𝚝𝚑𝚎 𝚘𝚗𝚎 𝚠𝚒𝚝𝚑 𝚝𝚑𝚎 𝚋𝚎𝚜𝚝 𝚍𝚊𝚢.

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P.o.V.:Aleyna

Nervös sah ich um mich herum und wartete. Gleich müsste sie da sein. Wir waren schon in dem Restaurant in dem wir uns verabredeten. Ethan ist auch gekommen, weil wir ihn eingeladen hatten. »Was ist los?«, fragte Ethan mich nach einer Weile. »Ich hab so Angst, dass mich Kerems Schwester nicht mag. Aber richtig unnormal viel Angst. Denkst du, dass das was ich an habe in Ordnung ist? Ist das für ihren Geschmack vielleicht hängengeblieben oder so?«, verzweifelte ich. »Ich habe zwar selber keine Ahnung wie sie drauf ist aber ich bin mir sicher sie verurteilt dich ganz bestimmt nicht wegen so etwas« »Aber sie selber achtet richtig auf sich selbst. Ich hab sie schon mal gesehen und sie sah richtig schön aus. Also so richtig heftig. Einfach bombastisch« »Sie sieht aus wie eine Kuh«, mischte sich Kerem ein. »Guck da kommt sie schon. Und siehst du das auf ihrem Kopf? Sie hat uns sogar eine Ananas mitgebracht« Ich drehte mich um und sah sie an. Die ›Ananas‹ die Kerem meinte, war ihr Dutt den sie hoch trug.  Ich stand auf um sie begrüßen zu können. Natürlich lief sie zuerst zu Kerem, weshalb ich ungeduldig wartete bis sie mir ihre Aufmerksamkeit schenkte. Ich wusste nicht genau wie ich sie begrüßen sollte aber bevor ich mir darüber Gedanken machen konnte zog sie mich in ihre Arme. »Es ist schön dich endlich kennenzulernen«, sagte sie dann. »Ich freue mich auch dich endlich mal zu treffen«, antwortete ich nur. Ich merkte wie quietschig meine Stimme wurde und wie das Blut mir in mein Gesicht schoss. Als sie sich von mir löste, gab sie Ethan die Hand und stellte sich vor. »Elmedina Bonnet«, sagte sie nur. Ethan der in diesem Moment wohl seinen Namen vergaß antwortete ihr erst nach einer Denkpause. Die letzte Person die jetzt nun übrig war, war Kanurya. Sie war jetzt auf einmal hinter Kerem und hatte sich dort versteckt. Als sie sich zu ihr hinunter kniete, musterte Kanurya sie nur und sah sie an als wäre sie ein Alien. »Das ist meine Schwester. Sie heißt Elmedina«, versuchte Kerem sie vorzustellen. Kanurya hob ihre Hand und winkte ihr kurz zu aber zog ihre Hand auch direkt wieder zurück. »Kerem hat mir schon so viel über dich erzählt. Ich habe für dich sogar ein kleines Geschenk mitgebracht. Und deiner Schwester natürlich auch weil sie Geburtstag hat. Aber dir habe ich extra etwas gekauft, weil Kerem mir erzählt hat was für ein liebes Mädchen du bist« Sie kramte in ihrer Tasche rum und ich merkte wie Kanurya gespannt auf die Tasche starrte, bis sie endlich eine richtig große Reese's Packung rausholte. »Das ist meine Lieblingsschokolade. Hast du die schonmal probiert?« Kanurya nickte. »Schmeckt sie dir auch?« Sie sagte wieder nichts sondern nickte nur. »Dann hast du einen wirklich guten Geschmack«, lobte Elmedina sie. Wenn jeder sie ab jetzt mit Süßigkeiten um die Finger wickelt, dann wird sie noch an Diabetes sterben. Sie griff natürlich nach der Packung. »Rya? Was sagt man?«, erinnerte ich sie. Sie sah sie wieder an und sagte ein leises:»Dankeschön« Aus Ihrer Tasche holte sie noch eine kleine Tüte raus. »Alles Gute zum Geburtstag«, gratulierte sie mir und überreichte mir die Tüte. 

Wir saßen uns alle hin und sahen uns die Karte an. Was ich bis jetzt über Elmedina sagen kann ist, dass sie selbstsicher ist. Sie strahlt eine Aura aus, bei der man Respekt vor ihr hat. Sie ist intelligenten und weiß genau was sie macht und hat auch jeden Schritt wohl schon vorher bedacht, wie das Geschenk für Kanurya. Wie schon vorher erwähnt zieht sie sich auch ihrem Charakter entsprechend an. Durch ihre Kleidung wird ihre Selbstsicherheit nochmal gespiegelt. Dennoch ist sie ein guter Mensch und scheint auch ein gutes Herz zu haben und auch kinderlieb zu sein. Als wir alle auf die Bedienung warteten lehnte sich Kanurya mit ihrem Kopf zu Kerem um ihm etwas zuzuflüstern. Das tat sie aber so laut, dass wir alle mithören konnten:»Kerem? Warum siehst du nicht aus wie deine Schwester und warum ist sie so viel hübscher als du?« Keiner an dem Tisch versuchte sich wenigstens das Lachen zu verkneifen als wir die Frage hörten. »Kanurya! So etwas sagt man nicht!«, ermahnte ich sie dann als ich mich in den Griff bekam. Elmedina erklärte es ihr dann als auch sie sich beruhigt hatte:»Ich komme ganz stark von dem Aussehen nach meiner Mama. Das heißt, dass ich ihr sehr ähnlich sehe. Kerem sieht aber eher wie eine Mischung von unserer Mama und unserem Papa aus«. Während Kanurya die Information verarbeitete, kam die Bedienung und wir bestellten endlich unser Essen. »Warum hast du unseren Eltern immernoch nichts von der kleinen erzählt?«, fragte Elmedina plötzlich. Auf einen Schlag richteten sich alle Blicke auf Kerem die ihn nur entgeistert ansahen. Kanurya war aber voll in dem Handy gefesselt, dass Kerem ihr davor gab und bemerkte überhaupt nicht worüber wir sprachen. Stimmt das? Warum hat er seinen Eltern verschwiegen, dass Kanurya auch bei ihm lebt? Schämt er sich für sie? Ich merkte wie ich mich in dem Moment an spannte. Aber ich sollte ihn lieber reden lassen. Ich will wissen was sein Grund ist. »Ich habe mir ehrlich gesagt nicht viel dabei gedacht. Kanurya ist nur ihre kleine Schwester. Es ist ja nicht so als wäre sie ihr Kind. Und auch wenn, dann würde ich sie genau so lieben denn das würde weder Aleyna, noch Kanurya zu einem schlechten Mensch machen", entgegnete er wütend. »Und was machst du an Mutters Geburtstag? Einfach ein kleines Mädchen anschleppen und sagen ›Ach so, das hab ich noch vergessen. Sie gehört zu Aleyna‹?« »Ich hätte da schon noch Bescheid gesagt. Und feiert sie den Geburtstag überhaupt dieses Jahr?« »Ja natürlich. Wie immer« Sie sah mich an bevor sie weiter redete. »Ihr seid natürlich auch eingeladen. Sie freut sich schon darauf dich kennenzulernen und auf Kanurya ganz bestimmt auch, wenn ihr Kerem von ihr erzählt hätte. Tut mir leid wenn ich dich verunsichert habe aber unsere Mutter wird Kanurya mit offen Armen willkommen heißen. Sie verurteilt niemanden«,versicherte sie mir. Nach dem die Kellnerin kam und unsere Getränke verteilte, redete sie weiter. »Dieses Jahr findet ihr Geburtstag aber später statt, weil sie ab nächsten Monat im Urlaub sein wird«. »Wirklich? Wohin fliegt sie?«, fragte ich aus Neugier. »Nach Dubai« Wow »Eigentlich hat sie nächste Woche am sechsten Januar Geburtstag. Sie fliegt aber übermorgen weg und kommt kurz vor dem Februar wieder. Dieses Jahr wird sie aber nur eine kleine Feier organisieren mit uns und wahrscheinlich noch Cousins die in der Nähe wohnen oder so«. »Ich freue mich schon darauf sie kennenzulernen«. »Sie sich auch auf dich« »Wo findet sie statt?«, fragte Kerem dann. »Eigentlich wollten sie es bei Opa Zuhause in Frankreich machen aber es findet doch nur bei uns Zuhause statt«. Kerem nickte nur sah mich an. »Ihr habt einen Opa in Frankreich?«, fragte ich nach, da ich das gar nicht wusste. Eigentlich wusste ich fast gar nichts über seine Familie. Auf jeden Fall ist sein Vater Franzose, was an dem Nachnamen ›Bonnet‹ eindeutig ist und Kerem hatte es mir auch erzählt. Aber ich habe nie nachgefragt ob er dort auch noch andere Verwandte hatte. Das lag wohl daran, dass ich selber keine habe und mir um sowas keine Gedanken machte. »Ja, aber er lebt alleine weil unsere Oma verstorben ist«. »Das tut mir leid«. 

Wir unterhielten uns über sehr viele Sachen. Zum Glück verstanden wir uns echt gut. Also so schien es mir zu sein. Kerem unterhielt sich die meiste Zeit mit Ethan und sie schienen sich auch gut zu verstehen. Mit Elmedina redete er nicht so viel. Das lag aber wahrscheinlich nicht daran, dass er sie nicht mag. Es war irgendetwas anderes. Ethan ging draußen eine rauchen und Elmedina auf die Toilette. Ich nutzte die Chance um Kerem zu fragen was los ist. »Es ist nur...«, fing er an. »Ich hatte eigentlich etwas anderes geplant. Ich konnte dir nicht mal dein Geschenk geben«, jammerte er. »Egal wir können das was du geplant hast irgendwann nachholen. Mich stört es nicht«, versuchte ich ihm klarzumachen. Er sah mich an während ich weiter redete. »Und das heute ist der schönste Geburtstag den ich jemals hatte. Es war heute sehr schön« »In Ordnung. Aber dein Geschenk gebe ich dir noch und den Überraschungstag holen wir noch nach«. »Kein Problem«. Später als wir alle mit dem Essen fertig waren, brachte der Kellner uns den Kuchen den ich gebacken hatte. Sie hatten den sogar schon geschnitten, sodass wir einfach essen konnten. Kerem aß ein Stück davon und ich merkte wie er auf einmal anfing zu grinsen und seine Augen sich weiteten. Den Grund dafür konnte ich mir schon denken. »Schmeckt es dir?«, fragte ich dennoch nach. »Natürlich. Das schmeckt so wie die Sahnetorte von damals«, schwärmte er. Dieses Rezept hatte ich noch von damals, soweit ich mich noch erinnern konnte nach gemacht. »Das ist der beste Kuchen den ich jemals in meinem Leben gegessen habe«. Es freute mich sehr, dass es ihm so schmeckte. Er schwelgte wohl auch in den alten Erinnerungen während er aß. Den anderen schmeckte der Kuchen auch aber Kanurya war komplett in ihrem Film. Es war als hätte sie ihr ganzes Leben lang nur auf diesen Moment gewartet. Ich dachte daran zurück wie ich und Kanurya vor ein paar Monaten noch alleine zusammen lebten und wie sehr sich unser Leben veränderte, bevor ich auch endlich einen Biss von dem Kuchen nahm.

𝚗𝚘𝚝𝚑𝚒𝚗𝚐Donde viven las historias. Descúbrelo ahora