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Till hielt in der Einfahrt der Winters. "Schreib mir einfach falls es Finn morgen nicht besser geht und ich dich wieder mitnehmen soll. Oder komm kurz rüber und sag es mir selbst, dann kannst du mir gleich sagen wie es Finn geht.", sagte Till zum Abschied. Manon reichte ihm ihren Helm und bedankte sich. Manon umarmte ihn diesmal nur flüchtig zum Abschied, dann beeilte sie sich zu Finn zu kommen.

Alin war zum Glück noch nicht da. Achim war noch auf der Arbeit und Ann saß bei Finn. Der hatte sich in sein Bett gelegt und sah wirklich totenblass aus. "Du siehst schrecklich aus, Finn. Wie geht es dir?", fragte Manon ihn. "Jetzt wo du dein unendliches Feingefühl an mir ausgelassen hast geht es mir gleich besser!", murmelte Finn. "Oh, entschuldige. Wie geht es dir wirklich?" "Scheiße.", war alles, was Finn noch sagte. Dann schloss er die Augen. Ann und Manon schlichen sich leise aus dem Zimmer. "Er hat gesagt, dass ihm übel ist, er Schwindel hat und, dass er sich einfach hundeelend fühlt.", erklärte Ann ihr auf dem Weg in die Küche. Während Ann einen Notfalleimer für Finn aus der Küche holte klingelte es. "Manon, gehst du bitte an die Tür.", bat Ann sie.

Ute, Tim und Alin standen vor der Tür. "Hallo. Danke, dass ihr Al mit nach hause gebracht habt!", sagte Manon. "Gar kein Problem. Wie geht es denn Finn? Er hat sich am Telefon wirklich nicht gut angehört.", fragte Ute besorgt. "Ihm geht es nicht so gut. Es sieht nach einer Grippe oder so aus.", erklärte Manon. "Dann wird er wohl nicht so bald wieder auf dem Beinen sein. Sollen wir Al morgen früh wieder mitnehmen?", bot Ute an. "Wenn das keine zu großen Umstände macht, dann gerne.", nahm Manon das Angebot dankbar an. Es wurde wirklich Zeit, dass sie den Führerschein machte. Dann könnte sie Alin zur Schule fahren wenn Finn krank war. "Gut. Dann kommen Tim und ich morgen gegen halb acht vorbei.", verabschiedete sich Ute. Manon bedankte sich nochmal und Al verabschiedete sich von Ute und Tim.

Den Nachmittag über saß Manon bei Finn im Zimmer. Finn schlief die meiste Zeit, doch wenn er aufwachte, dann war Manon immer zur Stelle mit Wasser oder sonstigem Zeug. Das hatte jedoch nicht nur für Finn Vorteile. Manon stellte fest, dass sie sich in Finns ruhigem Zimmer an diesem Nachmittag viel besser konzentrieren konnte. Sie fand tatsächlich mehrere vielversprechende Ansätze. In den nächsten Tagen würde sie diese nach und nach genauer ansehen und vielleicht war ja ein zielführender dabei. Mit dieser Gewissheit packte sie schon um sechs Uhr ihe Sachen zusammen. Al hatte den Nachmittag mit Ann und Tim am Spielplatz verbracht. Sie hatten Kastanien gesammelt und dann daraus Männchen und Tiere gebastelt. Al präsentierte Manon stolz sein Werk. Er hatte sechs Männchen gebastelt. "Das ist Papa.", erklärte er Manon und deutete auf das größte Männchen. "Das da sind ich, Mama, Finn und du", er deutete nacheinander auf vier der anderen. "Mama, Finn, du und ich", verbesserte Manon. "Jajaja", Al verdrehte die Augen. "Esel und so...", erinnerte Manon ihn. "Schon klar."

"Und wer ist das?", fragte Manon und deutete auf die sechste Figur. "Das ist Till. Wir haben ihn getroffen und ich habe ihm versprochen, dass ich ihm auch eine Figur mache. Aber eigentlich muss der Kastanien-Till hier bleiben. Der gehört doch zu uns!", erklärte Alin. Niedlich, dachte Manon, wie sehr Al schon an Till hing. Sie musste wirklich aufpassen, dass sie sich nicht auch noch in ihn verliebte. Sonst würde sie ja Probleme mit Al kriegen. Bei diesem Gedanken musste sie fast kichern. Doch sie verkniff es sich. Es wäre Al gegenüber nicht fair gewesen. "Gut. Du solltest Till seine Kastanienfigur dann aber wenigstens zeigen, oder? Du kannst ihn ja fragen, ob sie dann hier bleiben darf.", schlug Manon vor. "Okay. Dann gehen wir jetzt rüber.", beschloss Al.

So war das zwar nicht gedacht, dachte Manon, aber so konnte sie Till auch gleich bitten sie am nächsten Morgen wieder mit zur Schule zu nehmen. Finn sah noch nicht so aus, als könnte er am nächsten Tag schon aufstehen. Al nahm den Kastanien-Till und zog Manon an der Hand zur Tür. "Wir brauchen eine Jacke, Al", ermahnte sie ihn. Erstaunlicherweise zog er sich tatsächlich freiwillig eine an.

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