Der Kampf

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Wir waren unterwegs zu dem Ort, welcher im Brief stand.

Den ganzen Weg sagte niemand ein Wort. Alle waren in Gedanken versunken.

Man konnte die Anspannung regelrecht spüren, welche jeder einzelne von uns ausstrahlte.

Wir hatten alle unsere Ängste.
Doch unsere gemeinsame Angst war es, dass alles schief ging und nichts mehr war wie vorher.

Brian, der neben mir lief, nahm meine Hand und drückte sie sanft.
Fragend sah ich zu ihm hoch, doch er lächelte mich nur an.

Dann schnappte sich jemand meine andere Hand. Es war James, der mich angrinste und mir zuzwinkerte.

Dankend drückte ich seine Hand und erwiderte den Druck von Brians Hand.
Damit wollten sie mir sagen, dass ich nicht alleine war, dass sie da waren und mir Kraft gaben.

Auf James' Schultern sass die kleine Liz, welche ihn nicht mehr aus ihrer Nähe liess.

Kurz bevor wir am Ort eintrafen, teilten sie sich auf und verschwanden als Wölfe im Wald.

Nicht alle werden mit uns auf der Lichtung sein. Einige waren versteckt und dienten als Überraschung.

Die Kinder positionierten wir am Waldrand. Sie waren Augenzeugen und falls alles schief ging, sollten sie fliehen und überall die grausame Geschichte erzählen.

Ein paar Erwachsene blieben bei ihnen und dienten als Schutz.
Auch James sollte vorerst bei ihnen bleiben.
Nur solange, bis die Situation klar war.

So kam es, dass ich ihn kurz vor der Lichtung in meine Arme zog, nachdem er Liz auf den Boden gestellt hatte.

„Pass gut auf dich auf.", flüsterte ich ihm ins Ohr.
Ein kleines Lachen in meinen Haaren erwärmte mein Herz.

„Mach dir keine Sorgen um mich, Kleine. Ich hab keine Angst zu sterben."

Erschrocken löste ich mich ein bisschen und sah ihm ins Gesicht.
Er zwinkerte mir zu und lächelte mich verschmitzt an.

Dann drückte er mich nochmals an sich, bevor er mich losliess.

„Bereit?", fragte Brian ihn.
„Bereit.", gab er als Antwort.

Brian nahm meine Hand, drückte sie sanft und zog mich auf die Lichtung.

Jason, Timon, der Mann von Rose und noch zwei weitere Wölfe traten mit uns aus dem Wald.

Gerade studierte ich daran rum, wie sein Name war, doch es wollte mir einfach nicht in den Sinn kommen.

Bist ja ne tolle Anführerin.

In meinen Gedanken machte ich mich gerade selbst ein sarkastisches Kompliment.

Auf der anderen Seite der Lichtung stand Josh. Sein dämliches Grinsen, welches ich am liebsten aus seinem Gesicht geschlagen hätte, konnte ich bis zu uns rüber sehen.

Auch er hatte einige Wölfe um sich herum und mein Gefühl sagte mir, dass dies nur ein kleiner Teil seiner Armee war.

Mein Blick huschte zwischen den Wölfen und Bäumen hindurch, auf der vergeblichen Suche nach Rose.

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