Kapitel 8

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Pov 3. Person
Wie alle Dinge im Leben, ging auch das Trainingslager zu Ende. Nachdem die beiden Arm in Arm schliefen, redeten sie kein Wort mehr miteinander aus Angst es könnte peinlich werden. Hinata versucht sowieso schon die längste Zeit mit keinem Kontakt aufzubauen, um niemanden in seine Welt hineinzuziehen.

Es ist ja schließlich allein seine Schuld, dass er alles überdenkt und seine Gedanken nie zur Ruhe kommen.

Kageyama möchte sich nach wie vor nicht eingestehen auf welche Weise er Hinata wirklich mag, im Gegenteil er behandelt ihn als wäre irgendwas Schlimmes zwischen ihnen vorgefallen. So auch bei dem kommenden und ersten Training nach dem Trainingslager.

„Du Idiot, wie oft müssen wir das noch üben bis du es einmal hinbekommst, wir wissen zwar alle, dass du es nie weit bringen wirst, aber streng dich gefälligst für das Team an!", schreit Kageyama als Hinata einen ihrer Schnellangriffe unsauber spielt.

Normalerweise würde es ihm nichts ausmachen angeschrien zu werden, vor allem von Kageyama ist er es gewöhnt, eigentlich würde er zurück schreien und es einfach nochmal versuchen. Heute ist er aber alles andere als in der Stimmung mit so etwas konfrontiert zu werden. Er dreht sich um und geht ganz langsam aus der Turnhalle, als die schwere Tür zufällt schauen ihm alle verwirrt hinterher.

„Los, das ist deine Schuld also bieg es wieder gerade, Kageyama.", entgegnet Daichi ihm mit ernstem Blick. Kageyama macht sich mit schnellem Schritt auf dem Weg zum Umkleideraum um sich zu entschuldigen. Hinata zieht gerade seine Straßenschuhe an, als sich die Tür zum Clubraum öffnet.

„Hinata, ich-.", beginnt Kageyama. „Lass es, ist schon gut, wir wissen alle, dass mich hier niemand braucht und besonders nicht um zu gewinnen.", unterbricht der Mittelblocker ihn. „So meinte ich das doch gar nicht!", erwidert Kageyama.

„Ach ja? Wie meintest du es denn?! Ich bin mir ziemlich sicher, dass du Recht hattest. Ich bin kein bisschen ausschlaggebend, geschweige denn irgendwie nützlich. Das Team braucht mich nicht, und du brauchst mich auch nicht, Kageyama.", sagt Hinata mit zurückhaltenden Tränen.

Kageyama antwortet ihm: „Natürlich brauchen wir di-." „NEIN! NEIN VERDAMMT DAS TUT IHR NICHT!", schreit Hinata. „JETZT HÖR MIR GEFÄLLIGST MAL ZU DU-.", schreit Kageyama zurück. „WAS, LOS SAG SCHON WAS BIN ICH?!", erwidert der Kleinere erneut, nur um von Kageyama unterbrochen zu werden.

Allerdings fällt er ihm mit seinen Lippen gepresst auf Hinata's ins Wort. Kageyama drückt seine Hände und ihn gegen die Spinde im Umkleideraum und küsst ihn.

Aus Schock starrt er erstmal mit weiten Augen auf Kageyama, der seine geschlossen hat, also schließt er auch seine. Nach wenigen Sekunden unterbricht ihr Kuss und Kageyama sagt: „Das war der einzige Weg dich leise zu bekommen." Hinata realisiert noch immer nicht ganz, was da gerade zwischen den beiden vorfiel, er weiß nur, dass es sich gut anfühlte und richtig.

Die nächste seiner Bewegungen passiert fast schon von selbst, er lehnt sich nach vorne und küsst den Zuspieler nochmals. Diesmal platziert er seine Hände um den Hals von Kageyama, dieser ist etwas überrascht, erwidert den Kuss aber und schlingt seine Hände um Hinata's Hüfte.

Eine Weile verharren sie in dieser Position und teilen ihren ersten leidenschaftlichen Kuss, anfangs kämpfen sie noch um Dominanz, Kageyama gewinnt allerdings sofort. Sie entfernen sich von einander um Luft zu holen und blicken sich tief in die Augen.

Pov Kageyama
Was soll ich jetzt tun? Warum starrt mich der Zwerg so an? Was habe ich getan? Warte, hat er mich gerade etwa im ernst erneut geküsst?

Egal was das gerade war, es hätte nie aufhören müssen, der Boden unter meinen Füßen fühlte sich so leicht an, fast schon als würden wir schweben. In seinen Augen ist wohl doch noch etwas von diesem Funkeln übrig, gerade jetzt, wenn ich ihn ansehe, diese Leidenschaft für etwas das er liebt.

Meint er etwa mich?

Nein, ausgeschlossen, aber was war das denn sonst? „Spiel gefälligst nicht so mit meinen Gefühlen.", entgegnet Hinata aus heiterem Himmel. Ich soll mit seinen Gefühlen spielen? Aber ich mach doch nichts?

Wie versteinert stehe ich da und bringe kein Wort raus, das reicht dem Mittelblocker aber schon, denn keine Antwort ist auch eine Antwort, er geht in Richtung Tür. „Auf Wiedersehen, Kageyama.", sagt er und geht.

Pov 3. Person
Seit diesem Tag ist alles ganz anders zwischen ihnen, auch das Team bemerkt dies natürlich. Sugawara entschließt sich dazu Kageyama zu konfrontieren, denn er hat bereits eine Ahnung um was es geht.

„Was war zwischen dir und Hinata?", fragt er schließlich. „Nichts natürlich.", antwortet Kageyama im kalt. „Nichts? Ja das sehe ich. Lass mich raten, es hat etwas mit deinen Gefühlen für ihn zu tun, nicht wahr?", fragt Suga mit einem Grinsen. „Selbst wenn geht dich das nichts an.", erwidert Kageyama.

„Du hast recht, es würde mich nichts angehen, allerdings leidet das ganze Team unter eurer Auseinandersetzung, also klär das mit ihm. Völlig egal was zwischen euch war, meinst du nicht er mag dich genauso gern wie du ihn?", fragt Suga und geht weg.

Das ist wahr, Kageyama sollte versuchen ihre Differenzen zu klären, das ist aber schwer wenn Hinata ihm immer aus dem Weg geht. Also beschließt er bei ihm zu Hause aufzukreuzen. Er läutet an und ein kleines niedliches Mädchen öffnet ihm die Tür.

„Mama! Da steht ein komischer riesiger Junge vor unserer Tür!", schreit sie in den Flur. „Was? Wer kann denn das- Oh! Du bist bestimmt Tobio Kageyama! Hinata hat mir so viel von dir erzählt. Ich wusste gar nicht, dass du kommen würdest, aber komm rein, willst du was trinken?", sagt Hinata's Mutter. „Nein danke, ich wollte nur mit Hinata sprechen, wenn das ok ist.", entgegnet Kageyama höflich. „Natürlich, Shoyo ist oben in seinem Zimmer, den Gang entlang die zweite Tür rechts, wenn du etwas brauchst sag einfach bescheid, ja?", erwidert die Frau und geht mit Natsu ins Wohnzimmer.

Kageyama macht sich also auf den Weg zu seinem Zimmer, ohne nachzudenken öffnet er die Tür und sagt: „ Hinata ich-." Der Mittelblocker steht nur in seiner Boxershorts vor ihm mit verwirrtem Blick. Was macht Kageyama um diese Uhrzeit in seinem Zimmer?

Blitzschnell versteckt Hinata seine Arme und zieht sich einen Pullover an. Kageyama's Gesicht ist rot und er starrt immer noch auf seinen kleineren Freund.

„Was willst du hier, Kageyama?"
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1037 Wörter
Danke fürs Lesen! :)
Diese Woche update ich öfter, toll oder? ;)

To be continued

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