VIERUNDACHTZIG

4.9K 109 51
                                    

~Kaden's PoV~

Sie hat gesagt, dass sie mich liebte.

Trotz allem, was passiert ist, liebte sie mich.
Ihr Hass auf mich war groß, die Liebe zu mir jedoch größer.
Sie liebte mich.

Und dennoch ließ sie mich allein.

Ich vergebe dir...aber ich kann nicht mit dir zusammen sein.

Entsetzt starrte ich ihr nach, während sie zügig davon lief.

Nein!
Es durfte einfach nicht enden. Nicht so.
Das konnte ich nicht zulassen.

„Wenn du mich liebst", schrie ich und lief einpaar Schritte auf sie zu, „dann gib uns noch eine Chance!".

Ruckartig drehte sie sich zu mir um und schaute mich aus wässrigen Augen an.

„Wenn du mich lieben würdest, hättest du es niemals so weit kommen lassen!"

Hannah biss sich auf die Unterlippe und schüttelte ungläubig den Kopf. Gerade öffnete ich meinen Mund um etwas zu sagen, doch sie kam mir zuvor.

„Du hättest es mir erzählen sollen, Kaden. Du hättest mit mir darüber reden müssen!", mit jedem Wort, dass sie aussprach, setzte sie langsamen einen Fuß vor den anderen." Und weißt du, was ich dann getan hätte? Die Sache zwischen uns beendet, bevor sie überhaupt richtig angefangen hätte.", schluchzte sie und stand nun weniger als einen halben Meter vor mir.
„Denn jetzt bin ich gebrochen und es ist deine Schuld!".

Ihre Worte fühlten sich an wie Messerstiche in mein Herz.

Mir war bewusste, dass sie wegen mir verletzt war. Es jedoch von ihr zu hören, ließ meine Schuldgefühle noch größer und mein Herz noch schmerzhafter fühlend werden.

„Ich sehe dir an,wie sehr es dir leid tut.", fing sie nach einer kurzen Pause an. „Und ich vergebe dir...jedoch nicht, weil ich darüber hinweg bin sondern weil ich sehe, wie du leidest."

Vorsichtig streckte sie ihre Hand mach mir aus und platzierte sie auf meine Wange. Mein Herz pochte so wild gegen meine Brust, dass es mir so vor kam, als würde man mir die Luft abschneiden.
Meine Augen musterten ihr ganzes Gesicht. Ihre zierliche Haut, die süßen Sommersprossen auf ihrer Nase, ihre vollen Lippen, die ich so gerne noch einmal auf meinen spüren würde. Nicht zu vergessen ihre atemberaubenden blauen Augen, in die ich mich vom ersten Moment an verliebt hatte.

Ich verspürte den Drang sie ebenfalls zu berühren, jedoch unterdrückte ich es. Ich hatte kein recht es zu tun.
Würde ich es tun, könnte ich womöglich diesen winzigen Moment der Zuneigung von ihr mir gegenüber zerstören.Und wer weiß, ob es überhaupt so einen Moment wieder geben wird..
Also blieb ich tatenlos und schaute sie einfach nur an.

„Es bricht mir das Herz dich leiden zu sehen, Kaden.", sagte Hannah und bohrte ihre Augen in meine. Sie begann langsam mit ihrem Daumen meine Wange zu streicheln.

Ich wollte die Augen schließen und zufrieden seufzen, tat es aber nicht.

„Denn ich liebe dich.", entschlossen nickte sie dabei mit dem Kopf, was mir ein schwaches Lächeln auf dem Gesicht zauberte. Sie liebte mich.

One BetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt