Did the heartbreak change me? Maybe

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Jo


Wie erstarrt sehe ich Hailey hinterher. Das hat sie gerade nicht wirklich gesagt, oder? Ich fühle mich, als wenn jemand mit einer Hauswand auf mich eingeschlagen hat. Was hast du getan Harding? Ich seufze einmal tief und gehe auch zurück in die Wohnung. Von Hailey ist nichts mehr zu sehen, sie hat sich vermutlich in ihrem Zimmer eingeschlossen. Dafür kommt Talia gerade nur mit der Bettdecke um sich aus dem Schlafzimmer. Ich rolle meine Augen, schließlich ist niemand hier, der ihre schauspielerische Leistung zu würdigen wüsste. Gleich darauf zeigt mir der Umstand, dass Talia sich suchend umsieht, dass ich recht mit meiner Vermutung hatte, dass sie absichtlich so leicht, besser gesagt gar nicht bekleidet in den Wohnbereich kommt. "Wo ist die Schlampe? Kannst du sie nicht einfach raus werfen?" fragt sie mich gleich. "Sie ist vermutlich in ihrem Zimmer, hier ist sie auf jeden Fall nicht," gebe ich eher gleichgültig zurück, "...und du wirst ihr Respekt entgegen bringen so lange sie hier ist," zische ich hinterher. "Ich will nicht noch mal hören, dass du einen meiner Gäste als Schlampe oder was auch immer betitelst. Wenn du dich nicht beherrschen kannst, .... da ist die Tür und komm erst wieder, wenn du dich entweder zu benehmen weißt oder wenn sie nicht mehr hier ist." Talia's Augen werden groß und ihr Gesicht kreidebleich. Sie ist es nicht gewohnt, dass ich dermaßen deutliche Worte über ihr Benehmen verliere. Schnell kommt sie auf mich zu und schlingt ihre Arme um mich, wobei sich die Decke in Richtung Boden verabschiedet. Sie schmiegt ihren nackten Körper an mich, ich jedoch drücke sie leicht von mir weg, was sie dazu veranlasst zu schmollen. Genervt rolle ich erneut die Augen. "Schatz, es tut mir leid. Komm mit ins Schlafzimmer, ich mache es wieder gut." Jetzt drücke ich sie endgültig von mir, auch meine Geduld ist begrenzt, auch wenn ich bis jetzt nie einen Ton gesagt habe. "Ich kann nicht, ich muss noch arbeiten," erwidere ich leise, was ihr Schmollen sofort in Wut übergehen lässt. "Lass Hailey doch im Knast verrotten, schließlich hat sie dich einfach so verlassen, wobei ich mir sicher bin, dass du sie sonst eines Tages verlassen hättest, schließlich kann man es mit ihr auf Dauer nicht aushalten." War ich gerade noch willens, einzulenken, schießt jetzt lodernde Wut in mir hoch. Ihre Anmaßung kann ich nicht einfach so stehen lassen. "Ich glaube, es ist besser, wenn du jetzt gehst, sonst komme ich nicht mehr zum Arbeiten," erwidere ich dennoch ruhig. "Aber fürs Protokoll, hätte sie mich nicht verlassen, wären wir mit Sicherheit immer noch zusammen und inzwischen vermutlich verheiratet, vielleicht sogar mit Kindern," lasse ich sie noch süffisant wissen. Im nächsten Moment habe ich ihre Hand im Gesicht und sie rauscht wütend ins Schlafzimmer. Zehn Minuten später kommt sie wieder heraus. "Vielleicht sollte ich den Kurztrip, den wir geplant hatten, alleine antreten, was meinst du?" fragt sie mich biestig. Es ist mir klar, dass Talia mich nur eifersüchtig machen will, schließlich kenne ich sie gut genug um zu wissen, dass sie alles anflirten wird was nicht bei Drei auf dem Baum ist. Aber der Schuss geht nach hinten los. "Warum buchst du nicht gleich einen längeren Urlaub?" frage ich lächelnd, "dann kann ich arbeiten und bin schneller mit allem durch. Wenn du zurück bist, ist vermutlich schon alles überstanden." "Als wenn ich mir das leisten könnte," gibt sie sauer von sich. "Schick mir alles, ich überweise dann den Betrag," gebe ich innerlich aufstöhnend von mir. Sogleich überzieht ein Strahlen ihr Gesicht. "Egal wohin?" versichert sie sich noch schnell. "Ja, ist mir egal und buch am besten gleich vier Wochen." Talia springt mich an und knutscht mich ab, was ich eher unwillig über mich ergehen lasse. Im nächsten Moment ist sie auch schon aus der Tür verschwunden und ich wende mich ab, um mein Arbeitszimmer aufzusuchen. Schließlich habe ich nicht nur die Pro Bono Fälle, sondern auch meine regulären aus meiner Kanzlei zu bearbeiten.

In meinem Arbeitszimmer angekommen, schließe ich die Tür. Ich will ein paar Anrufe tätigen und die soll Hailey nicht unbedingt mitbekommen. Als erstes rufe ich das Büro der Pflichtverteidiger an. Ich will einen unabhängigen Gutachter den Rucksack untersuchen lassen, da ich mir sicher bin, dass die Polizei hier mehr als schlampig gearbeitet hat, schließlich steht für die die Verdächtige fest und das ist in dem Fall Hailey. Wenn ich beweisen will, dass sie unschuldig ist, brauche ich den Gutachter. Blöderweise hat Jameson schlechte Laune und teilt mir mit, dass sie hierfür keine Mittel haben und schließlich hat die Polizei die Beweismittel ja schon untersucht. Ich schnaube nur und lege auf. Gerade will ich den nächsten Anruf tätigen, da ruft mich meine Mom an. War ja klar, dass sie den Besuch nicht einfach kommentarlos stehen lässt. "Wieso warst du mit Hailey bei mir und warum hatte sie die ganzen Verletzungen?" kommt sie auch sofort auf den Kern zu sprechen. "Mom, ich ...," "seid ihr etwa wieder zusammen? Warum lässt du zu, dass sie so zugerichtet wird?" Ich seufze auf. "Mom, wenn du mich ausreden lässt, erkläre ich dir alles. Hailey .... hat ein paar Dummheiten gemacht und sie wurde erwischt. Ich hab dir doch erzählt, dass ich einen Monat für das Büro der Pflichtverteidiger arbeiten muss, da dieser alte geile Sack seine Griffel nicht bei sich behalten konnte..." "Jo, achte auf deine Sprache," fällt mir meine Mutter ins Wort. Ich stöhne auf, was mir ein zurechtweisendes Räuspern von ihr einbringt. "Auf jeden Fall war keiner mehr überrascht als ich, als ich dann bei Gericht war und plötzlich Hailey neben mir gesessen ist. Auf jeden Fall wird ihr vorgeworfen, zwei Kilo Kokain mit der Absicht die zu verkaufen mit sich geführt zu haben." Hier werde ich von einem Keuchen meiner Mutter unterbrochen. "Hat ... hat sie es getan?" fragt sie leise. "Nein," sage ich voller Überzeugung. "Sie hat gesagt sie wusste nicht, dass das Kokain in ihrem Rucksack war und ich glaube ihr. Ich hab sie dann gegen Kaution raus geholt und jetzt wohnt sie vorrübergehend bei mir." "Wie hoch war die Kaution?" fragt sie weiter. Ich nehme einen tiefen Atemzug, gleich wird die Hölle über mich herein brechen. "Ich .... eine halbe Million..." "BITTE WIE VIEL???? Ich dachte du willst nichts mehr von ihr wissen, danach hört sich das aber nicht an. Warum wohnt sie bei dir? Ich hoffe, du willst nicht ..." "Nein Mom, wo denkst du hin? Ich will nicht ... der blöde Richter hat die Auflage erlassen, dass sie bei mir unterkommen muss oder sie müsste bis zur Verhandlung im Gefängnis bleiben und das konnte ich ihr nicht antun. Immerhin waren wir uns mal sehr nahe, auch wenn das Ende nicht schön war." Jetzt seufzt meine Mom, schließlich hat sie alles mit bekommen. Wie enttäuscht ich war, als Hailey sich immer mehr von mir entfernt hat und nur noch mit ihrem Bruder und ihrem Vater rum gehangen hat. "Im Nachhinein habe ich auch heraus gefunden, dass die Blondine, mit der mich Hailey erwischt hat, von ihrem Vater bezahlt wurde." "Schatz wirklich? Das hast du nie erzählt. Weiß Hailey das?" Ich stöhne auf, ich hoffe nicht. Wenn sie es wusste dann habe ich mich total in ihr getäuscht und das kann nicht sein. Ich werde sie aber auch nicht darauf ansprechen, da es jetzt nicht mehr wichtig ist. Meine Mom verabschiedet sich mit der Ankündigung, uns an einem der nächsten Tage zu sich zum Essen einzuladen.

You left my hearth alone! (GxG)Where stories live. Discover now