Kapitel 8: Cole

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Als ich am nächsten Morgen aufwachte, hatte ich irgendwie schon so ein Gefühl, dass heute mehrere Dinge seltsam waren. Es fing auch direkt damit an, dass ich einen Zettel an Kais Tür kleben fand, der mit lauter Herzen verziert war. Gerade wollte ich mir durchlesen, was drauf stand, als sich die Tür öffnete und Kai heraustrat. 

,,Was machst du da?", fragte er und folgte meinem Blick. ,,Und was ist das?"

,,Keine Ahnung, hing dort."

Er riss den Zettel von der Tür, las ihn sich durch und zerknüllte ihn. ,,Lass uns runter gehen."

Während wir runter gingen, warf ich ihm die ganzen Zeit fragende Blicke zu. ,,Und was war das nun für ein Zettel?"

Kai seufzte. ,,Irgend so ein Liebesgedöns von Skylor."

,,Von wem?"

,,Meiner Ex. Das ist die mit den orange-roten Haaren."

,,Schon lustig, dass auch sie hier auf diese Akademie geht."

Er zuckte mit den Schultern. ,,Ich frage mich eher, woher sie wusste, wo sich mein Zimmer befand."

Da ich ihn nicht weiter mit seiner Ex belästigen wollte, wechselte ich das Thema. ,,Und wie war gestern Abend dein Treffen mit diesem Morro und Sensei Garmadon?"

,,Schräg. Während ich ihm die Wahrheit erzählt habe, meinte Arashi, dass es genau andersherum gewesen wäre."

,,Und wem hat er letztendlich geglaubt?"

,,Mir, weil er von Lloyd die Wahrheit erfahren hatte."

,,Und trotzdem musstest du die Strafarbeit machen?"

,,Ja. Weil ich seiner Meinung nach nicht auf Arashis Herausforderung hätte reagieren sollen." Er verdrehte die Augen. ,,Wenn ich erstmal ein Samurai bin, wird er schon sehen, dass es mein gutes Recht war, diese Herausforderung anzunehmen."

,,Du hast dich bereits jetzt schon entschieden?", fragte ich erstaunt.

,,Na, ein Sōhei will ich ganz sicher nicht werden. Und Ninja, ach ich weiß nicht. Dieser Garmadon würde mich zu sehr nerven."

,,Ich kann mir vorstellen, dass Arashi genauso denken wird."

,,Gut. Dann können wir unser Duell ja dort weiter ausführen!"

° ° °

,,Wo ist eigentlich deine Schwester?"

Kai zuckte mit den Schultern. ,,Vermutlich bei Walker."

Ich verzog das Gesicht. ,,Irgendwie finde ich den etwas nervig."

,,Nicht nur du."

Kai und ich hatten uns in den angrenzenden Wald, von dem wir umgeben waren, zurückgezogen. Nun waren wir allerdings auf den berüchtigten Drahtzaun gestoßen, den kein Schüler überqueren durfte. 

,,Hier ist wohl Endstation."

,,Ich würde weiter gehen, aber ich habe keine Lust auf eine weitere Strafarbeit", meinte Kai und sah durch die Löcher des Zaunes auf die andere Seite. ,,Diese Dämonen haben mir meinen Vater genommen. Sollte ich sie je zufassen bekommen, werde ich keinen einzigen am Leben lassen."

Ich schluckte. ,,D-Darf ich fragen, was damals passiert ist?"

Er wandte sich vom Zaun ab und ging nach rechts. Ich folgte ihm. ,,Es geschah damals vor zehn Jahren, die blaue Nacht, du weißt, was geschehen ist. Ganze Dörfer und Städte standen in blauen Flammen. So auch unser Haus."

,,Und deine Mutter? Ist sie auch-"

Er schüttelte den Kopf. ,,Unsere Mutter ist weggegangen, bevor unser Haus in Flammen aufging. Bis heute wissen wir nicht, wo sie steckt. Oder ob sie überhaupt noch lebt."

Ninjago: Blaue FlammenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt