Kapitel 9

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Pov 3. Person
„Was willst du hier, Kageyama?"
„Ich will reden."
„Es gibt nichts zu bereden."
„Hinata, komm schon.", Kageyama greift nach seinem Arm und Hinata schlägt ihn weg.
„Lass mich einfach in Ruhe."

Etwas geschockt blickt Kageyama in Hinatas Augen. Er geht auf ihn zu und hält den Augenkontakt. „Es tut mir leid." ... „Es tut mir leid, dass ich es nicht bemerkt habe."

„Wovon sprichst du bitte?"

„Du bist blass, hast Augenringe als würdest du überhaupt nicht mehr schlafen, hast Bandagen um deine beiden Arme und siehst eigentlich immer so aus, als wärst du buchstäblich tot."

„Das hat rein gar nichts zu bedeuten und geht dich auch nichts an, wir sind ja nicht zusammen oder so."

... „Stimmt, sind wir nicht, aber ich war so auf mein Gefühlschaos fixiert, dass ich nicht bemerkt habe wie es dir geht und das tut mir leid.

Langsam geht Kageyama auf seinen Freund zu und sieht ihm erneut in die Augen.

„Eines der ersten Dinge die mir an dir aufgefallen sind, war dieses Funkeln in deinen Augen, dieser Wille alles zu schaffen egal wie unmöglich es erscheint. Ich dachte immer du seist ein Idiot für deinen Traum, aber... genau das mag ich so an dir, Shoyo."

Ganz aus der Fassung gebracht blickt auch der Rothaarige in die Augen seines Gegenübers. Die Atmosphäre im Raum verliert an Spannung, bis die beiden nur noch ihren Gesprächspartner vor Augen haben. Es muss nichts mehr gesagt werden, denn die beiden verstehen sich auch ohne Worte, während eines Spiels reichen lediglich Blickkontakte.

Das Leben ist wie ein Spiel, das Glück entscheidet, vielleicht auch das Schicksal, aber wer weiß das schon. Das einzige an was Hinata jetzt denken kann, ist dass er seinem Zuspieler in die Arme läuft, seine Hände um seinen Hals platziert und ihn küsst.

Es fühlt sich so natürlich, so leicht und einfach an. Auch Kageyamas Reaktion ist zwar überrascht, aber ungezwungen. Er geht auf den Kuss ein, der immer intensiver wird. Hinata wickelt seine Beine um den Schwarzhaarigen und dieser drückt ihn zuerst gegen die Wand.

Um Luft zu holen stoppen sie kurz und sehen sich knallrot in die Augen, um ehrlich zu sein denken sie an nichts anderes, als weiterzumachen.

Kageyama nimmt Hinata und legt ihn auf sein Bett, während er langsam beginnt seinen Hals zu küssen und daran zu saugen. Er hinterlässt ein paar rote Flecken und zieht die Ärmel vom Pulli des Kleineren hoch.

„Warte Kageyama-
„Ist schon okay."

Hinata lässt los und Kageyama beginnt langsam die Verbände, die so amateurhaft seine Arme umschließen, zu entfernen. Die ganzen roten und weißen Linien machen ihn traurig und wütend zugleich. Traurig weil er sich nicht eingestehen will, dass Hinata sich so fühlt, wütend weil er es nicht bemerkt hat.

Behutsam küsst Kageyama seine Schnitte und Linien, um ihm zu zeigen, dass es okay ist und er ihm vertrauen kann. Der kleine Mittelblocker möchte dieses Gefühl am liebsten abspeichern bevor die Stimmen in seinem Kopf wieder zu schreien beginnen wie wertlos und ungeliebt er sei.

Aber hier hat er einmal einen Beweis, vielleicht braucht ihn wirklich jemand, vielleicht liebt ihn wirklich jemand.

„Kageyama?"

„Ja?"

„Was ist nach der Oberschule, wirst du weiter Volleyball spielen?"

„Natürlich werde ich das, mit dir."

„Aber kannst du es mir versprechen, es mir garantieren?"

„Eine Garantie gibt es dafür zwar nicht, aber ich kann es dir versprechen."
...
„Ist das eines der Dinge wovor du Angst hast?"
„... Aber was wenn wir uns einmal als Gegner gegenüberstehen? Was wenn wir nicht mehr zu zweit gegen ein anderes Team kämpfen? Und wie soll es überhaupt noch Spaß machen, wenn unser Team dann nicht einmal mehr existiert?"

„Wir werden zwar nicht mehr das gleiche Team sein, aber ich werde auf deiner Seite stehen bis dorthin."

„So hab ich dich noch nie reden gehört, Kageyama."

„Sei still, boke!"

„Mein Traum sind die Olympischen Spiele."

„Ich glaub an dich, Shoyo, und ich... liebe dich.", flüstert Kageyama.

Mit diesen Worten im Ohr, schläft der Kleinere so ruhig wie schon lange nicht mehr ein, und träumt von den Olympischen Spielen, die er mit Kageyama gewinnen wird.
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677 Wörter

Ich nehme das als Ende der Present Story, ich möchte noch ein oder mehrere Kapitel aus der Zukunft schreiben. Nicht nach dem Manga, sondern so wie ich es mir für die Charaktere vorstelle bzw. wünsche.

Danke fürs Lesen und sorry für so einen kurzen Teil und die lange Funkstille! :3

GebrochenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt