Ein großes Versprechen

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Kapitel 6

Am nächsten Morgen hatte ich Kopfschmerzen und sie hatte mir immer noch keine Antwort geschickt. Anscheinend hatte ich sie wirklich gekränkt. Ich fühlte mich mies und schuldig, schließlich wäre ja eigentlich viel dran, in so einem Käfig zu schlafen. Und sie war sogar so lieb eine Decke dazuzulegen, das hatte ich gestern überhaupt nicht zu schätzen gewusst.

Ich recherchierte ein wenig über BDSM und fand ein paar spannende Artikel. Das Gefühl, dass ich hatte, als ich geschlagen wurde und den Schwanz gelutscht hatte, schien Subspace zu heißen. Ein Gefühl der völligen Hingabe. Und ich wollte dieses Gefühl so schnell wie möglich wieder fühlen. Aber ich wusste, dass ich dann nicht mehr mit Rebecca so umgehen durfte. Sie hatte auch ihre Bedürfnisse und während ich darauf vertrauen musste, dass sie stoppte, wenn sie mich schlug und ich das Codewort sagte, musste sie darauf vertrauen, dass ich ehrlich war und nicht einfach wegrannte.

Ich ging ins Fitnessstudio um einen klaren Kopf zu bekommen, aber irgendwie fühlte ich mich sehr schwach an, sodass ich schnell wieder aufhörte. Ich ging zurück in die Umkleidekabine und kontrollierte zuerst mein Handy. Und tatsächlich. Rebecca hatte geantwortet.

Sklave,

sei um 18:00 Uhr bei mir. Pünktlich.

Herrin Rebecca

Ich konnte mir ganz genau vorstellen, wie ernst sie dabei guckte und wie gebieterisch ihre Statur dabei sein musste. Ohne etwas dagegen tun zu können, musste ich lächeln. Ich drehte um und ging dann doch noch in den Kraftraum, denn jetzt fühlte ich mich wieder stark und gewollt.

Um 18:00 Uhr klingelte ich an ihrem Haus. In der einen Hand hatte ich einen Strauß Blumen, in der anderen eine Flasche Rotwein – eine Sorte, die sie bestimmt mochte, denn die gleiche Flasche hatte ich in ihrer Küche gesehen, als ich das erste Mal hier war.

Als sie öffnete und mir in die Augen blickte, konnte ich diesen Blick nicht lange ertragen und starrte daher auf den Boden.

»Es tut mir leid, Herrin. Bitte vergeben Sie mir – ich war verletzend und unhöflich und das haben Sie nicht verdient.«

Sie nahm mir die beiden Geschenke ab und ich fiel sofort auf meine Knie und küsste ihre nackten Füße zur Begrüßung.

»Komm mit«, sagte sie und setzte sich auf das Sofa. »Setz dich auf den Sessel. Ich muss mit dir reden.«

Ein eiskalter Schauer lief mir über den Rücken. Wenn eine Frau mit einem reden musste, dann hieß es nie etwas gutes.

Ich setzte mich und blickte sie erwartungsvoll an.

»Du bist wie jeder andere Mann, dem ich begegne«, begann sie. »Du bist fasziniert von meiner Schönheit, du lässt dich von mir demütigen, aber wenn du abgespritzt hast, wirst du zu einer völlig anderen Person.«

Ich wollte ihr etwas anderes sagen, dass es doch nicht stimmte, aber das war gelogen. Der Grund, warum ich sie immer besucht hatte, war ja schließlich gewesen, sie nur zu verführen und ins Bett zu bekommen.

»Weißt du wie einsam mich meine Schönheit macht? Die Männer spielen mir ihre Untergebenheit nur vor und ich kann nicht darauf vertrauen, dass es bei dir anders ist.«

Ich riss meine Augen weit auf, weil es sich so anfühlte, als würde sie mit mir Schluss machen wollen. Was komisch wäre, weil wir ja nicht einmal zusammen waren. Trotzdem trat kalter Angstschweiß aus mir aus und ich spürte ein komisches Gefühl im Magen.

»Einzig und allein deine SMS und deine Anwesenheit jetzt gerade, zeigt mir, dass du es vielleicht doch ernster meinst, als du gestern Abend gesagt hast. Was ist passiert? Was hat dich umstimmen lassen?«

Verborgene Lust: Eine Femdom-GeschichteWhere stories live. Discover now