Back home - Kapitel 35 // Frohe Weihnachten

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Ich öffnete die Haustür und ließ Mario rein. 

"Hey." er gab mir einen Kuss auf den Mund und trat dann in den Flur. Pebbels kam direkt an gerannt um ihn zu begrüßen. Normalerweise ist sie zurückhalten Fremden gegenüber aber jetzt war sie völlig verändert. Mario stellte seine Tasche in den Flur und blickte sich um. 

"Schön ist es hier." 

Ich nickte zustimmend. "Willst du was trinken?"

"Gerne." 

Mario und ich liefen zusammen in die Küche. Aus dem Kühlschrank holte ich eine Flasche Wasser und stellte Mario ein Glas auf die Kücheninsel. Er schaute sich fasziniert um. Durch eine offene Schiebetür gelangte man direkt ins Wohnzimmer. Sein Blick blieb am Flügel hängen.

"Wer spielt von euch Klavier?" 

Ich reichte ihm das Glas. "Meine Mama und ich."

"Echt? Du musst mir was vorspielen. Bitte."

Seine goldbraunen Augen funkelten. Wie könnte ich diesem Blick bloß widerstehen. Schlimmer als wenn ein kleines Kind nach einem Lolly fragt. Ich umfasste sein Handgelenk und zog ihn zum Flügel. Ich klappte den Deckel hoch und setzte mich auf den Hocker. Mario stellte sich schräg hinter mich.

"Egal was ich spiele?" 

"Ja." raunte er mir ins Ohr.

Meine Hände glitten über die Tasten. Ton für Ton schloss sich zu einer Melodie zusammen. Meine Stimme setzte ein. Ich konnte es nicht unterbinden. Wenn ich spielte musste ich singen. Mein Bruder hatte es immer gehasst, weil es ihn angeblich nervte aber sein Problem war glaube ich, dass er nicht wie ich immer im Wohnzimmer Gitarre üben und spielen durfte wie ich. Na ja den Flügel kann man auch schlecht nach oben tragen.

I am insensitive, I have a tendency
To pay more attention to the things that I need.
Sometimes I drink too much, sometimes I test your trust,
Sometimes I don't know why you stay with me.

I'm hard to love, hard to love,
No, I don't make it easy,
I couldn't do it if I stood where you stood.
I'm hard to love, hard to love,
You say that you need me,
I don't deserve it but I love that you love me, good.

Meine Finger tanzten einen verflochtenen Tanz mit den Tasten. Die Musik nahm mich voll ein. Träumte mich hier weg. Ich war ganz in meinem Element. Vers um Vers verließ meine Lippen. 

"Wow." 

Selsbt unter dem bläulichen Bluterguss in meinem Gesicht konnte man sehen wie rot ich wurde. Eine unangenehme Hitze stieg in mir auf. Brachte mein Kopf fast zu explodieren. Zum Glück steht Mario hinter mir.

"Wie machst du das?" 

"Ich spiele komplett nach Gehör."

"Du bist so talentiert. Gibt es noch was das ich wissen müsste?"

Lachend schüttelte ich den Kopf. 

"Nein."

"Spiel noch was." bettelte er.

"Ok aber dann machen wir was anderes."

Wieder setzte ich die Finger auf die Tasten. Mit jedem Wort das ich sang festigte sich meine Stimme. Ich war kein Mensch der sich viel über Worte ausdrückte, Gefühle konnte ich viel besser in Musik ausdrücken. Viel mehr hinein interpretieren. Ich selbst sein.

Oh no, did I get too close?
Oh, did I almost see,
what's really on the inside?

All your insecurities
All the dirty laundry
Never made me blink one time

Unconditional, unconditionally
I will love you unconditionally
There is no fear now
Let go and just be free
I will love you unconditionally

So come just as you are to me
Don't need apologies
Know that you are all worthy

.....

Meine Finger zitterten etwas als ich sie absetzte. Langsam erhob ich mich und stellte mich wieder neben Mario. Er schaute mich mit offenem Mund an. 

"Du bist unglaublich."

Ich schüttelte lachend den Kopf. Marios braaune Augen strahlten mich an. Ich legte meine rechte Hand an seine Wange und schaute ihn an. Seine Bartstoppeln kratzen etwas unter den Fingerspitzen. Mit dem Daumen strich ich sanft über seine Haut. Mario lächelte mich sanft an. Er machte mich so glücklich.

Das knurren von seinem Magen unterbrach diesen schönen Moment.

"Hunger?" lachte ich.

Mario nickte.

"Was hälst du von Pizza und Film gucken?" fragte er mich.

"Perfekt." lächelte ich und suchte das Telefon. An der Pinnwand in der Küche hing ein Flyer von der Pizzeria hier um die Ecke. Mit beidem bewaffnet lief ich wieder ins Wohnzimmer. Mario saß im Schneidersitz vor dem Sideboard mit dem Fernseher und schaltete den Blu-Ray Player ein.

"Schatz was willst du essen?" fragte ich ihn.

"Pizza Hawaii und Pizzabrötchen mit Schinken und Käse gefüllt bitte."

Ich wählte die Nummer der Pizzaria und öffnete Mario die Schublade mit den ganzen Filmen damit er sich etwas aussuchen konnte. Dann erkläte ich dem Pizzamann unsere Bestellung und verabschiedte mich. Meine Blick wanderte über Marios Schulter, als ich seine Auswahl begutachtete versetzte mir alleine das Cover eine Gänsehaut. "Paranormal-Activity IV" und das bei einem Schiesser wie mir. Mein Vater schaute so was gerne aber ich? Nein. Mario hatte meinen Blick wohl gesehen und grinste.

"Ich beschütze dich auch."

"Du musst dann die nächsten zwei Nächte mich immer bis zum Klo bringen oder in die Küche wenn ich Durst habe." lachte ich.

"Ich passe auf dich auf, egal wohin du gehen willst."

"Aaaww." huschte es über meine Lippen und ein Grinsen breitete sich auf meinem Gesicht aus.

Mario stand auf und drückte mir einen sanften Kuss auf die Lippen. Vorsichtig strich er mir über die Wange und umkreiste den Bluterguss mit seinem Finger. Für den Moment schloss ich die Augen und genoss seine Berührung. Ich legte meinen Kopf auf seine Brust und sog seinen Duft ein.

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Ich wünsche euch allen frohe Weihnachten! :-* <33 und wunderschöne Feiertage! :-)

Danke an @Popcorn_x33 @TheresaWstefeld und @wonderland_02_ für die ganzen Votes in den letzten Tagen, dass freut mich so sehr :-) !!

XO feli

Next Stop München - Mario Götze FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt