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Hermine flohte wieder nach Hogwarts. Seit fast drei Wochen ließen sie die Schule nun neu erstehen. Es war gut gewesen, dass sie letzte Woche zu Harry und Ginny gezogen war. Endlich kehrte wieder Ruhe ein. Molly bedauerte ihre Entscheidung, konnte es aber gut nachvollziehen, war Hermine doch mittlerweile wie eine Tochter für sie.

Erschöpft begab sich Hermine wieder in die Bibliothek. Seit fünf Tagen versuchte sie jetzt schon, diese wieder in einen nutzbaren Zustand zu versetzten. Sämtliche Mauern, Fenster und Regale standen wieder. Nun untersuchte sie jedes einzelne Buch auf Schäden. Bücher mit einem Eigenleben sollten nicht beschädigt an Erstklässler ausgegeben werden. Wer weiß was dann passieren würde. 

Sie hatte mittlerweile mit Minerva gesprochen und sich für die Prüfungen angemeldet. Und so war der Druck noch gestiegen. Jeden Abend saß sie bis zur Erschöpfung da und versuchte den Stoff des letzten Jahres zu verstehen. Durch ihre Abenteuer mit Harry und Ron, war sie ja nicht einen Tag in der Schule gewesen. Sie wollte nur noch ihren Abschluss in der Hand haben. Ihr war es mittlerweile egal, ob sie überall die Bestnote erreichte. Sie wollte dieses Kapitel abschließen und dann irgendwo zur Ruhe kommen. Minerva hatte ihr angeboten die Bibliothek zu übernehmen. Es wäre eine Tätigkeit die ihr liegt und sie hätte genug Zeit für sich. Sie hatte nicht vor sofort mit dem Studium zu beginnen und zog das Angebot jeden Tag etwas mehr in Betracht. Waren die Bücher doch ihre besten Freunde. 

Wie mittlerweile jeden Morgen war sie für zwei Stunden im St. Mungos gewesen. Sie hatte an Snapes Bett gesessen und ihm die Zusammenfassung ihrer Aufgaben vorgelesen. So konnte sie ihre Aufzeichnungen nochmal durchgehen. Wie oft wünschte sie sich seine Stimme zu hören und wenn er sie einfach nur korrigieren würde.

Ihre Freunde konnten schon lange nicht mehr nachvollziehen, warum sie jeden Tag ins Krankenhaus ging. Zumindest Harry und Ginny ließen sie mit diesem Thema aber in Ruhe. Bei Ron hatte sie nicht so viel Glück. Er konnte nicht verstehen, dass sie ihn nicht wollte. Er verhöhnte sie, ob sie sich in die Fledermaus verliebt hatte.

Doch keiner Verstand, dass die Zeit im Krankenhaus ihre einzige ruhige Phase war. Sie konnte reden und ihre Gedanken sortieren, ohne unterbrochen zu werden oder Missverständnis zu ernten.

"Mine?" hallte Lunas verträumte Stimme durch die Bibliothek. "Ich bin mit meiner Aufgabe fertig. Minerva meint, ich könnte dir vielleicht helfen. Bei der Anzahl an Schlickschlupfen hier scheint das ja nötig zu sein. Du denkst zu viel nach." 

Hermine musste lächeln, Luna gehörte zu den wenigen, die sich kaum verändert hatten. Sie arbeitete gerne mit ihr zusammen und Luna wusste wie man Bücher behandelt. Sie strahlte übers ganze Gesicht, als sie ihr erzählte, dass sie nun mit Neville zusammen war und dieser sich auch mit ihrem Vater gut verstand.

Am Abend zog sich Hermine wieder zurück und lernte, bis sie am Schreibtisch sitzend erschöpft einschlief. Sie träumte von der Schlacht und wie Snape in der heulenden Hütte vor ihr lag. Blutüberströmt und röchelnd. Kurz vor seinem letzten Atemzug.

Weinend wachte sie auf und ging duschen, wenn die Alpträume nicht bald aufhörten, wurde ihr Schlafpensum gefährlich. Da sie eh nicht mehr schlafen konnte, beschloss sie zu essen und eher zu Snape zu flohen. 

Nach der SchlachtWhere stories live. Discover now