kenma: Aber willst du denn nicht nich etwas essen?

Hinata: Nein passt schon, kein Hunger.

Und so geht er und hinterlässt sein fast nicht angerührtes Abendessen. Irgendwas stimmt da nicht, dass weiß Kageyama, also folgt er ihm.
________________________________ 1048 Wörter
Danke fürs Lesen :)
To be continued

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