Together at last

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Als Fred am nächsten Morgen erwachte, lag Harry noch immer auf seiner Brust. Der Weasley musste lächeln. Im ersten Moment hatte er noch an einen Traum geglaubt, aber nun war ihm klar, dass das hier real war. Er konnte nicht mehr genau sagen, wann er sich in den besten Freund seines Bruders verliebt hatte. Sicher nicht erst seit ihrem ersten Kuss an Silvester. Mit Harry fühlte es sich schon immer irgendwie richtig an und als dieser damals in den Wald ging, um zu sterben, da starb für einige Augenblicke auch etwas in Fred. Sanft strich er Harry durch die wirren dunklen Haare. Nun regte sich auch dieser und blinzelte.
»Morgen«, sagte Fred lächelnd.
»M-Morgen«, stotterte Harry sichtlich verlegen und setzte sich auf.
»Hey, kein Grund, rot zu werden. Alles gut!«, sagte Fred und zog Harry wieder auf die Matratze.
»Wir sind nackt...«, sagte dieser und kam sich sofort reichlich dämlich vor.
»Ja, das ist man im allgemeinen, wenn man Sex hatte. Ist dir kalt?«, fragte Fred amüsiert, aber zugleich leicht besorgt und zog die Decke über Harry. Dieser schüttelte den Kopf.
»E-es war also kein Traum?«
»Wenn, dann hatten wir beide den gleichen«, sagte Fred und küsste Harrys Schläfe.
»Ich meine gar nicht den Sex, ich meine das du gesagt hast ... also ...«
»Das ich dich liebe?«, Harry nickte. Fred beugte sich über ihn und fing seine Lippen mit den seinen ein.
»Ja, das habe ich gesagt und ich meine es so. Harry James Potter, ich liebe dich!«, wiederholte Fred die Worte vom Vortag. Harry legte seine Hände um Freds Nacken und zog ihn wieder in einen Kuss.
»Ich dich auch, Fred Weasley«, hauchte er gegen dessen Lippen.
»Dann lass uns mal aufstehen und frühstücken, bevor George wieder auftaucht«, sagte Fred und zog Harry mit sich aus dem Bett.
»Wollen wir es ihm sagen?«, fragte Harry.
»Er ist mein Bruder, ich denke schon, oder willst du nicht?«
»Doch ... doch aber meinst du, er wird es verstehen?«
»Klar, warum nicht. Er wird sich freuen!«, sagte Fred, schob Harry ins Bad und folgte ihm. Fred war sich sicher, dass George sich freuen würde, denn immerhin war er es auch, der die ganze Sache erst forciert hatte und der einzige, der von seinen Gefühlen wusste.

Zwanzig Minuten später traten Harry und Fred, Hand in Hand in die Küche und erstarrten. Am Tisch saßen George und Angelina und frühstückten. Beide sahen auf und grinsten, als ihre Blicke die Hände der beiden jungen Männer streiften. Sofort ließen diese sich los.
»Ha, du schuldest mir 2 Galleonen!«, sagte Angelina zu George, der die Augen verdrehte.
»Man, ihr hättet ja noch eine Nacht warten können«, sagte er und legte seiner Freundin das Gold in die Hand.
»Erstens was macht ihr hier? Ich denke, ihr wolltet bei Angelina übernachten und zweitens auf was habt ihr gewettet?«, wollte Fred wissen, schob einen knallroten Harry in den Raum und platzierte ihn auf einem der Stühle.
»Erstens haben wir bei Angelina geschlafen, aber da ihr Vater und ihre Mutter die Angewohnheit haben, um fünf alle aus dem Bett zu schmeißen, um joggen zu gehen, sind wir vor fünf hierher geflüchtet, haben noch ein paar Stunden geschlafen und frühstücken jetzt. Übrigens nehmt euch ruhig, es ist genug für alle. Zu deiner zweiten Frage. Angelina hat mit mir gewettet, dass Harry heute Nacht nicht in seinem Zimmer geschlafen hat und so, wie ihr hier gerade reingekommen seid, gehe ich davon aus, das sie recht hatte«, schloss George seinen Vortrag. Fred nickte zustimmen und stellte vor Harry einen Teller mit Rührei ab.
»Ja, dem ist wohl nichts hinzuzufügen«, sagte er grinsend und küsste einen immer noch erstarrte Harry auf die Wange.
»Harry? Alles okay? Mach dir keinen Kopf, ist doch schön. Wir wollten dich nicht so in Verlegenheit bringen«, sagte Angelina und legte ihm eine Hand auf den Unterarm.
»Äh ... s-schon gut. Ich war nur etwas überrumpelt«, sagte Harry und griff nach seiner Tasse Tee. Unter dem Tisch hielt er mit der anderen Hand, die von Fred. George zwinkerte seinem Bruder zu.
»Mum wir auf jeden Fall ausrasten. Nachdem mit Ginny und dir Schluss war, war sie ziemlich am Boden. Aber nun bleibt es ja in der Familie ... aua!«, Angelina hatte ihrem Freund ein Tritt versetzt.
»Lass ihn nur Angie, ganz unrecht hat er ja nicht«, grinste Harry und spürte, wie Fred seine Hand fester drückte.

3 Tage später

»Mum beruhig dich doch. Es ist noch Zeit. Sie kommen sicher gleich«, sagte Ron und verdrehte genervt die Augen. Er, Hermine, Ginny, Arthur Weasley und Molly standen im Bahnhof Kings Cross und warteten auf Harry und die Zwillinge. Molly Weasley sah immer wieder zur großen Uhr.
»Wir sind für ihn verantwortlich. Immerhin wohnt er bei uns, wenn er den Zug verpasst, dann können die Jungs was erleben«, sagte sie sichtlich aufgebracht.
»Molly Schatz, Harry ist achtzehn und damit für sich selbst verantwortlich und Ron hat recht, es ist noch etwas Zeit«, versuchte Arthur seine Frau zu beruhigen.

Vor dem Bahnhof kamen Fred, George und Harry gerade an. Fred hielt Harrys Hand und ignorierte die Blicke der Muggel um sie herum. Homosexualität war unter diesen noch immer kein ganz einfaches Thema.
»Bereit?«, wollte er von seinem Freund wissen. Harry sah zweifelnd zum Bahnhofseingang.
»Weiß nicht«, sie hatten lange darüber geredet, ob sie ihre Beziehung bereits öffentlich machen sollten, aber Harry hielt nichts von Geheimnissen und sie beide waren sich ihrer Gefühle bereits jetzt sehr sicher. Trotz allem hatte er vor der Reaktion seiner Freunde Angst.
»So jetzt aber rein. Ich weiß schon jetzt, dass Mum kurz vor einem Nervenzusammenbruch steht«, drängte George und ging vor. Fred hielt Harry kurz zurück.
»Hey, schau mich an. Wir müssen das nicht machen. Wir gehen einfach ganz normal rein und sagen es ihnen, wenn die Zeit so weit ist«, sagte er sanft, aber Harry schüttelte den Kopf.
»Nein, wir machen das hier und jetzt. Ich will es nicht verheimlichen, denn ich schäme mich nicht«, sagte er lächelnd und küsste Fred flüchtig. Dieser nickte, griff wieder nach Harrys Hand und so folgten sie George.

»George! Endlich wo stecken Fred und Harry?«, fragte Molly Weasley, als der Zwilling zu ihnen stieß.
»Auch schön dich zu sehen, Mum«, sagte George und umarmte seine Mutter.
»Tut mir leid, George. Also schön dich zu sehen und wo ...«
»Da kommen sie ...«, sagte Ron und die Worte blieben ihm im Hals stecken, als er Fred und Harry Hand in Hand auf sie zu schlendern sah. Hermine grinste Ginny zu, die George in die Rippen stieß.
»Hättest du ruhig mal vorher sagen können!«, raunte sie.
»Hey, das ist die Sache der beiden.«
»Hallo alle miteinander. Ron, Mund zu und Mum, sag bitte irgendwas«, kam es von Fred, sobald er und Harry bei den Weasleys und Hermine standen.
»Äh ... i-ich also, ist das was ich sehe, das was ich sehe?«, stotterte Molly. Fred und Harry nickten lächelnd. Fred küsste Harry sanft und sah dann wieder zu seiner Mutter.
»Bist du sauer?«, wollte Harry an die Frau gewandt wissen.
»Ja, allerdings«, sagte sie und alle starrten sie irritiert an.
»Warum habt ihr so lange gebraucht?«, sogleich zog Molly, Harry und auch Fred in eine feste Umarmung.
»M-Moment Mum, du wusstest das?«, keuchte Ron.
»Natürlich, ich bekomme sehr viel mehr mit, als ihr alle denkt. So und da das nun geklärt ist, wir müssen los!«, energisch wischte Molly sich eine Träne weg und schob ihre Familie in Richtung Gleis 9 ¾.
»Alles cool?«, wollte Harry von Ron wissen, der neben ihm lief.
»Klar, ich war nur überrascht. Ich freu mich für dich. Fred ist, glaube ich eine gute Wahl«, sagte Ron.
»So ein Kompliment aus deinem Mund Brüderchen? Ich bin gerührt!«, sagte Fred und zog Harry enger an sich.
»Ja, ja gewöhn dich nicht dran und wenn du ihm wehtust, dann ... dann sind wir keine Brüder mehr«, sagte Ron schnell.
»Oh, na das will ich nicht riskieren«, sagte Fred lachend und auch Harry grinste seinen besten Freund an.

Auf dem Bahnsteig war bereits viel los. Der Zug würde in guten zehn Minuten starten. Molly Weasley verabschiedete alle ihre Kinder inklusive Harry und drängte sie dazu, in den Zug zu steigen. Noch immer hielt Harry, Freds Hand umklammert.
»Wir gehen schon mal vor und halten dir einen Platz frei«, sagte Hermine und Ron und Ginny folgten ihr. Fred zog Harry in eine ruhige Ecke und ignorierte den strengen Blick seiner Mutter.
»Ich will echt nicht gehen«, sagte Harry und lächelte matt. Es war das erste Mal, dass er lieber geblieben wäre, als nach Hogwarts zu fahren. Sanft strich ihm Fred über die Wange.
»Es sind doch nur noch etwas mehr als zwei Monate. Das schaffen wir schon. Ich schreibe dir und George und ich müssen jetzt ja häufiger nach Hogsmeade. Vielleicht können wir uns dann an den Wochenenden sehen«, sagte Fred und küsste Harry sanft, als gerade niemand hinsah. Sein Freund nickte.
»Versprich mir, dass das hier noch so ist, wenn ich wieder da bin«, sagte Harry und Angst schwang in seiner Stimme mit. Fred nahm das Gesicht des jungen Mannes in die Hände.
»Harry James Potter ich liebe dich und das hier wird für immer so sein, wenn du es willst«, Harry schluckte schwer und der Zug pfiff das erste Mal.
»Du musst gehen«, sagte Fred. Harry nickte, lehnte sich vor und verschloss Freds Lippen mit seinen, dann löste er sich von dem anderen.
»Ich liebe dich auch!«, sagte er, rannte los und sprang in den Zug. Augenblicke später setzte dieser sich in Bewegung. Fred trat zu seinen Eltern und George und sah ihm nach. Sein Bruder legte ihm einen Arm um die Schulter.
»Ihr schafft das schon, was sind schon 2 Monate, wenn man noch ein ganzes Leben vor sich hat«, sagte er und Fred kam nicht umhin ihm recht zugeben.


»Auf uns!«, Blaise Zabini hob die Flasche Butterbier und prostete den anderen zu. Harry, Draco, Seamus und Theodore Nott taten es ihm nach.
»Wer hätte gedacht, dass wir diese Prüfungen endlich hinter uns haben. Nach der Abschlussfeier morgen sind wir frei«, sagte Draco grinsend und drückte Blaise' Hand. Ihr »Club« traf sich seit Ende der Frühjahrsferien nun immer im Raum der Wünsche, nachdem Filch sie ein paar Mal auf dem Astronomieturm erwischt hatte. Nach den Ferien waren auch Theodore und Seamus zu ihnen gestoßen, die inzwischen ebenfalls zu ihrer Beziehung standen, welche sich nach Ende des Krieges vollkommen aus dem Nichts und, wie Draco immer sagte, wie eine Sturmflut entwickelt hatte. Unter den glücklichen Pärchen fühlte sich Harry manchmal etwas alleine, aber neben Ron und Hermine, hatte er in Draco, Blaise, Theodore und Seamus echte Freunde gefunden, Freunde die genau verstanden, was in ihm vorging.
»Ja ihr mit euren Supernoten, habt damit ja auch echt Glück gehabt«, warf Seamus ein.
»Na komm schon Finnigan. Deine sind doch okay und irgendwann fragt kein Mensch mehr danach«, sagte Blaise.
»Harry scheint seine Beziehung zu Weasley ja beflügelt zu haben. Mit den ganzen ‚ohnegleichen' ist dir die Aurorenstelle ja schon sicher, oder?«, feixte Draco. Harry rollte mit den Augen.
»War sie auch schon vorher, Malfoy. Hat Vorteile, wenn man der Retter der Zaubernation ist«, sagte er gespielt arrogant.
»Oh, entschuldigen Sie, Eure Hoheit, natürlich«, sagte Draco grinsend.
»Was ist mit euch? Wo geht's für euch hin?«, wollte Theodore nun wissen.
»Ich fange in der Rechtsabteilung des Ministeriums an. Magische Strafverfolgung«, erklärte Blaise.
»Ja und da mein Verlobter und ich uns nur ganz schlecht trennen können, werde ich in der Abteilung für internationale Zusammenarbeit anfangen«, sagte Draco und lachte los, als er die Blicke der anderen sah.
»Ihr müsstet euch mal sehen«, prustet er los.
»V-Verlobter? Wann ist das denn passiert?«, wollte Harry wissen. Blaise legte Draco einen Arm um die Hüfte.
»Gestern Nacht, war ziemlich romantisch«, sagt er und küsste den blonden.
»Na dann auf euch!«, sagte Seamus und wieder erhoben alle ihre Flaschen.
»So und nun, was macht ihr?«, wollte Blaise wissen. Seamus und Theodore grinsten.
»Das wüsstet ihr gerne«, sagte Seamus.
»Mach schon, wir haben es euch auch gesagt«, jammerte Harry.
»Na schön. Wir gehen beide ans Mungos und werden Heiler. Meine Noten haben gerade so gereicht. Theos waren natürlich super, hat schon Vorteile, immer unter Snapes Fittichen gewesen zu sein«, sagte Seamus und sein Freund schüttelte grinsend den Kopf.
»Na aber das ist doch toll! Na dann auf uns alle, auf das wir alle unsere Bestimmung finden«, sagte Blaise und ein letztes Mal hoben alle die Flaschen.

Es war spät geworden. Seamus und Theodore lagen, eng umschlugen auf den gemütlichen Sitzkissen am Boden und schliefen. Auch Blaise schnarchte auf einem der breiten Polster. Harry und Draco saßen vpor dem Kamin.
»Wie hältst du das nur aus?«, fragte Harry mit Blick auf Blaise.
»Ach wenn man sich liebt, dann sieht man über einiges hinweg«, sagte Draco und Harry hob skeptisch eine Augenbraue.
»Okay na schön. Ich lege einen Stillezauber auf ihn. Immer etwas heikel, wenn ich früh vergesse, ihn zu lösen«, sagte Draco grinsend, richtet seinen Zauberstab auf Blaise und sofort verstummte dieser.
»Er fehlt dir sehr, oder?«, wollte er wissen, nachdem sie eine Weile geschwiegen hatten. Harry sah zu Draco und nickte.
»Ja, schon. Hätte nie gedacht, dass es so wehtun würde, ihm nicht nah sein zu können.«
»Tja Liebe ist schon seltsam irgendwie. Kommt er morgen?«
»Ja, er kommt und dann wissen es alle«, sagte Harry und ein Lächeln huschte über sein Gesicht.
»Oh ich sehe schon die Schlagzeile: ‚Der Auserwählte brich hunderten Mädchen das Herz, denn das seine gehört einem Jungen'«, feixte Draco.
»Ja sicher so ähnlich«, sagte Harry und lachte.
»Lass uns auch schlafen, ab morgen beginnt ein neues Leben und da sollten wir keine Augenringe haben«, Draco stand auf, drückte den Rücken durch, ging zu Blaise und lege sich neben ihn. Sein Verlobter legte im Schlaf einen Arm um ihn. Harry sah sich suchend nach einem freien Platz um, aber Draco winkte ihm zu.
»Komm schon her. Hier ist Platz genug«, sagte er. Harry zuckte mit den Schultern und legte sich neben Draco, der nun einen Arm um ihn legte.
»Mach dir keine Sorgen, ab jetzt geht es nur noch bergauf«, flüsterte Draco, ehe er in langsam weg driftete.
»Ich hoffe, du hast recht«, sagte Harry leise und schloss die Augen. Ja, eigentlich konnte es nur noch bergauf gehen.

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