Sophies Familiengeschichte

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Langsam schlenderte ich zu dem Baum, unter welchen meine Familie sass und auf mich wartete.
Ich wusste nicht, wie und wo ich anfangen sollte, ich hatte tausende Fragen und alle waren durcheinander.
Um mich zu ordnen, setzte ich mich einfach hin und lehnte mich an den Baum.
Sie bemerkten meine Unruhe und sie setzten sich alle mir gegenüber hin.
„Was ist los?", fragte meine Mutter besorgt.
„Ich war bei Brian, als ich plötzlich weggezogen wurde..", begann ich zu erzählen.
„Danach fand ich mich in einer düsteren Landschaft wieder. Eine Stimme sprach zu mir, ich sollte schon lange tot sein.
Mama, ich sah dein Verfolger, euer Mörder und Brians Vater.. Alles die ein und die selbe Person.", sagte ich niedergeschlagen.
„Prinzessin, das tut mir schrecklich leid.", sprach mein Vater und nahm mich in seine Arme.
„Wir hätten euch von Geburt an alles erzählen sollen, aber wir wollten euch schützen und ein normales Leben ermöglichen.", sagte Mama mit Schuldgefühlen.
„Mama, schon gut. Wir hatten ein schönes Leben.", tröstete mein Bruder sie. „Aber wir können ihr jetzt alles erzählen.", fuhr er fort.
Überrascht sah ich ihn an.

Er weiss alles?

„Du weiss alles?", fragte ich ihn.
Er nickte und gab als Antwort: „Ja, kurz bevor wir in den "Urlaub" gefahren sind, erzählten sie mir alles, da meine Verwandlung unmittelbar bevorstand."
Für mich klang das ziemlich verständlich und sinnvoll.
„Was weisst du über die weissen Wölfe?", fragte mich meine Mutter.
„Nichts, ausser dass alle tot sind.", fiel mir die Antwort aus dem Mund.
Meine Eltern schauten sich an, bis meine Mutter nickte und mein Vater anfing zu erzählen.
„Also Prinzessin, du musst wissen, dass es noch einen gibt.", fing er an.
„Was? Echt?! Wo ist er denn?", fiel ich ihm aufgeregt in Wort.
„Schätzchen, du musst mir zuerst zuhören, ohne mich zu unterbrechen."
Ich nickte und tat so, als ob ich meine Lippen schliessen würde und den Schlüssel wegschmeissen würde.
Er lächelte und fuhr mit der Geschichte fort.
„Die weissen Wölfe, waren zuständig, das Gleichgewicht zwischen den Wölfen und den Frieden auf der Erde zu erhalten. Ihre Sinne waren ein bisschen stärker, als bei den anderen. Sie hatten sogar eine zusätzliche Gabe bekommen. Diese Macht, wurde jedoch nie missbraucht und nur zum Wohle der Gesellschaft genutzt.
Einige der anderen Wölfe wurden eifersüchtig und wollten die Weissen vernichten, damit sie die stärksten waren. Die Herrscher.
Aus diesem Grund wurden es nach und nach immer weniger, bis zur ganzen Ausrottung.
Das jedenfalls denken alle.
Es gab eine Familie, welche untergetaucht ist und ein normales Leben führte. Sie mussten vorsichtig sein, denn sie hatten einen Verfolger. Die Eltern dieser Familie standen in Kontakt mit den Toten. Als diese sie warnten vor bevorstehender Gefahr, packte die Familie die Koffern und reisten weg. Aber es war zu spät. Sie wurden gefunden und getötet.
Aber nur die Familie und der Mörder selbst wusste, dass es eine Überlebende gab. Der Mörder bekam aber keine Gelegenheit mehr, denn am selben Tag wurde er selbst auch ermordet."
Mein Vater legte eine Pause ein.

Diese Geschichte ist ja grauenvoll.

Meine Neugierde gewann Oberhand und ich musste fragen, was denn mit der Überlebenden geschah.
Meine Familie lächelte mich an.
„Meine kleine.", begann Mama.
„Diese Überlebende bist du."
Trotz meines Verdachts, traf mich das wie ein Schlag ins Gesicht.

Brian hatte recht!

„Aber ich kann mich nicht verwandeln.", gab ich niedergeschlagen zu.
„Das wissen wir.", sagte mein Vater sanftmütig.
„Daran ist der Fluch schuld.", erklärte Alex.
„Sobald du zurück bist und der Fluch gebrochen wurde, kannst du an deiner Verwandlung arbeiten.", erklärte meine Mutter.
„Aber ich weiss nicht wie.", gab ich zu.
„Du bist nicht alleine. Du hast Brian und wenn du uns sehen willst, dann meditiere. Wir werden da sein.", beruhigte mich mein Vater.
„Ich habe noch so viele Fragen..", begann ich.
„Aber leider keine Zeit mehr.", vervollständigte meine Mutter den Satz.
Genau als sie das aussprach, fing alles an sich zu drehen und ich spürte, wie ich langsam weggezogen wurde.
Panisch schaute ich zu meiner Familie, welche eilig auf mich zu kamen.
Alex umarmte mich und wünschte mir alles Gute.
Meine Mutter nahm mich als nächstes in den Arm und verabschiedete sich von mir. „Wenn du uns sehen willst, wir sind immer bei dir."
Mein Vater nahm mich nun auch noch fest in die Arme. „Alle Antworten sind bei Eleanor. Du weiss wo, ich habe es dir einmal gezeigt."
Er liess los und ich sah alle noch einmal an. „Ich hab euch alle lieb!", rief ich, bevor ich verschwand.

White WolveWhere stories live. Discover now