Kapitel 7

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Pov 3. Person
Der dritte Tag des Trainingscamps beginnt. Alle werden fürs Frühstück geweckt, nur Hinata liegt nicht mehr auf seiner Matratze. Etwas ungewöhnlich für ihn, denn eigentlich liegt er immer länger als alle anderen im Bett. Aufgrund der letzten Zeit macht sich Kageyama schon etwas Sorgen, auch wenn er es sich nicht eingestehen will.

Timeskip nach dem Training
Hinata trainierte ganz normal mit, mit einem breiten Lächeln auf seinem Gesicht, nur Kageyama fängt an daran zu zweifeln, denn dieses Lachen erreicht nie wirklich seine Augen.

Alle duschen nach dem Abendessen, selbst Hinata, natürlich wartet er um allein zu sein. Vielleicht würden sie ihn für ein Monster halten wenn sie es herausfinden würden, ein Monster welches sich solche Dinge selbst zufügt.

Zu oft fragt er sich selbst wieso er es eigentlich tut. Die Antwort ist aber ganz einfach. Diese Strömung von Gefühlen der Wut, Trauer und Einsamkeit, zerstören in, er geht förmlich unter und niemand kann ihn retten.

Aber dieser auch nur kurzandauernde Moment, in dem er abgelenkt wird, in dem seine ganze Aufmerksamkeit auf den Schmerz gerichtet wird, lässt ihn vergessen. Es lässt ihn die Stimmen, die ihm immer wieder sagen wie wertlos er ist, und auch seine Trauer vergessen.

Nach seiner Dusche zieht Hinata sich an und geht zurück ins Zimmer zu den anderen. Bevor er die Tür öffnet seufzt er kurz und zieht seine Maske an. Die anderen reden miteinander, sitzen auf ihrer Matratze oder hören Musik. Hinata entscheidet sich kurzerhand nach draußen zu gehen um frische Luft zu schnappen.

Pov Hinata
Ich gehe aus dem Gebäude und höre alle Coaches miteinander sprechen. Um nicht erwischt zu werden, verstecke ich mich schnell hinter einer Mauer und belausche sie.

„Wie dem auch sei, was hält ihr den davon wenn wir mit den Teams einen Ausflug oder so machen, sie trainieren wirklich hart und etwas Auszeit kommt ihnen sicher gelegen."
„Von mir aus ja, aber wohin?"
„Für mich geht das auch klar, vielleicht sollten wir einfach zum Strand gehen?"
„Warum nicht."

Zum Strand, das bedeutet kein Schutz von langen T- Shirts. Panik breitet sich in mir auf und ohne es zu bemerken kauere ich mich auf den Boden und beginne heftiger zu Atmen.

Niemand bemerkt mich, ich ziehe schnell meine Rasierklinge aus meinet Hosentasche und zeichne wenige Linien um mich zu beruhigen. Gleich leise wie zuvor, schleiche ich mich wieder zurück zu den anderen.

Pov 3. Person
Alle anderen freuen sich total als Coach Ukai bekannt gibt, dass sie morgen den Tag am Strand verbringen, nur Hinata wirkt besorgt. Geplant ist auch den Beachvolleyball Platz am Strand zu verwenden, immerhin ist es noch ein Trainingslager.

Am Strand hält Hinata sich eher im Hintergrund, er trägt eine immer noch eine Weste, ohne sie zuzumachen. Um Hinata zu ärgern und vielleicht etwas aufzumuntern beginnt Noya an seiner Weste zu ziehen.

Dadurch bewirkt er aber das ganze Gegenteil, denn Hinata beschützt die Weste förmlich mit seinem Leben und lässt sie sich auf keinen Fall wegnehmen. Allerdings schafft Noya es ein Stück des Ärmels von der Schulter nach unten zu ziehen, dies offenbart den oberen Teil seiner Bandage.

Mit geschocktem Gesicht starrt Noya darauf und Hinata zieht des Ärmel sofort wieder hoch. „Was ist das?", fragt Noya. „Gar nichts, ich bin nur hingefallen.", antwortet Hinata ohne ihm in die Augen zu sehen.

Noya belässt ihn dabei, geht aber zu Kageyama um zu fragen, ob er denn etwas wüsste. Zu seinem Bedauern tappt auch der Zuspieler vollkommen im Dunkeln.

Aus leichter Panik und Angst sperrt sich Hinata im Klo ein, er zieht seine Klinge und in seinem Kopf strömen nur die folgenden Gedanken:

Was wenn sie es herausfinden?
Würden sie mich hassen?
Sie würden mich für verrückt halten.
Was wenn alles raus kommt?
Sitze ich dann auf der Bank?
Hasst Kageyama mich?

Ein paar Schnitte weiter und sein Kopf ist leer, alle Gedanken verschwunden. Schnell räumt er auf und verbindet seinen Arm erneut, hoffentlich würde niemand etwas merken.

Den ganzen restlichen Tag wird er immmer wieder komisch angestarrt, warum trägt man denn eine Weste am Strand wenn es so warm ist? Hinata macht sich nichts daraus und hofft einfach, dass alles schnell vorbei ist, das Trainingslager, sowie alles andere.

Diese Nacht liegt er fast vollkommen wach da. Hier und da beobachtet er die anderen und vor allem Kageyama in ihrem friedlichen Schlaf.

Ob er auch jemals wieder fähig sein wird so friedlich und unbeschwert zu schlafen? Vielleicht, aber was wenn nicht? Was wenn sein ganzes Leben eigentlich gar keinen Sinn hat? Früher dachte er immer Volleyball wäre der Sinn und seine Leidenschaft, aber wie hoch steht denn die Chance, dass er nach der Oberschule noch spielen wird?

Unbewusst kullern Tränen über sein zartes blasses Gesicht. Zu realisieren, dass alles so schnell vorbei sein kann, ist hart. Aber die Vorstellung ein Leben nach der Schule ohne Kageyama zu führen zerstört ihn noch mehr.

Hinata greift nach seiner Decke und weint leise, um niemand anders zu wecken, wie schwach er doch ist. Diese Unbeschwertheit, die seit er ein Kind war auf ihm ruhte, ist jetzt weg. Viel mehr trägt er Angst, Panik, Trauer und Gefühle der Leere mit sich. Seine Brust zieht sich zusammen und er kann kaum atmen. Dieses ringen nach Luft weckt Kageyama, aber niemanden sonst auf.

Der Anblick vor ihm zerbricht ihm sein Herz, er hält es für besser nichts zu sagen und nimmt Hinata einfach in den Arm, um ihn zu beruhigen. Er realisiert es zuerst gar nicht, heißt die plötzliche Wärme aber willkommen. Stetig verbessert sich auch sein Atmen und vor lauter Erschöpfung schläft er ein, Kageyama hingegen kann diese Nacht kaum schlafen.

Warum hat Hinata eine Panikattacke mitten in der Nacht? Warum hat er überhaupt eine? Sein Kopf liegt auf Kageyama's Brust, dieser hat seine Hände um Hinata geschlungen. Der Zuspieler spielt kurz mit den roten Locken seines Freundes, dabei bekommt er ein komplett rotes Gesicht.

Am nächsten Tag liegen die Zwei immer noch Arm in Arm, Kageyama wacht aber immer als einer der ersten auf, so bemerkt niemand etwas, nur Hinata und er.
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1007 Wörter
Etwas kürzer als sonst, außerdem tut es mir unendlich leid nicht früher hochgeladen zu haben!
Das nächste Kapitel wird länger, versprochen!
Außerdem danke für 300 Views! ♡
Danke fürs Lesen! :)
To be continued

GebrochenWhere stories live. Discover now