Kapitel 43

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•Marthas Sicht•
„Er ist wach. Aber überfordern sie ihn nicht sofort mit komplexen Dingen, okey?" ein Arzt kam zu mir und sah mich an. Sofort sprang ich auf. „Wie ist die OP verlaufen?" ungeduldig trat ich von einem Bein aufs andere. „Ganz gut. Ich denke wir haben alles so weit richten können. Aber bitte tun sie mir den Gefallen und passen auf das er sich diesmal ordentlich schont. Noch eine Operation an diesem Knie ist schwierig." ernst sah er mich an. Ich nickte: „Okey. Bekomm ich hin." grinste ich und lief an ihm vorbei. Ich klopfte und trat ein, doch Tills Bett war leer. Suchend Blickte ich mich um. „Ich bin hier." ruhig und leise klang seine Stimme durchs Zimmer. Ich ging ein paar Schritte und schloss die Tür. Till stand am Fenster und sah nach draußen. Die Sonne stand schräg am Himmel und warf ein warmes Licht herein. „Du sollst doch dein Knie ruhig halten." schimpfte ich leicht und ging näher. Er trug ein schwarze Jogginghose und einen Pullover. Wie und vorallem wann hatte er sich bitte angezogen?! „Sie sind nicht da, oder?" obwohl er keinen Namen nannte, wusste ich von wem er sprach- seiner Mutter und seinen Geschwistern. Ich schüttelte den Kopf, bis mir einfiel das er das gar nicht sehen konnte, weil er mit dem Rücken zu mir stand. „Nein." vorsichtig stellte ich mich neben ihn und griff nach seiner Hand die auf dem Fensterbrett lag. Er schwieg und sah den Autos zu die eilig von A nach B fuhren. „Irgendwie hatte ich Hoffnung...Hoffnung das sie doch kommen." ich sah wie er tief Luft holte und dann meine Hand fester drückte. Ich streichelte mit meinem Daumen leicht seinen Handrücken. „Aber ich müsste wahrscheinlich ins Koma fallen, damit hier irgendjemand auftaucht." wütend schlug er mit der Hand gegen das Fenster und lies sie liegen. Ich sah die Verzweiflung in seinen Augen, die Enttäuschung. Vorsichtig legte er seine Stirn gegen die Hand am Fenster. Ich lies ihm den Moment der Ruhe. Hielt einfach nur seine Hand. „Danke das du da bist." er drehte seinen Kopf leicht in meine Richtung und stellte sich dann wieder aufrecht hin. Ich sah ihn an. Seine Augen fesselten mich, transportierten mich sofort wieder in eine andere Welt. Eine bessere Welt. Ich spürte seine Hand im meiner, fühlte seinen Schmerz den er in sich trug. Er entlastete sein neu operiertes Knie noch etwas mehr als er es eh schon. „Alles gut?" fragte ich, löste meinem Blick aber nicht von ihm. „Alles bestens." flüsterte er, lies meine Hand los nur um mir kurz darauf eine blonde Strähne aus dem Gesicht zu streichen. Seine Berührung löste in mir ein kribbeln aus, das ich nicht beschreiben konnte, aber ich wollte mehr. Ich ging einen Schritt auf ihn zu, stand nun ganz nah vor ihm. Sah leicht zu ihm auf. Mein Herz schlug unregelmäßig und drohte zu stolpern. Vorsichtig legte Till seine Hand an meine Wange. Sein Daumen fuhr langsam über meine Unterlippe. Wir atmeten die selbe Luft, das verlangen ihn zu küssen wuchs ins unendliche, doch ich traute mich nicht. Was ist wenn er das nicht wollte? „Fuck man, Martha. Jetzt küss mich endlich." hauchte er und ich schloss ohne groß darüber nachzudenken die Lücke zwischen unseren Lippen. Mein Puls schien zu eskalieren und ich vergaß wie man atmete. Das Gefühl was sich in mir ausbreitete war schöner als alles was ich je gefühlt hatte. Besser als alles was man sich vorstellen konnte. Seine warmen, rauen Lippen auf meinem brachten mich komplett aus der Fassung, machten mich süchtig. Ich vergrub meine Hände in seinen Haaren und zog ihn näher an mich heran. Ich merkte wie er seine Lippen leicht öffnete, spürte sein schnell schlagendes Herz an meiner Brust. Vorsichtig lösten wir uns, holten Luft, sahen uns einfach nur an. Er legte seine Stirn gegen meine, seine Hände wanderten zu meiner Taille, hielten mich fest. Meine Wangen glühten, ich sah das Funkeln in seinen Augen, das Lächeln auf seinen Lippen. Er war so wunderschön!

I don't wanna lose control! ||Tillartha FfWhere stories live. Discover now