SECHSUNDDREIßIG

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~Hannah's PoV~

Heute war es soweit. In genau einer Stunden würde Kaden mich abholen kommen und wir würden den Abend zusammen verbringen.

Gerade kam ich frisch geduscht aus dem Badezimmer und hörte über meiner Musikbox Musik.
Ich trocknete ich ab, cremte meine Haut mit Bodylotion ein und streifte den hellblauen Jeansrock und das weiße Oberteil über meine Unterwäsche.

Danach setzte ich mich an mein Schminktisch und kümmerte mich um mein Make-Up.
Insgesamt kostete es mich eine halbe Stunde, da ich mich, keine Ahnung wie oft, mit dem Eyeliner vermalte. Und dazu kam noch, dass ich bei Songs von Beyoncé abging, als sei ich sie höchstpersönlich.
Zum Ende hin lockte ich meine Haare und kämmte sie durch.

Voilà, fertig war ich!

Mir blieben noch etwa zehn Minuten.

Ich legte meine Halsketten um den Hals und stopfte mein Handy, das verwendete Lipgloss, eine Packung Taschentücher und einpaar Geldscheine in meine Tasche.

Fünf Minuten.

Ein letztes Mal schaute ich mich im Spiegel an und prüfte, ob alles richtig saß und ich auch nichts vergessen hatte.
Anschließend verließ ich mein Zimmer und marschierte die Treppen hinunter. Im Flur zog ich mir weiße Sneaker an und stellte mich schonmal vor die Tür.

Mit jeder Sekunde, die näher zu 19 Uhr rückte, machte mich noch nervöser und meine Hände gegangen zu Schwitzen.
Ich atmete einpaar Mal tief ein- und aus, doch das brachte nichts. Meine Nervosität wollte einfach nicht verschwinden und wurde sogar schlimmer. Ich fing an mit den Beinen zu zappeln und hin und her zu laufen. Dabei leistete mein Herz ein Marathonlauf und machte die Situation noch unerträglicher.

Ein kurzer Blick aufs Handy verriet mir, dass ich noch drei Minuten hatte.

„Na, nervös?", hörte ich meine Mutter fragen, die in ihrem grauen Jogginganzug und einem unordentlichen Dutt vor mir stand und mich grinsend ansah.
„Nein, ich tu nur so.", antwortete ich sarkastisch und stöhnte auf. „Ist das normal oder reagier ich etwas über?".
Besorgt sah ich an und ernte ein belustigtes Lachen ihrerseits.

Langsam kam sie auf mich zu und nahm meine Hände in ihre.

„Mach dir keine Sorgen, es wird alles gut gehen. Ihr werdet euch einen schönen Abend machen und viel Spaß haben, okay?".
Unsicher strich ich mir eine lose Strähne hinter die Ohren. „Denkst du?".
„Ich denke es nicht nur, ich weiß es.", antwortete sie und tippte auf meine Nase.

Ich lachte und Mom tat es mir gleich.

„Danke, Mom."
Sie schenkte mir ihr Eintausend-Dollar-Lächeln und strich mir über die Wange.
„Gerne, mein Liebes.", erwiederte sie und sah mich einmal von oben bis unten an. „Du siehst übrigens wunderschön aus. Es würd mich nicht wundern, wenn du heute nicht mehr nach Hause kommen würdest."

Das hat sie gerade nicht gesagt oder? Doch, hat sie.

Angeekelt und empört zu gleich sah ich sie an. „Mom!".
„Ich sage nur, was wahr ist.", meinte sie und hob abwehrend ihre Hände.

Ungläubig verdrehte ich meine Augen und schüttelte den Kopf.

In dem Moment ertönte die Klingel und erschrocken sah ich zu meiner Mom.
„Er ist es!", sagte ich und mein Herz schlug häftig gegen meine Brust.
„Worauf wartest du noch? Los, mach die Tür auf!", befahl sie mir und lächelte mir noch ein letztes Mal zu, bevor sie im Wohnzimmer verschwand.

One BetWhere stories live. Discover now