I'll see you again

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Louis POV

Da mir mein Handy bei dem Sturz aus der Hand gefallen ist und ein paar Meter weiter auf dem Boden liegt, laufe ich einfach weiter, dafür habe ich gerade einfach keine Zeit.
Aus dem Augenwinkel merke ich noch, wie Harry sich bückt und dem Anrufer antwortet.
Seine Gesichtszüge entgleisen ihm und er wird blass.
Ich lag also scheinbar richtig: keine gute Nachrichten. Mittlerweile renne ich schon fast über den Gehweg.
Auf die Ampel kann ich gerade definitiv keine Rücksicht nehmen und überquere trotz der roten Farbe die Fahrbahn.
Am Eingang zum Krankenhaus angekommen, stoße ich die Türe auf und begebe mich auf den schnellsten Weg zum Krankenzimmer meiner Mutter.

Kurz bevor ich die Tür aufstoßen kann, erreicht mich Harry und ermutigt mich, denn ich bin zögernd stehen geblieben. Was erwartet mich drinnen?
Ich habe Angst vor dem, was ich erblicken könnte. Doch trotz allem überwinde ich mich und öffne die Türe.
Dort liegt meine Mutter.
Um sie herum sind die Maschinen am arbeiten und es sind mehrere Krankenschwestern und Ärzte im Zimmer.
Als mich der Chefarzt erblickt, kommt er auf mich zu.
Er erklärt uns, was geschehen ist, jedoch höre ich bloß mit halben Ohr zu.
Das einzige was zählt, sind die Worte ,,sie lebt".

Mir fällt ein Stein vom Herzen, denn ich hätte mir alles andere nie verziehen.
Nach ein paar weiteren Minuten, darf ich zu ihr gehen und mich an ihr Bett setzen. Ich ergreife ihre Hand und streichle beruhigend darüber.
Die Krankenschwestern verlassen nach und nach den Raum und auch die Ärzte verabschieden sich vorerst.
Als alle hinaus sind, schließt Harry die Tür hinter ihnen und nähert sich dem Bett.
Ich bedeute ihm, sich auf den zweiten Stuhl zu setzten, was er auch tut.

Harry POV

Nachdem ich mich auf den Stuhl habe fallen lassen, muss ich mich erstmal fangen.
Der Anrufer hat mir bloß mitgeteilt, dass die Geräte in Jay's Zimmer einen kritischen Zustand gemeldet haben.
Als ich das hörte blieb mein Herzschlag einen Schlag aus.
Genauso durchströmt mich jetzt Erleichterung da ich weiß, dass sie wieder aufwachen wird.
So haben Louis und seine Familie die Möglichkeit, sich richtig zu verabschieden.

Wenn ich mir Louis ansehe bin ich mir sicher, er wird niemals bereit sein.
Aber wie soll man auch jemals bereit sein, sich von seiner Mutter zu verabschieden?
Ich bin mir nicht sicher, wie ich ihm am Besten mitteile, was geschehen ist.
Denn ich bezweifle, dass er mitbekommen hat, was die Ärzte uns soeben mitgeteilt haben.
Er hat so abwesend gewirkt und sein Blick war starr auf die Gestalt in dem Bett gerichtet.
Vielleicht sollte ich ihm vorerst ein wenig Zeit geben, die Situation zu verarbeiten.
Also lächle ich ihn ermutigend an und zeige ihm somit hoffentlich meine Unterstützung.

Louis POV

- 9. Dezember 2016

Zwei Tage ist es her.
Seit mehr als 48 Stunden ist meine Mutter tot.
Sie hat den Kampf verloren.
Den Kampf gegen etwas so schreckliches.
Sie hat ein Loch in meinem Inneren hinterlassen. Ein Loch, was niemals jemand wieder füllen kann.
Niemals niemand.
Es spielt sich in meinem Kopf in Dauerschleife ab.

Wir alle saßen bei ihr, an ihrem Bett.
Es war bloß noch eine Frage der Zeit und doch wollte ich es nicht wahrhaben.
Ich wollte nicht, dass es zur Realität wird.
Da saßen wir also alle und haben uns von dem Menschen verabschiedet, der uns alles zusammen gehalten hat.
Der uns zu der Familie gemacht hat, die wir heute sind.
Und nun ist sie für immer gegangen.
Sie wird nicht zurück kommen.

Erst gestern morgen habe ich sie angerufen, nur um ihre Stimme auf der Mailbox zu hören.
Es hat mir Schmerzen zubereitet.
Sowohl physisch, aus auch psychisch.
Mitten in der Nacht bin ich aufgewacht, schweißgebadet. Ich dachte ich hatte einen Albtraum, doch als ich wach war realisierte ich, dass es kein Traum war.
Da einen Song zu schreiben mir schon immer geholfen hat, meine Gefühle in den Griff zu bekommen, habe ich mein Notizbuch geschnappt, mich in eine Decke gekuschelt und angefangen zu schreiben.
Über meine Mutter, beziehungsweise fast schon eher an meine Mutter:

obviously more than mutual respect || larry stylinson Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt