NEUNUNDZWANZIG

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Eine willkommene Wärme breitete sich von meiner Taille über meinen gesamten Körper aus. Zufrieden kuschelte ich mich tiefer ins Kissen, auch wenn meine Liegeposition etwas unbequem war.

Gerade war ich wieder kurz davor weg zu dämmern, als ich plötzlich etwas auf meinem Kopf fühlte. Irritiert öffnete ich die Augen, um sie kurz darauf wieder zu schließen, da mir die Sonne direkt entgegen strahlte. Weswegen mir ein mürrischer Laut über die Lippen kam. Dieser wurde direkt von einem Maunzen erwidert, welches aus der Nähe meines Kopfes kam.

Blinzelnd öffnete ich die Augen und setzte mich leicht auf, wobei Elias Arm von meiner Taille zu meiner Hüfte rutschte. Dieser lag schlafend hinter mir auf seiner Couch. Auf seinem Bauch hatte Percy es sich bequem gemacht, welcher mich jetzt vorwurfsvoll anblickte. Er hatte wohl versucht sich auch auf mich aus zu strecken, da mein Kopf eben noch neben ihm gelegen hatte.

Ich war tatsächlich an Elias gekuschelt eingeschlafen. Ein leichtes Lächeln schlich sich auf meine Lippen, als ich den schlafenden Elias mit seinem Kater auf seinem Bauch beobachtete. Die beiden passten wirklich gut zusammen.

Vorsichtig löste ich Elias Arm von mir und stand auf, um mich ausgiebig zu strecken. In Jeans auf einer Couch zu schlafen war nicht gerade die angenehmste Variante. Auch wenn ich mir deutlich Schlimmeres vorstellen konnte, dachte ich mit einem erneuten Blick auf Elias. Bis mir die Uhr hinter ihm auffiel.

„Oh shit", entfuhr es mit.

„Au", mit schmerzverzerrtem Gesicht führ Elias aus dem Schlaf hoch. Mein Ausruf hatte Percy wohl so sehr erschreckt, dass er seine Krallen ausgefahren hatte. „Du hattest auch schon mal nettere Methoden mich zu wecken Percy."

„Tut mir leid", räusperte ich mich und musste dabei feststellen, dass meine Morgenstimme definitiv nicht so gut klang wie Elias. „Ich hab ihn wohl erschreckt."

Elias verwirrter Blick traf mich und kurz schien er zu überlegen. „Die zweite Flasche Wein war gestern wohl doch zu viel", seufzend fuhr er sich mit den Händen übers Gesicht. Seine Brille lag neben der Couch auf dem Boden. „Wie spät ist es?"

„Sagen wir mal so, den Preis für den pünktlichsten Chef wirst du heute nicht mehr gewinnen. Es ist kurz nach halb zehn."

„Ach du Scheiße", entfuhr es Elias. „Wir haben um zehn ein Meeting."

„Wir?"

„Ja, du sollst eigentlich auch dabei sein."

„Ich kann doch so nicht in ein Meeting. Meine Klamotten sind total verknittert und mein Gesicht sieht bestimmt schrecklich aus."

„Du siehst gut aus Pandabärchen", Elias war zu mir gekommen und hatte mir eine Hand auf die Wange gelegt. „Einmal unter den Augen langfahren, kurz die Haare durchkämmen und schon sieht dir keiner mehr an, dass du die Nacht mit mir auf der Couch verbracht hast."

„Flasche", lachte ich leise auf und konnte meinen Blick nicht von seinen Augen lösen, bis Elias sich wieder etwas entfernte.

„Wo mein Bad ist weißt du ja. Wir sollten uns wirklich etwas beeilen."

Als ich nach meiner Katzenwäsche zurück kam hielt Elias mir einen Thermobecher mit Kaffee entgegen.

„In zwei Minuten können wir los", meinte Elias und begab sich ins Bad. „Kannst du Percy bitte sein Futter geben? Es ist in dem Schrank unter der Spüle."

Also füllte ich den Napf und schnappte mir dann meine Tasche, die seit gestern Abend auf einem der Küchenstühle stand. Percy kam angelaufen, rieb seinen Kopf kurz an meinem Bein und begann dann zu fressen.

„So gern ich diesen Anblick auch hab, ich muss ihn leider unterbrechen, denn wir müssen wirklich los", Elias war aus dem Bad zurück, nahm mir den Thermobecher aus der Hand und steuerte die Wohnungstür an.

„He, ich dachte das wäre mein Kaffee", protestierte ich spielerisch und folgte ihm.

„Ach mein, dein", wank Elias ab.

Kurzes Treffen am TagWhere stories live. Discover now