Chapter 71:

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Tammy P.o.V:

Nic zwang mich nicht zu reden. Im Gegenteil, stumm hielt er mich und strich mir immer wieder über den Rücken und meine Haare.

"Es ist alles gut, Sunshine. Das hab ich dir doch schon von Anfang an gesagt" , beruhigte er mich, doch so ganz fand ich meinen Frieden nicht. Hatte er es gewusst? Schon oder? Anders hätten seine Leute nicht dort aufkreuzen können. Warum hatte er mit mir denn nicht gesprochen?

"Woher wusstest du es?", fragte ich ihn und wischte mir die letzten Tränen weg. Er seufzte und sah kurz beiseite, während er mir die Hand auf die Wange legte.

"Ich hatte einen meiner Leute bei ihm als Spitzel eingeschleust. Er hatte mir Bescheid gegeben und so konnte ich dann die Polizei informieren", erklärte er mir und ich senkte verletzt den Blick. Ich hatte unglaubliche Angst gehabt, die Trance, der Schockzustand... ich wette, ich würde auch Albträume erleiden, nur weil er mich nicht vorwarnen konnte oder wollte?

Nic schien Gedankenlesen zu können, denn er sprach mich direkt drauf an:

"Ich konnte es dir nicht sagen. Deine Reaktion musste echt wirken. Es tut mir leid", flüsterte er, doch ich war trotzdem verletzt. Vielleicht reagierte ich über und bestimmt würden andere in dieser Situation anders reagieren, aber ich hatte solche Angst, hab sie immer noch und das nur weil er mich nicht vorwarnen wollte.

"Du hättest ja nicht alles sagen müssen, aber einfach was das ich ein wenig vorbereiteter war... ich glaub ich hatte schon lange nicht mehr solche Angst gehabt, Nic...", hauchte ich leise und blickte auf meinen Schoß. Er seufzte leise und zog mich an seine Brust.

"Es tut mir leid, ich wollte nur sichergehen, dass alles nach Plan läuft und dazu gehörte nunmal, dass du nicht Bescheid weißt, damit deine Reaktion echt war", flüsterte er und setzte mir einen Kuss auf den Kopf.

"Dein Vater hat mir gedroht, Nic", hauchte ich an seine Brust. Ich kam zwar immer noch nicht selbst damit klar, aber ich wollte nicht den selben Fehler machen wie Nic, in dem ich es verschwieg.

"Was meinst du?", fragte er mich sichtlich verwirrt und schob mich ein Stück von sich weg um mich ansehen zu können.

Tränen bildeten sich erneut in meinen Augen und ich begann zu zittern. Sein Vater machte mir eine Heidenangst, allein diese Drohung. Wenn ich mir vorstellte, welche Macht er besaß. Es musste ja nicht mal er sein, der die Drohung wahr machte... Er kannte so viele Leute. Ich begann immer mehr zu zittern und auch eine Schnappatmung hatte ich bekommen.

"Baby, hey..", hauchte Nic sanft und griff nach meinem Kinn und zwang mich ihn wieder anzusehen.

"Was hat mein Vater gemacht? Wie hat er dir gedroht?", fragte er mich erneut und ich konnte es nicht verhindern, dass eine Träne meine Augen verließ.

"Er will mich Tod sehen, Nic. Er wird mich umbringen und er wird nicht aufgeben bis er es geschafft hat...", hauchte ich leise und begann zu schluchzen. Nic wischte mir die Tränen von der Wange, während er mich jetzt wieder an sich zog und mich festhielt.

"Du weißt, dass ich das nicht zulassen werde, oder? Und wenn ich dich dafür selbst auf der Toilette bewachen lasse", antwortete er mir, doch ich hatte zu große Angst. Ich wollte ihm wirklich glauben, ich wollte wirklich glauben, dass mir nichts geschehen wird, dass Nic es schafft mich zu beschützen.

"Du hast ihn nicht gesehen, Nic. Den Ausdruck, den er im Gesicht hatte. Er wird es tun und wenn es das Letzte ist, was er tun wird", flüsterte ich und Nic zog mich noch näher. Uns beiden war bewusst, dass man mir im Moment nicht die Angst nehmen konnte.
Ich wusste nicht, ob man sie mir überhaupt nehmen kann.

"Okay, du bekommst zwei Bodyguards, die dich auf Schritt und Tritt bewachen werden, zusätzlich werden meine Männer ein Auge auf dich haben und ich bin ja auch noch da", erwiderte er und ließ mich tatsächlich sicherer fühlen.

"Das... das wäre sehr lieb von dir", schniefte ich und er schmunzelte.

"Ich hab dir gesagt, das ich nicht zulassen werde, dass dir etwas passiert."

Ich nickte, ja das hatte er mir schon mehrmals gesagt. Ich lächelte. Es machte mich glücklich zu wissen, dass er sich um mich kümmerte und das er mich ernst nahm.

Stumm blieb ich jetzt in seinen Armen und mit dem Kopf an seiner Brust liegen. Nic strich mir über meinen Rücken und spielte immer wieder mit meinen Haaren. Entspannung überkam mich.

Doch lange konnten wir den Moment nicht genießen, da gleich darauf der behandelnde Arzt das Zimmer betrat.

"Also Mr. King, ihrer Wunde geht's ganz gut, ihre Vitalwerte sind auch in Ordnung. Wir haben Ihnen zusätzlich zur Infusion ein Schmerzmittel verabreicht. Sie sollten wohl ein paar Tage hierbleiben", informierte er Nic.

"Danke, Doktor. Wäre es möglich schon eher zu gehen?", fragte Nic und ich sah ihn überrascht an. Er musste sich schonen und wenn der Arzt sagt, er solle hierbleiben, soll er das auch.

"Bis morgen würd ich sie schon gern noch zur Beobachtung hier behalten. Wenn es Ihnen jedoch morgen auch so gut geht, kann ich sie auf eigene Gefahr vorzeitig entlassen", erklärte er uns und Nic bedankte sich bei ihm.

"Ach und Doktor, ich würde gern veranlassen, dass Tammy heut Nacht hierbleiben kann", fügte Nic hinzu und überraschte mich erneut.

"Wir kümmern uns darum, Mr. King", erwiderte er und verließ anschließend den Raum.

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Ich hoffe das Kapitel gefällt euch.
Es ist ein wenig kürzer als sonst.
Lg LeV.

Addicted - to the wrong boy #Sommeraward18Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt