i loved you first

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Harry POV

Unser Weg führt uns auf eine Art Wanderpfad, welchem wir einfach geradeaus folgen.
Nach ungefähr 3 Kilometern, die wir durch einen dicht bewachsenen Wald gegangen sind, kommen wir auf eine weite Ebene.
Der Weg schlängelt sich ab hier in geschwungenen Kurven einen Hügel hinauf.
,,Willst du bis nach ganz dort oben?", hake ich sicherheitshalber nach.
Louis nickt und meint: ,,Das ist der Ort, an den ich immer dann gehe, wenn ich aus der Stadt raus muss. Mal was anderes sehen und einfach abschalten. Und die Aussicht von dort oben macht den langen Weg definitiv wieder wett." Kopfschüttelnd über seinen Optimismus folge ich ihm.

Wir unterhalten uns über alles und wenn wir mal kurzzeitig nichts zu sagen haben, ist die Stille nicht unangenehm.
Das ist etwas, was ich schon immer sehr an uns beiden geschätzt habe.
Wir müssen nicht andauernd irgendwas zu besprechen haben, wir können auch total gut einfach mal schweigend nebeneinander auf dem Sofa sitzen.
Oder wie jetzt gerade, jeder seinen eigenen Gedanken nachhängend nebeneinander herlaufen.
Nach weiteren Minuten, wird das Schweigen von Freddie unterbrochen, der bis eben friedlich in seinem Kinderwagen geschlafen hat.

Jetzt ist er aber scheinbar wieder munter und will bespaßt werden.
,,Hey Kumpel! Na gut geschlafen?", frage ich ihn und ziehe seine Mütze runter und über seine Ohren, da es recht kalt geworden ist.
Er streckt seine Ärmchen nach mir aus und ich blicke Louis fragend an.
Es ist schließlich immer noch sein Sohn und ich will nicht ohne seine Erlaubnis machen.
,,Na los, trau dich und lass ihn nicht länger zappeln.", meint dieser bloß und hält den Kinderwagen an.
Vorsichtig schiebe ich meine Hand unter Freddies Kopf und hebe ihn dann aus dem Kinderwagen.
Sobald er auf meinem Arm ist, beginnt er fröhlich vor sich hin zu brabbeln und Louis schiebt den Kinderwagen weiter in Richtung Hügelkuppe.
Ich laufe mit Freddie nebenher und erzähle ihm lauter Dinge, die er zwar eh nicht wirklich verstehen kann, aber das macht mir nichts aus.

Gerade bin ich bei einem Konzert angekommen und berichte dem Kleinkind davon, wie es sich anfühlt, mit seinen besten Freunden gemeinsam auf die Bühne zu stürmen und in lauter aufgeregte Gesichter zu blicken.
Wie jeder einzelne Fan sein Herz ein bisschen höher schlagen lässt, bis es sich anfühlt, als würde es einem gleich aus der Brust hüpfen.
Als ich rüber zu Lou blicke, lächelt dieser in Gedanken versunken und es sieht ganz so aus, als hätte nicht nur sein Sohn mir gebannt zugehört.

,,Schau mal, dein Papa da drüben war bei all dem ebenfalls dabei!
Er hat immer sein Bestes gegeben und viele tausende Menschen zum Lächeln gebracht, nur mit seiner bloßen Existenz.
Und soll ich dir ein Geheimnis verraten?
Auch für mich war er, so oft wie sonst eigentlich niemand, der Grund dafür, immer zu versuchen das Positive in allem zu sehen oder es zumindest zu versuchen.
Louis hat alles dafür gegeben, dass ich frei und ich selbst sein kann, selbst wenn es ihn die Freiheit gekostet hat. Und dafür würde ich ihn am liebsten boxen oder abknutschen. Ich hab mich noch nicht so ganz entschieden, was von beidem." Während meiner Erzählungen, hat Louis seinen Blick zu mir gewendet und ist immer langsamer geworden.
Mittlerweile ist er stehen geblieben und auch ich tue es ihm gleich.
Mit Freddie auf dem Arm wende ich mich zu ihm und blicke ihn fragend an.

Er sagt kein Wort, schiebt den Kinderwagen ein Stück von sich weg und tritt dann näher an mich beziehungsweise uns ran.
Er legt seine Hand sanft auf meine Wange und eine wohlige Wärme durchströmt mich.
,,Und weißt du was?", wendet er sich an seinen Sohn, ,,Ich würde es immer wieder tun. Für Harry würde ich immer und immer wieder meine Freiheit aufgeben."
Mein Herz setzt nach seinen Worten erst einen Schlag aus, nur um dann in doppelter Geschwindigkeit weiter zu klopfen.

Ich kann spüren, wie mir das Blut in die Wangen schießt, kann meinen Blick aber einfach nicht von Louis abwenden.
Die tiefer stehende Sonne wirft Schatten auf seine makellosen Gesichtszüge und verleiht ihm ein fast schon übernatürlich schönes Aussehen.
Seine strahlend blauen Augen haben eine Tiefe, in der ich nur allzu oft fast verloren gehe und seine geschwungenen Lippen laden zum Küssen nur so ein.
Mit dem Aufbringen meiner vollen Selbstbeherrschung, drehe ich mich zur Seite und setzte somit unseren Spaziergang fort.
Nach einer Weile wird Freddie von der kalten Luft wieder erschöpft und ich lee ihn zurück in den Kinderwagen.

Nachdem ich Louis angeboten habe, das Schieben zu übernehmen, er jedoch dankend abgelehnt hat, laufe ich schweigend nehmen ihm her.
Mir liegt schon die ganze Zeit etwas auf der Zunge, von dem ich mich nicht so richtig traue, es auszusprechen.
,,Du weißt aber schon, dass ich dich zu aller erst geliebt habe?", fragte ich ihn geradeheraus und um einen möglichst scherzhaften Unterton bemüht.
Louis grinste bloß und antwortet:
,,Und du warst und bist der einzige, bei dem es mir etwas bedeutet"
Schon wieder sorgt er dafür, das meine Welt kurzzeitig aus ihren Fugen gerät.
Ich setzte verdattert und ein wenig überrascht von seiner Antwort einen Fuß vor den anderen, als ich eine etwas kleinere Hand meine streifen spüre.
Ein Lächeln schiebt doch wieder auf mein Gesicht und ich verhake unsere Finger miteinander.

So laufen wir weiter, bis wir die Hügelkuppe erreicht haben.
Es fällt kein einziges Wort zwischen uns und wir beide genießen gleichermaßen die Stille und Ruhe, die dieser Ausflug mit sich bringt.
Jetzt jedoch muss ich diese Stille unterbrechen, denn der Ausblick, der sich vor mir ausbreitet ist einfach atemberaubend.

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obviously more than mutual respect || larry stylinson Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt