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Ich saß einfach nur da und starrte stumm an die Wand. Ich bin alleine. So alleine. Aber ich bin glücklich. Ja das bin ich wirklich, es ist alles wie immer. Naja fast. Jason ist tot. Aber das ändert doch nichts oder? Ich lächelte schnell den schmerz weg und überlegte, was ich heute noch machen will. Annabeth kam in meine Hütte und setzte sich neben mich. Sie sagte nichts, doch ich wusste, sie würde gerne. Ich seufzte einmal. „Das Leben ist ungerecht. So verdammt ungerecht. Was hat er nur getan, dass er so früh gehen musste?" fragte ich mit leiser, doch wütender Stimme. Mir war nicht zum heulen zumute, ich war nur wütend, so extrem wütend. Annabeth sagte immer noch nichts. Ich weiß, sie fand mein Verhalten komisch. Sie fand es komisch, das ich noch kein einziges mal wirklich geweint hatte. Doch sie sagte auch dazu nichts „Piper? Willst du nicht mal rausgehen oder so?" Ich sah zu ihr. Warum sollte ich rausgehen? Draußen ist es wie hier drin. Leer und einsam. „Ich glaube es würde dir wirklich gut tuen!" sagte sie erneut. Ich seufzte auf. "Piper? Es ist in Ordnung. Du musst nicht stark sein. Das erwartet auch keiner von dir. Du hast einen wichtigen Menschen in deinem Leben verloren, da kann man nicht glücklich sein!" Ich bin aber glücklich! „Mir geht es gut. Wirklich! Halbblute sterben nunmal eher als andere. Es war ja auch dumm von mir zu hoffen, dass alles gut werden würde." Ich blicke zu Boden. Langsam rollte eine Träne aus meinem Auge über meine Wange. Die erste seit langem. Es war keine Träne aus trauer, ich war nur so wütend. Er hatte ein gutes Leben verdient, er sollte verdammt noch mal glücklich werden. "Das ist so unfair!" sagte ich verzweifelt. „Er hat das alles nicht verdient, er hätte länger leben dürfen. Wenigstens ein bisschen..." die letzten Wörter waren so leise, dass Annabeth sie wahrscheinlich nicht verstand. Ich war nun wirklich davor zu weinen. Aus Wut. Apollo, dieser Nichtsnutz, ist an allem Schuld. Wegen ihm ist Jason nun tot! Nur wegen ihm... Annabeth nahm mich in den Arm. Sie ist eine gute Freundin, sie wusste, dass ich sie brauche, bevor ich es überhaupt erahnt hatte. Und dafür bin ich ihr echt dankbar.

Wenn ich falle, fängst du mich?Where stories live. Discover now